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Mein Christopher Columbus Preis 2009

von Bill Bonner
Ich starte heute eine neue Tradition, bei der ich der Person einen Preis verleihe, die in der Finanzwelt in den vergangenen 12 Monaten am dümmsten gehandelt hat. Ich werde den Preis Christopher Columbus Preis" nennen, nach dem Seemann, der nicht wusste, wohin er reiste, und auch nicht wusste, wo er war, als er dort ankam und der, wie Churchill feststellte, all das auf Staatskosten tat.
Jeder kann mal einen Fehler machen. Aber um einen wirklich kolossalen Fehler zu machen, braucht man die Unterstützung der Steuerzahler. Das ist der Grund, warum das TIME Magazin Ben Bernanke zum Mann des Jahres" ernannte. Ja, sie haben es sicher schon erraten, er bekommt auch meinen Preis.
Einem bescheidenen Wirtschaftler wird nur selten der Job des Vorsitzenden der Zentralbank angeboten. Die Öffentlichkeit verlangt Wunder. Ein echter Wirtschaftswissenschaftler weiß, dass er sie nicht liefern kann, also zieht er sich aus dem Rennen, ehe es peinlich wird. Ein Schlitzohr wie Alan Greenspan versucht jedoch, seine Rolle wie ein Schmierenkomödiant auszufüllen, auch wenn er weiß, dass es sich dabei um Betrug handelt.
Doch um die Größe von Bernankes Fehler im Jahr 2009 zu begreifen, müssen wir in die Ära Greenspan zurückkehren... und zu seinen Täuschungen von 2004. Er hatte keine Ahnung, wo er damals stand, wie sich in seiner berühmten Rede nachweisen lässt, die er vor der Eastern Economics Association hielt und die den Titel: "The Great Moderation" hatte. Der zukünftige Vorsitzende beschrieb die jüngste Geschichte, in der nicht viel schiefgelaufen sei. Er schrieb diese beachtliche Phase des Wachstums und der Stabilität der verbesserten Politik" zu und stellte fest, dass diese Stabilität ewig weitergeführt werden könne, wenn man davon ausgeht, dass die Reihe der Politiker nicht die Lektionen der Geschichte vergisst."

Nichts aus der Geschichte gelernt
Aber der Professor aus Princeton hat nie die Lektionen der Geschichte gelernt - nicht einmal die der jüngsten Geschichte Japans. Der wahre Grund für die Moderation war eine gewaltige Flut von Krediten in den Neunzigern und den nuller Jahren. Niemand stellt das in Frage. Das ist der Grund, warum alle so clever wirkten. Selbst ein Kapitän, der sein Schiff auf Grund laufen lassen wollte, hätte es schwer gehabt, den Felsen zu finden. Sie waren alle von den lockeren Krediten umspült - und ein großer Teil davon kam von der amerikanischen Zentralbank. Die Anleger hielten sich für Genies, weil ihre Anlagewerte im Preis gestiegen sind. Die Geschäftsleute waren Helden, weil ihre Absätze gestiegen sind.
Und im Jahr 2009 dann, als er missverstanden hatte, wo er herkam und wie er dorthin gekommen ist, war es auch nicht überraschend, dass er keine Ahnung hatte, wo er war. So wie Ben Bernanke es sah, waren es die Kredite, die dafür sorgten, dass die Welt sich weiter drehte. Und jetzt, da die Gänge wieder starrer werden, brauchen sie mehr Schmierfett. Aber wo sollte das Geld herkommen? Die amerikanische Regierung war bereits bei minus 68 Billionen Dollar Reinvermögen angekommen, man konnte nur noch mehr Geld leihen, indem man noch mehr Geld geliehen hat. Jeder Dummkopf konnte erkennen, wo das Problem lag. Um den Dollar wieder in die Wirtschaft zu bringen, mussten die Regierungsvertreter ihn zuerst herausnehmen, was die Kreditwürdigkeit des größten Schuldners der Welt noch weiter einbrechen ließ.
Das Team um Bernanke verließ sich auf den Multiplikatoren-Effekt", der besagt, dass Ausgaben durch die Regierung angeblich in der Privatwirtschaft vervielfältigt werden. Aber wenn er überhaupt etwas aus der Geschichte gelernt hat, dann hätte er wissen sollen, dass der Vergrößerer nicht funktioniert, wenn die Wirtschaft entschulden muss. David Ricardo hat vor mehr als 100 Jahren erklärt, warum das so ist: Während die Regierung immer mehr Geld leiht, fangen die Leute an, mit einer Krise zu rechnen. Anstatt weiter Geld auszugeben oder zu investieren, knausern sie und warten ab. Anstatt die Inputs der Regierung zu vervielfältigen, verpasst der Privatsektor ihnen einen neuen Haarschnitt.
Die Beträge sind atemberaubend. Bis 2010 wird die amerikanische Regierung mehr als 2,5 Billionen in Schulden verlängern müssen und ein zusätzlichen Defizit finanzieren müssen, das vermutlich eine weitere Billion erreicht haben wird. Wo soll so viel Geld herkommen?
Sehen Sie nicht uns an, sagte der Chef der Bank of China, Zhu Min in der vergangenen Woche. Die Vereinigten Staaten können die ausländischen Regierungen nicht zwingen, ihre Bestände von Schatzbriefen zu erhöhen... die Welt hat nicht mehr so viel Geld, dass sie noch mehr amerikanische Schatzbriefe kaufen kann."
Wo er mit der Steuerpolitik unbeholfen war, ist er auch in schlimmer Weise über die Geldpolitik gestolpert. In der Absicht, die Wirtschaft wieder zu verflüssigen", hat Ben Beranke die Feuerwehrschläuche aufgedreht. Aber die Banken haben sich zu Boden gekauert, genauso wie die Verbraucher.
Die Werte der Geldmenge sind effektiv in den negativen Bereich gewandert. Die amerikanische Zentralbank hat im März 2006 aufgehört, die Zahlen der Geldmenge M3 zu veröffentlichen - und das ist der traditionelle Wert der Geldmenge. Aber seit Juli ist die Geldmenge jeden Monat in Folge weiter geschrumpft. Ich habe die Zahlen für Dezember noch nicht, aber es wirkt wahrscheinlich, dass sie unter die Nulllinie fallen werden... was nicht nur einen Rückgang des Anstiegs bedeutet, sondern einen tatsächlichen Rückgang der verfügbaren Geldmenge. Während die Geldmenge fällt, steigt der Wert eines jeden Dollars. Die Leute sind mehr Geld schuldig... und sie geben weniger aus. Und das ist es, worum es bei einer Krise geht.
Dazu der Wirtschaftswissenschaftler Richard Koo:
Jetzt stellt eben jener Mr. Bernanke fest, dass trotz all der Maßnahmen der amerikanischen Zentralbank, nichts passiert. Er ist also in der gleichen Position wie die Bank of Japan vor 15 Jahren."
Und jetzt können wir erkennen, wo der Seeman an Land geschwemmt wird - genau da, wo er nie hinwollte - in Japan.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de