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Griechenland – der Debatte nächster Teil

von Miriam Kraus
Liebe Leserin, lieber Leser,
Die Griechenland-Debatte lässt uns nicht mehr los! Auf meine Beiträge zum Thema vom vergangenen Montag und gestrigen Dienstag erreichte mich eine wahre Flut an Kommentaren und Leserbriefen. Ich bin bestrebt, so gut es geht, auf jede ihrer Anregungen zu antworten.
Deshalb wollen wir die Griechenland-Debatte an dieser Stelle weiterführen...
Im gestrigen Daily habe ich Ihnen die Kommentare von zwei Lesern vorgestellt, die sich darüber Gedanken machen, wer die Hauptverantwortlichen hinter dieser Sache sind und ob es eine Möglichkeit gibt, diese zur Rechenschaft zu ziehen.
Auch andere Leser sind empört, ob des dahinter steckenden kriminellen Elements!

Leser H.L. schreibt:
Hallo . . Wenn ein Land unvermögend arm und gleichzeitig hoch verschuldet ist, dann wurde das geborgte Geld gestohlen ! Insoweit kann es keine Zweifel geben. Die Frage ist: Wer hat es gestohlen und wo ist es jetzt? Vermutlich sitzen oder saßen diese Diebe in der Regierung, und verfügen über Milliarden gegen die kein Rechtsmittel greift. Man kann nicht einfach alle Griechen pauschal verurteilen, es gibt ja doch viele arme Griechen, die von diesem großen Kuchen wohl kaum ein Stück abbekommen haben. Diese Griechen brauchen Hilfe aus dem Ausland, Hilfe bei der Bekämpfung des Verbrechens. Uns Deutschen hat man Bomben auf den Kopf geworfen, als Verbrecher bei uns regierten, wir sollten gelernt haben, dass man Verbrechen nicht bekämpfen kann, indem man die Opfer bekämpft. Was da momentan passiert, sieht nicht nach Bomben aus, aber auch nicht nach differenzierter Suche nach den Kriminellen und deren Beute, eher so, als wenn unsere und andere EU-Politiker ohnehin wissen wo die Beute ist und ein Stück ab haben wollen. Zahlen müssen dann weiter "die Griechen". Müssen erst radikale Verbrecher kommen um den subtilen Verbrechern das Handwerk zu legen, oder gibt es noch irgendwo in Europa Recht und Ordnung ? Das wäre meine Frage in diesem Zusammenhang.
Hallo . . diese griechische Geschichte regt mich ja so auf, dass ich noch mehr schreiben muss. Das Problem mit den kriminellen Regierungen liegt tief in unseren Systemen und es ist schlimm, dass es immer demokratische Staaten sind, in denen Kriminelle an die Macht kommen. Gibt es überhaupt noch eine europäische Regierung ohne Kriminelle ???? Fest steht, dass ohne Pressefreiheit keine Demokratie richtig funktionieren kann. Damit stellt sich zu Griechenland auch die Frage, ob sich die Medien vielleicht an der Nase fassen müssen; haben die Medien hier etwas versäumt ? Im Kampf gegen Verbrecher an der Macht muss jeder ein bisschen was tun, nur soviel, dass er seine Existenz nicht gefährdet, aber wenn bisher eben jeder dieses bisschen getan täte, das er tun könnte, dann wären die großen Verbrecher in unserer Vergangenheit auch nicht so weit gekommen."
Meine Antwort lesen Sie bitte im 2.Teil...



Wer trägt die Schuld?

von Miriam Kraus
Meine Antwort:
Herr L. Vielen Dank für diese Kommentare!
Natürlich sind wir als Menschen immer bestrebt in solch einer Situation den oder die Schuldigen auszumachen und zu bestrafen. Die beiden gestern veröffentlichten Leser sprachen in diesem Zusammenhang auch gerade die US-Banken an, welche dem Mittelmeerstaat in der Vergangenheit eifrig dabei geholfen hatten die wahre Schuldenlage des Landes zu vertuschen.
Allerdings ist Griechenland natürlich nicht der einzige Staat, welcher die kreativen Köpfe der Investmentbanken für seine Geschäftchen genutzt hat (nutzt). Goldman Sachs (die aktuelle Bank am Pranger) und natürlich auch Griechenland verteidigen sich mit der Argumentation, dass die Verbriefung künftiger Einnahmen zum damaligen Zeitpunkt legal gewesen ist. Und, wirft man einen Blick auf weitere Staaten, so gewinnt diese Argumentation an Gewicht. Tatsächlich haben zwischen 1999 und 2002 allein europäische Staaten solche Verbriefungsgeschäfte im Wert von schätzungsweise 24 Milliarden Euro abgeschlossen.
Dies betrifft also natürlich nicht nur Griechenland - fast alle europäischen Länder (und im Übrigen nicht nur die Europäer) nutzen Banken um auf die eine oder andere Art und Weise an Geld zu kommen. Dies allerdings ist ein Bestandteil unseres weltweiten Finanzsystems.
Aber ich möchte nicht abschweifen: kommen wir noch einmal gezielt auf die Jahre 1999 bis 2002 zurück. In dieser Zeit ließen sich eine ganze Menge europäischer Staaten künftige Einnahmen verbriefen. Österreich und Finnland verbrieften zum Beispiel künftige Einnahmen aus Sozialwohnungen. Doch am aggressivsten - und das muss man nun mal sagen - gingen dabei Griechenland und Italien vor. Doch dann kam Eurostat auf den Plan. Der Behörde war das Gebaren (verständlicherweise) ein Dorn im Auge und so wurden die Regeln dahingehend verschärft, dass auch diese Einnahmen als Schulden gewertet wurden. Diese Geschäfte waren bis 2002 also tatsächlich völlig legal. Der springende Punkt in diesem Zusammenhang ist aber auch die Intensität mit der die Staaten diese Geschäfte durchgeführt haben. Hier gingen leider gerade die südeuropäischen Staaten wesentlich offensiver vor als die Nordeuropäer. Griechenland verbriefte beispielsweise sogar künftige Hilfszahlungen der EU.

Wer hat also Schuld?
Goldman Sachs? Nun, die Bank ist nicht die einzige Bank, die solche oder überhaupt Geschäfte mit Staaten macht. Und es sind auch nicht nur US-amerikanische Banken, deren Kreativität im Finanzgeschäft geschätzt wird. (Und, na ja, für moralisch vorausschauendes Denken sind Banker nicht gerade bekannt. Im Gegenteil: diejenigen die das Finanzsystem überhaupt verstehen, versuchen davon zu profitieren und den übrigen ist wohl kein Vorwurf zu machen.)
Die Staaten? Tja, das ist eine pauschale Aussage, bei der wir nicht vergessen sollten, dass jeder von uns Teil eines Staates ist.
Die Regierungen? Tja, Regierungen werden gebildet aus Politikern und in der Regel - ich muss das jetzt wirklich mal sagen - haben Politiker nur wenig bis keine Ahnung vom hochkomplizierten Finanzsystem. Aus diesem Grund greifen Sie auch auf die Banken zurück, wenn sie jemanden brauchen der ihnen dabei hilft ihre Schulden zu verwalten.

Wer trägt also die Schuld?
Das System? Tja, das System...das lustige an der Sache ist, dass ein System nie in Frage gestellt wird, solange es noch funktioniert. Das kommt immer erst hinterher, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist. Dabei ist es wenig verwunderlich, dass aus der Kreditmarktkrise nun so langsam die Staatenkrise geworden ist - das war abzusehen (lesen Sie dazu bitte meine Kommentare von 2008).
Dabei wäre es doch eigentlich ganz einfach: gib nie mehr Geld aus, als du dir leisten kannst! Leider haben die Griechen (unter anderen - und damit meine ich nicht nur Europäer) das nicht bedacht.
So long liebe Leser...dennoch hilft es jetzt nicht viel, einzig und allein nach den Schuldigen zu suchen (ob in den Banken oder innerhalb der früheren griechischen Regierung sei dahingestellt), denn es wird sowieso niemand zur Rechenschaft gezogen werden.... viel wichtiger ist die Frage wie es jetzt weitergeht...ebenso wie Sie liebe Leser, habe ich mir hierzu schon eine ganze Reihe Gedanken gemacht...also, keine Sorge, die Debatte geht weiter...doch die Schlussworte möchte ich heute Leser p. überlassen, der eine einfache, aber wohltuende Lösung gefunden hat:
Es gibt eine ganz einfache Lösung für die Einhaltung der vorgegeben Schuldenbegrenzung im Rahmen der EU: Für jedes Prozent Neuverschuldung eines Staates, das über 3% des Bruttoinlandsproduktes liegt, erhalten sowohl Minister als auch Landes- und Europaabgeordnete dieses Landes 10% Abzug bei den Diäten. Problem in Zukunft gelöst !
;-))) Lieber Leser, Herzlichen Dank für diesen erfrischenden Kommentar!

Bis morgen und liebe Grüße
Ihre Miriam Kraus

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de » http://www.investor-verlag.de