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Der Versuch, einen wirtschaftlichen Leichnam wiederzubeleben.

von Bill Bonner
Das vergangene Jahr liegt hinter uns...
Was haben wir gelernt? Ich würde es mit einer Fünf-Wort-Lektion ausdrücken, die fast immer gilt:
So einfach ist es nicht."
Ich stand auf ziemlich festem Boden - zumindest soweit es darum ging, zu verstehen, was an den Märkten und in der Wirtschaft los war - bis Mitte 2009. Die Blasenepoche hatte zu einer Krisenepoche geführt... genauso wie ich gedacht hatte.
Aber meine Sicht der Dinge war zu einfach. Ich hatte damit gerechnet, dass die Regierungsvertreter reagieren würden... und dass die Aktien sich kurzfristig erholen würden. Beides ist eingetroffen. Aber dann hätte die Erholung auch bald wieder enden sollen... und die massiven Geldinjektionen der Regierungsvertreter hätten zu einer Inflation führen müssen... oder zumindest zu einem Ausverkauf der Anleihen und des Dollars in Erwartung einer Inflation.
Sie werden sich erinnern, dass auch ich dachte, dass meine Sicht der Dinge zu einfach sei. Die Geschichte ließ sich zu leicht erzählen und zu leicht verstehen. Und so viele Menschen sind auf diesen Wagen aufgesprungen, dass ich schon dachte, dass die Achse des Wagens brechen könnte.
Ich hatte jedoch keine bessere Alternative.
Wie üblich, war Mr. Market ein wenig verschlossen. Er hält seine Karten sehr dicht an seinen Pullover... und gibt nicht zu viele Informationen preis.
Er hat die Erholung so lange anhalten lassen, dass die meisten Menschen heute denken, dass wir uns in einem neuen Bullenmarkt befinden. Lesen Sie nur einmal die Ansichten des Roundtable" von Barron's. Fast alle rechnen im Jahr 2010 mit höheren Aktienkursen. Oder fragen sie den einfachen Mann auf der Straße. Er ist überzeugt, dass die Krise der Jahr 2007 - 2009 hinter uns liegt... und dass die Erholung, auch wenn sie noch sehr zerbrechlich wirkt, doch eine sichere Sache ist.
Ist es eine kurzfristige Erholung oder ein Bullenmarkt? Ich bleibe noch eine Weile länger bei der Erholungs-Hypothese. Bis sie sich als richtig erweisen wird... oder bis die Menschen anfangen, über mich zu lachen... was auch immer als erstes kommt.
Derweil geht der Mann auf der Straße keine Risiken mehr ein. Während er vermutlich das Gelaber von der Wall Street und aus Washington glauben wird, weiß er auch, dass sein Haus um 30% im Wert gefallen ist und dass er, wenn er seinen Job verliert, Schwierigkeiten haben wird, einen neuen zu finden. Also schränkt er sich ein - genau wie es sein sollte.
Laut der frühen Zahlen fallen Absätze aus dem Weihnachtsgeschäft schlechter aus als erwartet. Die New York Times berichtet, dass die Einzelhändler gewaltige Nachlässe anbieten, um die Kunden anzuziehen. Unternehmen in den Vereinigten Staaten haben die Preise um bis zu 70% gesenkt.
An den Rückgängen bei den Absätzen in den Vereinigten Staaten war nicht nur das Wetter schuld. Die Verbraucher haben weniger Geld, das sie ausgeben können. Das ist der grundlegende Wandel, der die Erholung unmöglich macht. Die Wirtschaft kann nicht in die Blasenepoche zurückkehren. Diese Phase ist nicht reproduzierbar. Die Verbraucher waren in der Lage, über ihre Verhältnisse zu leben, indem sie ihre Häuser beliehen haben (oder indem sie das Eigenkapital" abgeschöpft haben, wie man gerne sagte). Diese Tage liegen für immer hinter uns.
Und jetzt halten die Anleger am Aktienmarkt Amerikas Unternehmen für zwei Drittel des Wertes, was sie in der Blasenepoche wert waren. Ist das zu hoch? Oder genau richtig?
Es ist vermutlich zu hoch. Die Aussichten für die amerikanischen Unternehmen sind nicht gut, die vielen Gründe dafür habe ich in den vergangenen Newslettern dargelegt. Ich gehe davon aus, dass die Anleger in schlechte Stimmung kommen werden, wenn sie irgendwann feststellen, dass es keine Erholung geben wird... weder jetzt... noch irgendwann... und dass die Unternehmen, die sie besitzen, nicht wirklich so viel wert sind, wie sie gedacht haben.
Aber, wenn es keine Erholung gibt, was gibt es dann? Nun, dann haben wir eine Krise
Aber einen Moment... das ist doch keine Krise..." werden Sie jetzt vermutlich denken.
Nun. Es sieht nicht aus wie eine Krise. Aber ich gebe die Schuld dafür der Farbfotografie. Seit den Dreißigern haben wir jetzt schon die Farbfotos... und deswegen sieht nichts mehr aus wie in den Dreißigern.
Abgesehen davon fühlt es sich auch nicht wirklich an wie eine Krise... anfangs. Und es hat sich auch nach dem Einbruch in Japan im Jahr 1990 nicht so wie nach einer Krise angefühlt.
Krisen brauchen ihre Zeit, ehe sie vollständig zum Ausdruck kommen. Vergessen sie nicht, dass es sich dabei nicht um Pausen im Leben eines ansonsten gesunden Trends handelt. Krisen sind das, was passiert, wenn ein Trend tot umfällt. Danach muss sich die Wirtschaft neu erfinden. Anfangs werden die Menschen es nicht glauben. Sie versuchen die alten Geschäftsmodelle wiederzubeleben. Sie wetten, dass die alten Unternehmen sich schnell wieder einer robusten Gesundheit erfreuen werden. Sie kaufen ihre Aktien. Sie verlangen, dass die Regierung etwas tut, um die arme, leidende Wirtschaft zu retten.
Doch so einfach ist es nicht. Man kann eine tote Wirtschaft nicht wieder zum Leben erwecken. Und wenn man dann irgendwann feststellt, dass das alte Wirtschaftsmodell tatsächlich tot ist, dann ist das deprimierend.
Die amerikanische Wirtschaft (und ein großer Teil der übrigen Weltwirtschaft) können nicht länger von einer steigenden Verschuldung der Verbraucher abhängig sein. Wir brauchen ein neues Modell... ein neues Geschäftsmodell... und je eher wir es finden, desto besser werden wir alle am Ende dastehen.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de