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Tiefe strukturelle Veränderungen

von Mr N. N.

Politiker und Notenbanker seien weit davon entfernt, Ausmaß und Gründe der jüngsten Finanz- und Wirtschaftskrise zu begreifen", meint jedenfalls Stephen Lewis von Monument Securities am gestrigen Montag in der Neuen Zürcher Zeitung.

Konzentration auf die Fehler der 1930er-Jahre

Mr Lewis ist zudem der Ansicht, dass sich die Verantwortlichen voll darauf konzentrieren würden, die während der Depression der 1930er-Jahre gemachten Fehler nicht zu wiederholen. Insofern werde aktuell das ganze Instrumentarium der geldpolitischen Anpassung und keynesianischer Konjunkturankurbelung eingesetzt. Sowohl Notenbanker wie auch Politiker glaubten, dass dieses Instrumentarium geholfen habe, die damalige Krise zu überwinden.

Unterschiedliche Ausgangslage

Zwar war es durch die angewandten geld- und fiskalpolitischen Maßnahmen möglich, eine schärfere Ausprägung der Krise zu verhindern. Dies reiche aber bei weitem nicht aus, das Bank- und Finanzsystem wieder auf ein gesundes Fundament zu stellen. Geschweige denn den konjunkturellen Aufschwung vor neuen Rückschlägen zu bewahren. Lewis begründet dies mit der unterschiedlichen Ausgangslage der beiden Krisen. Die Vorgeschichte der großen Depression sei ein versagendes globales monetäres System mit all seinen spekulativen Kräften gewesen, welches auf einer Unterbewertung von Gold basierte. Heute sei zwar Lewis` zufolge das globale Währungssystem ebenfalls überholt. Hinzu komme aber gegenwärtig eine Verlagerung der Produktionstätigkeiten aus den fortgeschrittenen zu den aufstrebenden Staaten.
Ja, liebe Leserin, lieber Leser, diese tiefe strukturelle Veränderung sollte keinesfalls unterschätzt werden. Die weltweiten strukturellen Ungleichgewichte sind alles andere als beseitigt. Es wäre wahrlich äußerst optimistisch, auf eine rasche Ausbalancierung der globalen Strukturprobleme zu setzen.
Neben den strukturellen Ungleichgewichten gibt aber aktuell mehr denn je der exorbitant hohe Refinanzierungsbedarf der Banken großen Anlass zur Sorge. Der Bank of England zufolge beträgt der globale Refinanzierungsbedarf der Banken bis zum Jahr 2012 stolze 5,8 Billionen Dollar. Schon jetzt würde sich abzeichnen, dass dies vor allem für EU- bzw. US-Banken nur schwerlich umzusetzen sei. Folglich deute sehr viel darauf hin, dass der Prozess des Deleveraging und der Bilanzschrumpfung fortgesetzt werde. Schlussendlich könnte es zudem auch darauf hinauslaufen, dass auch die öffentliche Unterstützung für den Banksektor einer Schrumpfkur unterzogen wird.
Ja, das Thema Gesundschrumpfen" der Banken wird zusammen mit den Austeritätsprogrammen" bei den Staatshaushalten immer noch recht stiefmütterlich betrachtet. Wie auch der Absturz des Baltic Dry Indexes oder der US-Frühindikatoren. Ganz zu schweigen von der immer noch maladen Verfassung des US-Arbeitsmarkts.
Wie schon öfters betont scheint sich der Focus einzig und allein auf das große Thema Inflation zu beschränken. Dennoch erscheint es aktuell etwas zu früh, die Inflations-Alarm-Sirenen schon in voller Lautstärke ertönen zu lassen. Denn vorher - vielleicht gar ähnlich wie im Herbst des Jahres 2008 - muss wohl erst ein neuerlicher deflationärer Schock überwunden werden.
Erst nach diesen abermaligen Verwerfungen werden sich die Verantwortlichen in Politik und Notenbank dazu umstimmen" lassen, die Geldschleusen noch hemmungsloser zur finalen Inflationierung zu öffnen.

Alles zu seiner Zeit eben...

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de