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Wie man sich an einer Wirtschaftskrise erfreut

von Bill Bonner
Liebe Leserin, lieber Leser,
Die Krise lebt und es geht ihr gut.
Die jüngste Zahl der Anträge auf Arbeitslosenhilfe fiel höher aus als erwartet.
Und der Verkauf von Neubauten fiel im Januar auf das geringste Niveau. Die Experten waren schnell, als es darum ging, den Schnee dafür verantwortlich zu machen. Aber die Absätze sind auch in Gegenden eingebrochen, in denen das Wetter besser als normal war.
Die Haushaltseinkommen haben sich in den vergangenen zehn Jahren nicht gerührt. Die Aktien haben auch ein verlorenes Jahrzehnt erlitten. Und jetzt sagt Ben Bernanke, dass wir besser vorsichtig sind... denn die Erholung ist nun doch nicht mehr so sicher.
Der Vorsitzende der amerikanischen Zentralbank hat keine Ahnung. Aber die einfachen Leute wissen, was los ist. Sie wissen, wie schwer es ist, einen neuen Arbeitsplatz zu finden. Wenn man im Baugewerbe tätig ist... oder wenn man nur noch ein oder zwei Jahre am College vor sich hat... dann hat man wenig Glück. Es kann sein, dass man in den Ruhestand geht, ehe man Arbeit gefunden hat.
Und das ist der Grund, warum es beim Verbrauchervertrauen einen derartigen Einbruch gegeben hat.
Doch wir wollen uns die Vorteile ansehen. Es war nicht unbedingt die allerbeste Geschäftsidee, dass man Häuser für Leute baut, die sich nicht leisten können, darin zu leben. Und all diese Menschen, die die Häuser verkauft, finanziert und angepriesen haben, können sich jetzt einen sinnvolleren Job suchen. Einen echten Job. Etwas Sinnvolles tun. Wo werden diese echten Arbeitsplätze sein? Das weiß ich noch nicht. Es könnte jedoch lange dauern, bis wir es herausfinden. Und in der Zwischenzeit haben wir es mit einer Krise zu tun.
Also wollen wir uns daran erfreuen...
Wie erfreut man sich an einer Krise? Nun, zuerst stellt man sicher, dass man ihr nicht im Wege steht.
Die geschätzten Leser mögen es nicht wissen, aber zusätzlich zum Verfassen dieser Texte habe ich auch noch einen ernstzunehmenden Job...
Vormittags bin ich ein Moralphilosoph... der unentgeltlich die Vertreter der Öffentlichkeit, ganze Branchen und Nationalitäten beleidigt. Ich bin ihnen allen dankbar... sie machen das Leben so unterhaltsam. Stellen Sie sich einmal eine Welt vor, in der die Menschen sich um ihre eigenen Angelegenheiten kümmern und ihr eigenes Leben in den Griff bekommen... die Leute wären reicher und glücklicher, daran besteht kein Zweifel... aber auf wen könnten wir dann mit dem Finger zeigen und über wen würden wir lachen?
Nein, liebe Leser, die Welt braucht ihre Pfuscher, ihre Narren und ihre Politiker (wiederhole ich mich etwa?) Gauner (jetzt habe ich es schon wieder getan) und Größenwahnsinnigen. Sie braucht jemanden, der die Götter von Zeit zu Zeit herausfordert. Andernfalls hätten die Götter keine Freude daran, ihnen den Hintern zu versohlen. Und ich hätte nicht die Freude, die es macht, das Ganze zu beobachten.
Kehren wir jedoch zum Thema zurück... was war das Thema? Ach ja... es ging darum, dass ich auch noch einen ernstzunehmenden Job habe. Ich schreibe nicht nur über die Welt des Geldes, ich muss auch darin leben.
Ich habe ein Familienbüro"... eine kleine Gruppe von Forschern und Analysten, die tatsächlich Entscheidungen treffen müssen. Am Nachmittag muss ich mich entscheiden. Was soll ich tun. Kaufen oder Verkaufen?

Die Emotionen in Zaum halten
Eine Sache, vor der ich mich hüten muss, ist, meinen Emotionen das Feld zu überlassen. Bei all meinen tiefen Gedanken und all meiner zynischen Distanz, bin ich immer noch menschlich. Ich hänge emotional an meinen eigenen Ideen. Und dann zögere ich, sie aufzugeben... ganz egal als wie schlecht sie sich auch erweisen mögen.
Ich kann mich... traurig... noch daran erinnern, dass ich beim Goldbullenmarkt der Siebziger hinterherlief. Ich wollte nicht verkaufen. Also habe ich es hinausgezögert... und als ich feststellte, wie falsch ich lag, da musste ich schon nicht mehr verkaufen. Der Bärenmarkt für Gold war vorbei. Gold hatte die Talsohle erreicht. Gold war gegenüber der Spitze um 70% eingebrochen. Effektiv sogar um deutlich mehr.
Es gibt jedoch nichts, was so wie ein 20 Jahre andauernder Bärenmarkt in der Bevorzugten Anlageklasse den eigenen Verstand prägt. Ich stellte fest, dass ich eine bessere Möglichkeit brauchte.
Wenn man richtiges Geld investiert, dann braucht man etwas Disziplin... und einige Regeln. In meinem Familienbüro habe ich einen methodischen Ansatz entwickelt, der mir die Möglichkeit gibt, meine Investitionsthemen sorgfältig zu wählen - nach reichlicher Überlegung, Beratung und Abwägung. Und dann verhindert der Ansatz auch, dass ich irgendwelche Veränderungen vornehme... ohne, auch hier wieder auf reichliche Überlegung, Beratung und Abwägung zu setzen. Ich habe meinen eigenen Timing-Index, bei dem es praktisch eines Kongressbeschlusses bedürfen würde, diesen zu unterwandern. Wenn der Timing-Index sagt, es ist an der Zeit auszusteigen, dann steige ich aus.
Warum erzähle ich Ihnen das alles? Weil auch Sie einige Regeln befolgen müssen - oder sie werden während dieser Krise genauso leiden wie jeder andere auch.
Was ist die erste Regel in einer Krise? Geld sparen. In einer Krise steigt der Wert des Bargelds. Alles andere bricht ein.
Bei einer Krise verliert fast jeder. Alle Anlagenklassen brechen ein. Im Vergleich wozu? Im Vergleich zu Geld... Bargeld. Die Sache ist also ganz offensichtlich. Man wird seine Investitionen los. Man schränkt die Ausgaben ein. Man bleibt wo man ist. Man tut nichts. Und wenn man eine Anlagemöglichkeit erkennt, dann sagt man einfach nein: Man wartet, bis die Krise ihren Lauf genommen hat.
Wenn es aus Japan irgendeinen Hinweis gibt, dann könnte das weitere 10 bis 20 Jahre dauern - mit allgemein fallenden Preisen und Kursen für so ziemlich alles, aber ganz besonders für Aktien und Immobilien.
Es wird schwierig werden, einen Abwärtstrend über so lange Zeit auszusitzen. Man wird in die Versuchung geraten, zu spekulieren... wieder einzusteigen... Und man wird nicht zurückbleiben wollen.
Und doch ist es bei einer echten Krise das beste, worauf man hoffen kann, dass man zurückbleibt.
Ein oder zwei Jahre hätte ich gedacht, dass man die Geldbasis nicht so dramatisch steigern kann, ohne gravierende inflationäre Konsequenzen. Die Inflation - mit einer Verzögerung von ungefähr 18 Monaten - war eine absolute Sicherheit. Jetzt befinden wir uns in größerer zeitlicher Nähe, und wir erkennen, dass es schwer werden wird, der Inflation zu entkommen... es ist aber auch schwer, sie auszulösen. Japan ist es nicht gelungen. Und jetzt scheint auch die amerikanische Zentralbank unter Leitung von Bernanke nicht dazu in der Lage zu sein.
Die Zentralbanker sprechen davon, dass sie ihr Inflationsziel von 2% auf 4% anheben, um sich selbst mehr Flexibilität zu geben, wenn sie mit Situationen wie der Krise der vergangenen zwei Jahre zu tun haben. Aber sie träumen. Sie können die Inflation nicht wirklich derart perfekt kontrollieren. Vielleicht können sie sie auch überhaupt nicht kontrollieren, außer auf die gröbste und unbeholfenste Weise. Sie haben weltweit die monetären Reserven in den vergangenen sieben Jahren erhöht.
Die Preise für Gold und Öl haben mehr oder weniger in einer Linie mit der Geldbasis darauf reagiert. Aber die meisten Verbraucherprise hängen in starker Weise von Kapitalinvestitionen in China ab... die Hauspreise in den Vereinigten Staaten und eine Million anderer Dinge, die die Wirtschaftswissenschaftler bei der amerikanischen Zentralbank überhaupt nicht in der Hand haben.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de