Entwarnung vom Experten
Rohstoffe werden Höhenflug fortsetzen
Dienstag, 10. Mai 2011, 16:01
Blankes Entsetzen gab es in der Vorwoche bei einigen Marktteilnehmern. Fast alle Rohstoffe kannten nur eine Richtung - den Süden. Doch der Trend ist nur von kurzer Dauer.
Die vergangene Woche war für Verbraucher angenehm. Rohstoffunternehmen und Investoren werden sie jedoch oft nur mit Schrecken in ihren Tagebüchern festhalten. Gold, Silber, Öl und Co. haben sich in der Vorwoche von ihren Höhenflügen zumindest vorläufig verabschiedet und den Weg nach unten angetreten. Zu sehen war das vor allem am Benzinpreis an den Tankstellen. Medien berichten, dass einige Fonds in der Folge mehr als 100 Millionen Dollar je Tag verloren haben. Schlagzeilen haben schon das Ende der Rohstoff-Blase verkündet und ein neues Zeitalter gesehen. Doch wie so oft an der Börse: Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird.
Beobachter haben schon seit Wochen davor gewarnt, dass es bei den verschiedensten Rohstoffkursen zu einem Rücksetzer kommen kann und sogar kommen muss. Der Begriff der „technischen Korrektur" macht die Runde. Kein Wert kann dauerhaft einen Höhenflug hinlegen und von Rekord zu Rekord eilen. Das gibt kein Markt her. Daher sind Kursrückgänge völlig normal bei einer gesunden Marktentwicklung. In der abgelaufenen Woche sind zudem verschiedene Aspekte eingetreten, die eine Korrektur beschleunigten.
Frank Holmes von U.S. Global Investors macht in einem Statement sehr deutlich, dass die Rohstoffe auch künftig wieder höhere Preise sehen werden. Beim Silber hat der Preis in kurzer Zeit extreme Höhen erreicht, hier war eine Korrektur völlig absehbar. Spekulanten haben nach den klaren Kursgewinnen der vergangenen Monate das Ausgangstor gesucht und gefunden. Gewinnmitnahmen waren die Folge. Somit steht der Silbermarkt wieder auf gesunderen Füßen, viel Luft ist entwichen. Doch die kurzfristigen Investoren sind nicht der einzige Faktor, der die Kurse an den Rohstoffmärkten hat absinken lassen.
Zuletzt ist der Dollar wieder mit einer gewissen Stärke gegenüber dem Euro aufgefallen. Im Wochenverlauf konnte die US-Währung rund 2,5 Prozent zulegen. Jean-Claude Trichet, der Chef der Europäischen Zentralbank, machte deutlich, dass sein Institut die Zinsen bis Juni nicht anheben werde. Das fördert die Nachfrage nach Dollars.
Holmes zieht auch die Statistik bei der Erklärung der jüngsten Schwankungen zu Rate. Der Monat Mai ist demnach historisch gesehen meist ein schwacher Monat, die Kurse sind im Frühjahr häufig volatil. Diese Volatilität kann sich noch eine Weile fortsetzen. Ein Grund ist dabei das langsame Auslaufen des Geldvermehrungs-Programms der US-Notenbank FED.
Auch wenn die Kurse für Gold, Zinn, Zucker, Kupfer etc. jüngst nachgegeben haben - im Vergleich zu anderen Anlegerklassen haben Investoren mit diesen Werten im Jahresverlauf noch immer einen guten Schnitt gemacht. Rund 7 Prozent haben die Rohstoffe seit Januar zulegen können. Investitionen in Schwellenländer haben weniger als 4 Prozent gebracht, bei Bonds konnten Anleger noch nicht mal ein halbes Prozent gewinnen. Ein Klagen über die verringerten Rohstoffpreise kann somit nur auf hohem Niveau erfolgen.
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Quelle: » GOLDINVEST.de
