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Griechenland: Kurzfristige Erleichterung

von Miriam Kraus
da sich nun in der Griechenland-Debatte wieder Neues ereignet hat, wollen wir uns diesem Thema heute wieder einmal zuwenden.

Das Rettungspaket

Der Mark hatte es eingefordert! Konkretes wollte man hören und nicht nur eine leicht verwaschene Hilfszusage, im Fall der Fälle. Und die Eurozonen-Mitglieder haben dem Markt diese Forderung nun erfüllt.
Rund 30 Milliarden Euro werden die Eurozonen-Mitglieder dem gebeutelten Griechenland im ersten Jahr (2010) des 3 Jahre währenden Notfallplans leihen - zu 5% verzinst. Sollte Griechenland tatsächlich die gesamte Summe benötigen, würden schätzungsweise 8 Milliarden Euro aus Deutschland, 6 Milliarden Euro aus Frankreich, 5,5 Milliarden Euro aus Italien und jeweils weniger als 1 Milliarde Euro aus den kleinen europäischen Volkswirtschaften an Griechenland fließen. Im ersten Jahr wohlgemerkt! Konkrete Pläne oder Äußerungen bezüglich weiterer Kredite in den beiden Folgejahren gibt es noch nicht. Zudem wird der Internationale Währungsfonds weitere 15 Milliarden Euro beisteuern.
Der IWF könnte wohl schon in 2 Wochen bereit sein, falls die Anfrage kommt, den Kredit bereit zu stellen. Doch wie das bei den einzelnen Euro-Mitgliedsstaaten aussieht ist eine gute Frage. Eigentlich müsste wohl jede Regierung ihr Handeln zunächst noch einmal vom jeweiligen nationalen Parlament absegnen lassen. Tja, man wird sehen!

Die Märkte reagieren (zumindest kurzfristig) mit Erleichterung

Schließlich hatten die Märkte ja eine klare Aussage zum Rettungspaket gefordert, da sollten sie wenigstens kurzfristig mit großer Freude reagieren. Vor allem die 5%-Verzinsung verschafft den Griechen und damit dem Markt ein wenig Erleichterung und stellt eine deutliche Änderung der noch zuvor gewählten Formulierung "marktübliche Zinsen" seitens der Europäer dar.
Die Folge: griechischen Bankaktien konnten sich erstmal erholen (nachdem sie noch am Freitag von den Rating-Heinis abgestraft worden waren); EUR/USD legte in der Spitze heute Morgen gegenüber dem Tief vom Donnerstag fast 4 Cent zu; griechische Staatsanleihen erholten sich: die Renditen auf griechische Papiere sanken; die Spreads zwischen griechischen und deutschen Papieren verringerten sich und auch die Ausfallversicherungen gegenüber griechischen Anleihen (CDS) verbilligten sich.

Zinskurve normalisiert sich wieder

Die Renditen auf 10-jährige griechischen Staatsanleihen sanken um 43 Basispunkte auf 6,78%, während die Renditen auf 2-jährige griechischen Staatsanleihen um 150 Basispunkte auf 5,67 % gefallen sind.
Noch in der vergangenen Woche lagen die Renditen für 2-jährige Bonds zeitweilig über den Renditen für 10-jährige Bonds - ein massives Alarmsignal im Hinblick auf die kurzfristigen Refinanzierungsmöglichkeiten der Griechen. Ein Alarmsignal, welches offenbar schon so deutlich auf Rot stand, dass die Euro-Staaten sich zum Handel gezwungen sahen. Dass sich nun die Zinskurve wieder normalisiert hat, bietet besonders Raum zum Durchatmen.
Also, alles wieder im grünen Bereich?! Nein, so weit würde ich wirklich nicht gehen wollen. Kurzfristige Erleichterung ist zwar durchaus etwas Schönes, dennoch möchte ich eindringlich vor verfrühtem Optimismus warnen.
Überlegen wir doch gemeinsam im 2.Teil wie es weitergehen könnte, wenn sich die erste Erleichterung wieder der Ernüchterung stellen muss.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de