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Fluchtbewegungen aus Anleihen?

von Frank Meyer
Es sind seltsame Gerüchte, die derzeit am Parkett die Runde drehen. Große Investoren sollen beginnen, ihr Altpapier gegen Aktien einzutauschen. Kann sein. Muss nicht sein. Aber es wäre klug...

Wieso legt PIMCO, die weltgrößte Lagerstelle für Anleihen (neben der FED) einen Aktienfonds auf? Das fragte mich heute ein Händler vom Parkett. Er ist Dingen meist zwei Nasen voraus. Im verregneten Frühjahr warte er vor dem, was die Schweizer Nationalbank tat. Sie kaufte Euro und stemmte sich damit gegen die Stärke des Schweizer Franken. Vergeblich. Und er lag richtig. Inzwischen scheint die SNB eine Art von Subprime-Status zu besitzen, hat sie doch binnen kurzer Zeit ihre Devisenreserven um 132 (!) Milliarden Franken aufgestockt und damit 14 Milliarden Franken Verlust geschrieben. Höchste Zeit für einen Stresstest für die SNB, kommentiert das die FTD. Ich habe den Fehler gemacht, und den Händler nicht ernst genug genommen. Sollte ich seiner neuen Warnung mehr Gehör schenken? Ja, denke ich...

Umtauschaktion im Dunkeln

Haben Sie schon mal was von einem Dept-to-Equity-Swap gehört? Nein? Merken Sie sich den Begriff. Es ist eine Umtauschaktion von Anleihen in Aktien. Und es gäbe wahrlich gute Gründe dafür, wenn man das tut. Der weltweite 92-Billionen USD schwere Anleihemarkt ist wahrhaftig die größte Blase, abgesehen vom Derivatemarkt. Bill Gross, der Chef von Pimco, wäre ein Dummkopf, wenn er davon nichts wüsste. Schließlich warnte er schon vor einem Jahr vor amerikanischen Staatsanleihen. Heute liegt die Vermutung schon näher, dass die USA aus 50 Griechenlands besteht...
Für Verwunderung sorgte die Nachricht, dass die Allianztochter Pimco, mit ihrem Aushängeschild Bill Gross auf einmal einen Aktienfonds auflegt, obwohl Pimco mit Aktien gar nichts am Hut hat, sondern nur mit Anleihen. Davon hält man hunderten Milliarden USD, auch solche, die im Keller einen üblen Gestank von sich geben. Das Zeug brennt irgendwann mal weg, so wie jede Blase irgendwann mal in Rauch aufgeht, untermalt mit viel Geschrei und Panik. Doch was hat Pimco auf einmal mit Aktien vor? Keine Ahnung. Nur eine Vermutung des Händlers.
Bill Gross sagte Anleihen ein böses Ende voraus. Sie wären zu teuer und ihre Rückzahlung irgendwann unsicher. Was läge näher, diesen zukünftigen „Sondermüll“ aus Bits und Bytes in etwas zu tauschen, das nach dem Krach noch vorhanden sein könnte?

Notenbanken als Müllschlucker

Wie kann das vor sich gehen? Ben Bernanke hat nicht ausgeschlossen, dass er wieder mit dem „QE“, dem quantitative Easing, beginnen könnte, wenn es die Umstände erfordern. Er bezeichnete die Konjunktur als zerbrechlich. Einen Grund zum Gelddrucken braucht er ja schließlich. Letztlich scheint man ihn heute so verstanden zu haben, dass sich seine Kollegen schon wieder in der Gelddruckerei eingefunden haben und auf das Startsignal für die Maschinen warten. Dieses Signal könnte die US-Konjunktur schon in den nächsten Tagen liefern. Trotz gegenteiliger Behauptungen in der Vergangenheit will sie ihren Hintern nicht hoch bekommen, und selbiger gerade wieder im Begriff ist, schon wieder auf Grundeis zu gehen.
Bill Gross könnte dann all seinen schönen Anleihemüll der FED in die Bücher schieben und für den Erlös Unternehmensanteile für seinen Aktienfonds kaufen. Ist er ein Dummkopf? Eher nicht. Eher ein Fuchs. Bislang tat er strategisch das Richtige. Gründet er einen Aktienfonds nur aus Spaß und Langeweile? Fragen über Fragen. Der Frankfurter Händler vermutet einen beginnenden Umschichtungsprozess von Anleihen in Aktien.
Frankfurter Händler berichten von teils großen Orders in DAX-Werten (BASF, Siemens, Thyssen). Da weiß man wenigstens, was man hat, denn die Anleiheblase ihre Nadel gefunden hat – oder umgekehrt. Die Frage ist, ob die heutigen Preise fair sind. Doch was spielt das für eine Rolle, wenn Gross Szenario eintreten wird? Vielleicht sollte man sich dann nicht wundern, wenn der DAX klettert, ohne dass es wirkliche Gründe dafür gibt. Die Sache ist interessant. Behalten Sie diese Idee und den Begriff Dept-to-Equity-Swap im Hinterkopf. Vielleicht taucht er viel schneller auf als gedacht.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » Frank-Meyer.eu