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Die weltweite Schuldenkrise: Mord an Papiergeld

von Bill Bonner
Alle sagen, der Euro fiele auseinander... und das Europa selbst als politische Einheit nicht überleben kann.
Europa scheint es an Dingen zu fehlen, die für ein starkes politisches System notwendig sind. Man hat beispielsweise keine gemeinsame Sprache (in Europa gibt es mehr als 200 verschiedene Sprachen). Und man hat auch keine gemeinsame Kultur... oder auch nur eine gemeinsame Religion... oder eine gemeinsame Rasse.
Die Griechen gehen auf die Straßen. Sie sind sauer, weil ihre Regierung die Dienstleistungen einschränken will. Dabei handelt es sich dabei eigentlich nicht um Dienste, die irgendwer vermissen würde. Es geht ums Geld. Die Protestierer sind überwiegend Menschen, die auf die eine oder andere Art auf Kosten anderer leben... dank der Regierung. Sie arbeiten für die Regierung... oder sie erhalten Geld von der Regierung.
Die arme griechische Regierung steckt fest. Wie in fast allen anderen Demokratien, haben die Politiker Stimmen gekauft, indem sie Arbeitsplätze und Geld verteilt haben. Das führte zu einem Bieterkrieg... bei dem die politischen Parteien um die Gunst der Wähler buhlen, indem sie ihnen immer mehr Dienste anbieten. Der eine verschenkt Brot. Einem anderen geht es mehr um die Spiele. Egal ob es Lebensmittelmarken oder Kriege im Ausland sind... der Preis ist hoch. Und irgendwann gehen die Gebote über die Fähigkeiten der Regierung hinaus, dafür zu bezahlen.
Griechenland ist an diesem Punkt angekommen. Genauso wie die Hälfte der amerikanischen Bundestaaten. Ihnen geht das Geld aus. Es ist Weltuntergangstag" in Illinois, heißt es in einer weiteren Schlagzeile. Der Notstand" sei ausgebrochen, heißt es in New Jersey.
Die Kreditgeber wollen ihnen kein Geld mehr geben. Sie sind so weise, sich Sorgen zu machen, dass sie das Geld nicht zurückbekommen werden. Also fordern die Kreditgeber höheren Zinssätze, um die gesteigerten Risiken zu decken... und das bringt den griechischen Haushalt noch weiter in die roten Zahlen.
Die Griechen denken, die Deutschen sollten ihnen helfen. Warum? Weil es in gewisser Hinsicht die Deutschen waren, die sie in den Schlamassel gebracht haben. Niemand hätte den Griechen so viel Geld geliehen, wäre da nicht der von den starken Teutonen gedeckte Euro gewesen... und das implizite Versprechen, dass wenn die Griechen in Schwierigkeiten geraten sollten... und jeder wusste, dass das passieren würde... der Rest Europas zur Hilfe kommen würde.
Nun, was weiß ich schon? Die Griechen stecken in Schwierigkeiten. Und die Deutschen wollen ihnen nicht zur Hilfe kommen. Die Deutschen haben gespart. Sie haben ihre eigene Wirtschaft besser geführt. Deutschland ist eines der wenigen Länder Europas, die - fast - nach den Regeln des Abkommens leben, das sie alle unterzeichnet haben und in dem sie zugestimmt haben, die Defizite bei unter 3% des Bruttoinlandsprodukt zu halten. Die Defizite in Deutschland liegen ein wenig über den 3%. Die Griechen kommen nicht einmal in die Nähe dessen - mit einem Defizit von 12,7%.
In Amerika sieht die Sache ein wenig anders aus. Die Wirtschaft und die Bevölkerung sind homogener. Und viel mehr Geld ist in den Händen der zentralen Regierung. Die Deutschen können nicht einsehen, warum man ihre Ersparnisse verwenden sollte, um die Griechen zu retten. Sie haben ihre eigene Wirtschaft. Und die Griechen haben eine andere. In den Vereinigten Staaten gibt es zwar regionale Unterschiede, aber es gibt dort im Grunde genommen nur eine Wirtschaft... mit einer einzigen Regierung, die alle in Schwierigkeiten bringt.
Stehen die Vereinigten Staaten damit besser da? Macht die Zentralplanung in einem größeren Rahmen den amerikanischen Dollar oder die amerikanische Wirtschaft stärker?
Die Lockerheit des europäischen Experiments ist seine Stärke und keine Schwäche. Was eine Papierwährung schädigt, ist weniger ein Versäumnis, als vielmehr der Auftrag. Versäumt man, mehr Geld und mehr Kredite zur Verfügung zu stellen, dann wird das das Papiergeld nicht umbringen. Im Gegenteil, die Bereitschaft, unbeschränkt Papiergeld zur Verfügung zu stellen, zerstört das Geld. Bislang tun die Amerikaner dies. Die Europäer - oder zumindest die Deutschen - tun es nicht.
Also setze ich langfristig auf den Euro... sowohl der Euro als auch der Dollar sind elastische" Währungen. Sie beide werden aus der Form gebracht. Aber es gibt mehr Menschen, die am Dollar zerren, als solche, die am Euro zerren.
Um es kurz zu machen: Alles ist möglich. Es gibt vermutlich mehr Gründe für den Dollar zu steigen als zu fallen. Aber auf lange Sicht setze ich mein Geld auf den Euro.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de