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Vernichtungsfeldzug
Depotmanager Jan Kneist

In den letzten Wochen sind die Überschriften entsprechend der Marktlage immer dramatischer geworden. Es fällt schwer, noch eine Steigerung zu finden, doch mit dem Wort aus dem Kriegshandwerk dürfte das gelungen sein. Was mit den Edelmetallen und Minenaktien passierte – und damit auch den Investoren in diese – ist an Dramatik kaum noch zu überbieten. Gold auf 785 USD, Silber gar im Tagesverlauf auf 12,21 USD! Was auch immer zu diesen Verlusten geführt hat – das Vertrauen der Edelmetallanleger in den Bullenmarkt ist massiv erschüttert und die Stimmung schon unter dem Nullpunkt. An dieser Stelle kann man sich dann entweder von Emotionen leiten lassen und frustriert alles hinwerfen und die restlichen Euros retten oder man versucht eine nüchterne Beurteilung der Fakten. Fakt ist zum einen, dass Südafrika weiter massive Probleme mit Energie und der Sicherheit der Bergwerke hat. DieGoldproduktion fällt laufend. Hinzu kommen jetzt die Kostenprobleme vieler kleiner und mittlerer Produzenten, die teils Hals über Kopf zur Aufgabe der Produktion führen oder diese in Frage stellen (siehe Yukon Nevada Gold oder GBS Gold). Bedeutsam für das Angebot der kommenden Jahre ist die Aufschiebung oder sogar Absage geplanter Minenprojekte (Bsp. Oceana Gold) wegen der Kostenexplosion. Rein mechanisch gesehen spricht alles für höhere Goldpreise.

Vom 4. Quartal 2007 zum 1. Quartal 2008 fiel die Minenproduktion weltweit von 558 t auf 418 t. Im 1. Quartal 2008 lag die Preisspitze beim Gold, woraufhin die Nachfrage der Schmuckindustrie von 570,2 t im 4. Quartal 2007 auf 444,3 t im 1. Quartal 2008 einsackte. Die aggregierte Nachfrage fiel in dieser Zeit von 820,2 auf 689,3 t (Quelle: World Gold Council). Positiv aber, dass im 2. Quartal schon wieder 735,6 t Nachfrage zu verzeichnen waren. Fakt ist auch, dass viel heißes Geld auch über ETFs ins Gold und Silber geflossen ist und das üblicherweise mit Hebel. Wenn es abwärts geht, werden hier oft in kurzer Zeit große Positionen liquidiert, die den Fall beschleunigen. Die Auflösung des Ospraie Rohstoff- Hedge-Fonds nach großen Verlusten sorgt für weitere Unsicherheit. Die kurzfristigen Aspekte haben die mittel- und langfristigen überlagert. Es spricht alles für Gold, nicht zuletzt auch die immer weiter sinkenden Verkäufe des öffentlichen Sektors. Was wir unbedingt noch ansprechen müssen, ist der vorletzte Artikel von Ted Butler, in dem er auf massive Leerverkäufe bei Gold und Silber von US-Banken hinweist.

Sie finden den Artikel hier: www.goldseiten.
de/content/diverses/artikel.php ?storyid=8181.
In einem Umfeld der Angst (hoher Kurs, Angst um den Gewinn..), der zurückgehenden Nachfrage und konjunktureller Sorgen wurde diese massive Aktion erfolgreich durchgeführt. Noch kurz ein Wort zur „Stärke“ des Dollar. Unter den Blinden ist der Einäugige König. Die EZB stuft die Wachstumsprognosen der Eurozone herunter, der „Club Med“ leidet weiter, der Export stockt. Dem gegenüber steht ein Land mit dem größten Handelsdefizit überhaupt, das nichts exportiert außer etwas High-Tech und Kriegen. Der Anstieg des Dollar ist eine gefährliche Scheinblüte, die jederzeit zusammenbrechen kann. Wenn sich die Währungskrisen im Fernen Osten (Südkorea, Vietnam, Thailand) beruhigt haben und die Fiat-Ökonomie der USA wieder auf Talfahrt geht, wird die Dollarnachfrage sinken und diese Währung wieder in Richtung ihres „Wertes“ senden – gegen NULL. Das wird bald passieren. Aber genug Makro. Was ist jetzt kaufenswert? Silberaktien mit relativ niedrigen Cashkosten (z.B. Pan American, Impact Silver), vorsichtig auch Silberaktien mit hohen Cashkosten, die vom erwarteten Anstieg des Silberpreises deutlich profitieren würden (US Silver, First Majestic), Explorer mit hohen Ressourcen und wenig Cash-Burn (Aquiline, Orko, MAG). Und auch Zertifikate und langlaufende Optionsscheine. Das Thema bringt bei einigen das Blut in Wallung, dennoch wären z.B. Silberzertifikate mit KO-Grenze unter 12 USD für Zocker interessant. Es ist unwahrscheinlich, dass wir so tief sinken, der Hebel hingegen ist beträchtlich. Warum dies unwahrscheinlich ist und was die nächsten Jahre im Rohstoffmarkt verheißen, können Sie in den Interview von David Morgan mit David Bensimon im aktuellen Morgan Report lesen. Bensimon ist ein vielfach ausgezeichneter Analyst, der sehr interessante Berechnungen anstellt und dessen vergangene Prognosen erstaunlich zuverlässig waren. Sie lesen das Interview nächste Woche auf Goldseiten.

Quelle: Auszug aus dem RohstoffSPIEGEL