StartseiteAllgemeinesBeständeAnlageformenAnalysenWissenswertesChartsHandelForum

Wissenswertes:

Silber (Archiv)

Allgemeines über Edelmetalle

Explorer u. Rohstoffminen

Papiergeldsystem

Erklärungsbegriffe

Krisenvorsorge

Krisenvorsorge:

Beiträge zur Krisenvorsorge

Beiträge zur Krisenlage

Beiträge zur Krisenbegriffe

Beiträge zur Krisengeschichten

Allgemein:

Startseite

News (RSS)

Link´s

Autoren

Sitemap

Kontakt

Disclaimer

Die Stagflation und das vorläufige Ende der keynesianischen Ära

von Miriam Kraus

heute wollen wir mit unserer Wirtschafts-Theorie Reihe fortfahren! Bislang habe ich die aktuelle Daily-Reihe die Keynes-Reihe genannt, doch da wir mittlerweile bei der Stagflation angelangt sind, wird so langsam Zeit auch in andere Theorie-Richtungen zu ermitteln.
Noch mal kurz zur Erinnerung: am vergangenen Donnerstag haben wir uns mit keynesianischer Politik und der Stagflation anhand des Beispiels von Deutschland beschäftigt.
Nun ist es zwar so, dass die einzig, uns aus der Geschichte bekannte Stagflation der 70er Jahre natürlich einen zwingenden Zusammenhang mit der Ölkrise Ende der 60er Jahre und dem daraufhin massiv steigenden Ölpreis aufweist. Allerdings möchte ich die Preisschock-Ursache hier zunächst einmal außen vor lassen und stattdessen lieber auf die Fehlinterpretationen und - entscheidungen der Politik eingehen.
Wir wissen, bis zu Stagflations-Überraschung, war keynesianische Politik in den meisten westlichen Industrienationen äußerst beliebt. Und obwohl Keynes selbst, sich überhaupt nur minimal (How to pay for the war") mit der Inflation auseinander gesetzt hatte, lieferte die Philipps-Kurve perfekte Argumente für eine Politik, bei der vermutlich nicht nur dem seligen Keynes die Haare zu Berge gestanden hätten.

Naivität und wie das ist, wenn man die Geister nun nicht wieder los wird

In den Anfängen der Stagflationsphase bekannte der damalige Bundesfinanzminister Helmut Schmidt, ihm seien 5% Inflation lieber, als 5% Arbeitslosigkeit.
Ich denke, dieses Zitat kann unumwunden für das Denken des Großteils der damaligen Politiker in den westlichen Industrienationen gelten. Denn die Handlungen der Politik der damaligen Zeit zeugen von einem Ziel: dem Versuch Wirtschaftswachstum und steigende Beschäftigung durch Inflation zu erkaufen.
Nun können wir heute, mit unserem 40-jährigen Informationsvorsprung, dieses Denken im besten Falle als eine naive Art der Interpretation keynesianischer Politik und im schlimmsten Falle sogar als Unkenntnis der tatsächlichen Grundlagen der Theorien Keynes bezeichnen. Allerdings möchte ich auch nicht unfair sein, denn schließlich hatte diese Art der Politik zeitweilig funktioniert und überdies gab es die Philipps-Kurve, welche die Funktionstüchtigkeit bestätigte.
Doch mit der Stagflation brach das Konstrukt der Keynesianer zusammen. Mit Betonung auf Keynesianer, denn Keynes selbst hatte sich, wie gesagt, nur ansatzweise mit der Inflation beschäftigt. Zudem trat Keynes, entgegen oftmals gehörter Vorurteile, nicht für eine unbeschränkte deficit spending-Politik ein, sondern lediglich für eine antizyklische Finanzpolitik, was bedeutet, dass der Staat zwar in Phasen der Rezession konjunkturanheizend eingreifen soll, sobald die Nachfrage aber wieder anzieht, seine Ausgaben allerdings wieder senken soll.
Nun ja, jedenfalls scheiterte die Politik mit ihrer Interpretation keynesianischer Politik an der Stagflation, woraufhin auch die Ära der zuvor hochgelobten "Keynes-Politik" ihr Ende fand (bis zu unserer Finanzkrise 2008) und - man kann es schon so sagen - Raum für eine neue Ära bereitet wurde: die der Monetaristen.

Die Schlussworte für den 1.Teil des heutigen Beitrages, möchte ich unkommentiert einmal Leser E.v.F. überlassen:

Statt in den letzten Jahrzehnten Überschüsse aufzubauen für die zyklisch schwächeren Zeiten, wurden selbst in guten Jahren Haushaltsdefizite eingefahren. Wer kennt denn noch die paar Länder die Haushalts- und Budgetüberschüsse haben? Statt mit einer Wirtschafts- und Finanzpolitik, die im zyklischen Auf und Ab eine Konstante setzen sollte, haben wir uns gestattet immer mehr zu 'verbraten' als Keynes empfohlen hätte. Deshalb stehen wir fast alle vor leeren Koffern und haben nicht mehr die Rücklagen um zu zeigen, dass Keynes langfristig durch die Zyklen die sinnvollsten Antworten hatte. Wir müssen wieder die Eichhörnchen in die Parlamente wählen und Hausfrauen die Wirtschaftspolitik steuern lassen.

Herr F. Vielen Dank!

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de