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Heiß umstritten: das Thema Griechenland

von Miriam Kraus
Liebe Leserin, lieber Leser,
nach wie vor erhitzt ein Thema ganz besonders die Gemüter: das Thema Griechenland! Natürlich kommt die Wirtschaftspresse an Griechenlands finanziellen Defiziten nicht vorbei, aber mittlerweile tobt sogar ein richtiger Zeitungskrieg.
Vielleicht haben Sie es schon gelesen: nachdem das deutsche Nachrichtenmagazin Focus sein Titelbild mit der Statue einer Aphrodite schmückte, die gekonnt den "Stinkefinger" in die Kamera hält, feuerte die griechische Presse sogleich zurück und zielte dabei deutlich unter die Gürtellinie. So veröffentlichte die griechische Zeitung Eleftheros Typos eine Fotomontage, welche ein Hakenkreuz auf dem Brandenburger Tor zeigt. Dazu schreibt das Blatt: Finanz-Nazitum bedroht Europa!
Keine Sorge, es geht noch weiter: einige Abgeordnete der Linksallianz Syriza fordern neuerdings die griechische Regierung dazu auf, von Deutschland Reparationszahlungen einzufordern. Im Übrigen glauben sie Deutschland sei einer der Hauptverantwortlichen für die griechische Schuldenkrise. Sogar eine konservative Abgeordnete zeterte: "Wie kann Deutschland die Frechheit besitzen, uns wegen unserer Finanzen anzuklagen, während es immer noch keine Entschädigung für die griechischen Opfer des 2. Weltkrieges gezahlt hat?"
Liebe Leser, ich kann an dieser Stelle nur raten: regen Sie sich nicht auf! (obwohl das zugegebenermaßen so manches Mal leichter gesagt ist, als getan). Aber um es mal realistisch zu betrachten: Zeitungskriege gehen uns nichts an und Oppositionspolitiker können sowieso nichts anderes, als anderen die Schuld für die eigene Misere in die Schuhe zu schieben. Außerdem steht Griechenland das Mittelmeer bis zum Hals - da greift man eben nach jedem Paddel und packt notfalls auch die 70 Jahre alte Keule aus. (Hauptsache ist, wir reagieren nicht darauf!)
Trotzdem muss ich den Griechen jetzt wirklich zur Mäßigung raten, wenn sie nicht (1.) noch mehr europäische Bürger gegen sich aufbringen wollen und (2.) wenigstens ein klein wenig Vertrauen des Marktes zurückgewinnen wollen.

Anhaltende Streiks untergraben das Vertrauen
Mir tut eigentlich noch immer die sozialistische Regierungspartei leid, welche die ganze Suppe jetzt auslöffeln muss. Auf der einen Seite muss man die Sparzwänge und Forderungen der EU erfüllen, auf der anderen Seite macht einem das eigene Volk die Hölle heiß deswegen.
Der arme Papandreou scheint die Griechen jedenfalls nicht ganz im Griff zu haben: wie ich las haben Demonstranten heute den Zugang zur Börse in Athen blockiert. Der dickste Hund aber ist der: eigentlich hätten die Griechen bis letzten Freitag neu Infos über ihren Schuldenstand an die Europäer liefern müssen. Weil aber die Beamten streiken und Papaconstantinou alleine die Rechnungen nicht schafft, ist die Frist ergebnislos verstrichen.
Dazu fällt mir nur ein Stichwort ein: Bananenrepublik! Herrje, die Hellenen geben ja nicht nur sich selbst, sondern ganz Europa der Lächerlichkeit preis.
EZB will zahlen
Während sich die europäischen Länder (und auch Deutschland) noch bedeckt geben, wagt EZB-Mann Bini Smaghi den Vorstoß und stellt Griechenland EU-Gelder in Aussicht. Aber natürlich unter den vom Spiegel angenommenen 25 Milliarden Euro. Ob das helfen wird, den Markt zu beruhigen?! Man wird sehen...
Jedenfalls wächst der Widerstand gegen einen Griechenland-Bailout massiv! Vielleicht erinnern Sie sich noch an die 4 Ökonomen die 1998 mit ihrer Klage gegen die Einführung des Euro vor dem Bundesverfassungsgericht scheiterten?! Nun stehen sie wieder in den Startlöchern um bei einem möglichen Bailout durch einen anderen europäischen Staat notfalls Klage vor dem Europäischen Gerichtshof zu erheben.
Tja, was kann ich zum Abschluss sagen?!
Griechen ihr habt euch selbst da rein geritten, jetzt müsst ich euch auch selbst wieder rausziehen! So bitter das sein mag, aber es ist der einzige Weg um wieder zu Stabilität und Vernunft zurückzukehren. Ihr braucht das Vertrauen des Marktes, aber dieses müsst ihr euch jetzt erst wieder verdienen. Also ran an den Speck, hört endlich auf zu streiken und fangt an zu sparen. Erst wenn ihr beweisen könnt, dass ihr auf dem richtigen Weg seid, wird man euch auch wieder ein bisschen Ruhe gönnen. Ach, was rede ich da eigentlich? Ich fasse zusammen: werdet erwachsen!


Leser äußern sich zur Griechenland-Debatte

von Miriam Kraus
An dieser Stelle möchte ich noch einmal Sie liebe Leser zu Wort kommen lassen. Auf meinen Beitrag von Montag letzter Woche gab es eine ganze Reihe Kommentare und Leserbriefe, auf die ich morgen noch einmal gesondert eingehen möchte.
Heute möchte ich zunächst folgende zwei Kommentare vorstellen:
Leserin m. schreibt:
Danke für diese klare Darstellung der Situation, es ist schon unverschämt wie gegen treu und glauben verstoßen wird und werden kann. Es schreit nach einer besseren Regulation.
Also America first!!
Leser A.K. Schreibt:
Sehr geehrte Frau Kraus,
vielleicht hat Griechenland ja eine CD, die an Deutschland verkauft werden kann ;-)). Kleiner Scherz am Rande... (Anm.: finde ich gut! ;-) )
Ich denke jedem sollte klar sein, dass wir keinen Staat so einfach aus der Währungsunion hinauswerfen können. Mal abgesehen von den bürokratischen und juristischen Hindernissen, würde dies auch die restlichen Länder der Währungsunion immense Summen und Ressourcen kosten. Viel wichtiger wäre es ein Zeichen zu setzen und die Verantwortlichen schonungslos anzuklagen. Jeder der bei solchen Betrügereien mitmacht, soll sich der Gefahren bewusst sein. Dazu gehört nicht nur die Verfolgung der verantwortlichen Politiker und Banker, sondern auch die Einstellung von Zahlungen an die "Goldmänner", da dies ein illegales Geschäft war. Nur wenn man die Drahtzieher am Geldbeutel trifft und Haftstrafen drohen, wird man solche Praktiken in Zukunft eindämmen können. Das wäre auch eine Warnung an alle anderen Staaten, die solche "kreativen" Finanzierungsinstrumente nutzen. Die Hauptverantwortlichen sitzen meiner Meinung nach bei den Banken, die solche Geschäfte mitmachen oder sogar erfinden. Und was in Banken zur Gewinnmaximierung alles gemacht wird, wurde in letzter Zeit ja ausreichend beleuchtet.
Herzliche Grüße,
Vielen Dank an beide Leser für die erfrischenden Kommentare! Ich werde mich morgen noch einmal gesondert mit ihren Anregungen befassen!
So long liebe Leser....für heute ist erst einmal Schluss mit Griechenland...morgen geht's weiter...bis morgen...
Ihre Miriam Kraus

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de » http://www.investor-verlag.de