Platin und Gold gleich teuer
Gold: Die physische Nachfrage nach Gold ist stark angestiegen; offensichtlich wollen viele Investoren sich noch vor den Festtagen mit dem glänzenden Metall eindecken. Dies und der sinkende US-Dollar waren die Faktoren, welche in der letzten Woche zu einer starken Erholung der Goldnotierungen führten. Der Goldpreis stieg bis am Freitagabend auf 822 USD/Unze, +67,70 USD/Unze gegenüber der Vorwoche.Weltweit wird derzeit Geld ins System gepumpt, um die Konjunktur vor einem Infarkt zu retten. Die Folge wird in den kommenden Jahren eine massive Inflation sein; schon bald dürfte dies vom Goldmarkt antizipiert werden. Nach wie vor ist Gold die sicherste Möglichkeit, sein Kapital vor der Inflation zu schützen, ohne irgendwelche Bank-Konstrukte in Anspruch nehmen zu müssen. Denn Letztere können auch wertlos verfallen, wie leider viele Anleger in der laufenden Finanzkrise auf eine harte Art gelehrt wurden. Langfristig ist daher der Gold-Bullenmarkt intakt. Man darf auch nicht vergessen, dass eine Unze Gold in US-Dollar, und erst recht in Euro heute höher notiert als noch vor einem Jahr! Dies trotz Finanzkrise und zwischenzeitlich massiven Kursverlusten auch bei den Edelmetallen.Charttechnisch sieht die Situation nun wieder deutlich besser aus für Gold, nachdem die Marke von 780 USD/Unze wieder zurückerobert werden konnte. Da liegt nun eine Unterstützung, Widerstände sind zwischen 840-850 USD/Unze zu erwarten.Der Index ungehedgter Goldminen ‚HUI’ konnte sich aufgrund des gestiegenen Goldpreises und auch wegen der Glattstellung von Short-Positionen stark zulegen. Er schloss bei 261,30, +48,69 Punkte höher als in der letzten Woche.
Silber: Auch Silber konnte sich in den letzten Tagen im Schlepptau von Gold erholen und schloss bei 10,24 USD/Unze, +0,78 USD/Unze im Wochenvergleich. Gründe waren eine gute physische Nachfrage von Investoren, sowie der sinkende US-Dollar (vor allem gegenüber dem Euro).Dass der Silberpreis nach wie vor stark mit dem Goldmarkt korreliert, ist ein wichtiges Indiz, dass der Markt die monetären Eigenschaften des Silbers zumindest teilweise anerkennt. Experten, welche Silber als reines Basismetall betrachten, haben ein unvollständiges Bild der Fakten. Immerhin hat Silber in der Geldgeschichte der Menschheit eine noch wichtigere Rolle gespielt als Gold.Für uns sprechen die gleichen Fakten für eine Investition in Silber wie in Gold, wobei wir allerdings bei Silber längerfristig noch mehr Potenzial sehen.Der Silberminen-Index SIX notiert derzeit bei 32,11 Punkten, +3,52 Punkte höher als in der Vorwoche. Der iShares Silver ETF verfügt gemäss den offiziellen Angaben derzeit über ein Inventar von 213,86 Millionen Unzen Feinsilber, unverändert zur Vorwoche.
Platin: Der Platinpreis vermochte sich in den letzten Tagen etwas zu erholen, allerdings nicht im gleichen Ausmass wie Gold. Eine Enttäuschung für die Platin-Investoren war die Entwicklung der US-Bemühungen zur Rettung der einheimischen Automobil-Industrie. Eine Feinunze Platin kostete am Freitag zuletzt 823 USD/Unze (+18 USD/Unze zur Vorwoche), und damit fast gleich viel wie eine Unze Gold. Im Gegensatz zu Gold steht und fällt die Entwicklung am Platinmarkt stärker mit der Konjunktur, insbesondere der Autoindustrie. Durch die Schwierigkeiten dieses Industriezweigs und durch den massiven Wirtschaftseinbruch litt der Platinpreis daher besonders stark.
Palladium: Palladium konnte sich im Verlauf der Woche ebenfalls leicht erholen und schloss bei 169 USD/Unze, +8 USD/Unze im Wochenvergleich. Auch bei Palladium hängt die Entwicklung des Preises stark von der Konjunktur ab, weswegen eine stärkere Erholung vorläufig wohl nicht stattfinden wird, auch wenn Palladium eigentlich klar unterbewertet ist.
Verkaufspreise von Barren und Münzen: Ein Kilogramm Gold kostete am Freitag in Zürich CHF 31’461.-, für einen „Maple Leaf“ aus Gold wurden CHF 1031- verlangt (Quelle UBS Zürich). In Frankfurt mussten € 19’635.-, bzw. € 665.- dafür bezahlt werden (Quelle Dresdner Bank).
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» 13.12.08 Preis für Platin fällt auf Gold-Niveau
