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Niedrige Zinsen, Große Probleme

Regierung und Mainstream-Ökonomen haben die falschen Schlüsse gezogen. Der freie Fall der Finanzwelt kann ihrer Meinung nach umgekehrt werden, wenn der Immobilienpreisverfall gestoppt wird. (Dann könnte ich auch logisch behaupten, dass die Zahl der Verkehrsunfälle gesenkt werden kann, wenn man das Trägheitsgesetz aufhebt.). Damit die fast unlösbare Aufgabe - die Reflationierung der Immobilienblase - bewältigt werden kann, scheint die Regierung jetzt einen konzertierten Plan verkünden zu wollen, mit dem die Hypothekenzinsen auf 4,5% gedrückt werden. Natürlich ist das genau die falsche Lösung für die Immobilienkrise, aber was schlechte Ideen angeht, zeigt sich unsere Regierung bemerkenswert konstant.

Der Plan würde voraussetzen, dass die neu eingerichteten Bundesagenturen, Fannie Mae und Freddie Mac, ihre Hypothekensätze auf 4,5% senken; dann müsste die Notenbank auch noch diese Kredite direkt nach Vergabe ankaufen. Die Idee dahinter: Die jetzigen Immobilienbesitzer sollen durch eine Senkung der Hypothekenzinsen in der Lage sein, ihren Zahlungen nachzukommen. Neuen Käufern soll dies wahrscheinlich als Anreiz dienen, größeren Kredite aufzunehmen - vorausgesetzt, sie müssen nicht mit einer beschwerlichen Anzahlung aufwarten. Wenn 4,5% nicht ausreichen, um noch zögerliche Kreditnehmer zu überzeugen, so wird dieser verordnete Zins wohl gar noch weiter fallen. Vielleicht wird auch die Zeit kommen, wenn die Zinsen dem Kreditnehmer zufließen statt dem Kreditgeber. Alles - wenn der Amerikaner nur wieder Kredite aufnimmt!

Aber ein künstlich gedrückter Hypothekenzins wird die Risikobereitschaft und die Schuldenaufnahme zu einer Zeit erhöhen, in der Konsumenten und Kreditgeber eigentlich vorsichtig agieren sollten. Indem man die Sätze unter die Marktniveaus drückt und Hypotheken kauft, die kein privater Kreditgeber auch nur anfassen würde, dann schafft die Regierung einen Anspruch auf Hypotheken und Hypothekensubvention. In Anbetracht der Größe des Marktes für Immobilienkredite könnte das Programm am Ende zu einem der größten Subventionierungsprogramme in den Staatsbilanzen werden.

Aber ganz offenkundig hat die Regierung kein Geld - und das ist das Problem. Nichts anderes als die Druckerpresse hat sie. Je mehr Geld sie also für billige Hypotheken zur Verfügung stellt, desto höher wird die Inflationssteuer für die Amerikaner ausfallen. Höhere Inflation wird die Differenz zwischen eigentlicher Höhe der Zinssätze und Höhe der Regierungssätze weiter wachsen lassen, und die Aufrechterhaltung des Subventionsprogramms wird immer kostspieliger.

Gehen wir also davon aus, dass Hypotheken im Wert von 5 Milliarden $ zu 4,5% refinanziert werden - unter Rahmenbedingungen, die einen nicht subventionierten Zinssatz von 10% erfordern würden: Dem Staat würden bei einem solchen Szenario Kosten von jährlich 275 Milliarden $ entstehen. Aber diese Subventionen müssten bis in die Ewigkeit gewährt werden, denn sobald sie ausgesetzt werden, würden die Hypothekenzinsen in die Höhe schießen und die Immobilienpreise in den Keller gehen. Natürlich wird die bloße Existenz dieser Subventionierung für anhaltende Nachfrage bei den Hypothekenkrediten sorgen, und die Regierung wird gezwungen sein, diese zu gewähren, auch wenn noch mehr Geld gedruckt werden muss. Das würde eine sich selbst erhaltende Spirale steigender Inflation und steigender Hypothekennachfrage in Gang zu setzen, wobei praktisch 100% des Hypothekengeldes vom Staat gestellt wird. Am Ende würde die ganze Maßnahme scheitern, da die galoppierende Inflation das, was noch von unserer am Boden liegenden Wirtschaft übrig wäre, komplett zerstören würde.

Einige argumentieren, dass die Regierung jetzt für 30 Jahre zu 3% Kredit aufnehmen kann, während sie selbst Hypotheken zu 4,5% herausgibt, also gewinnbringend arbeitet. Drei Probleme gibt es bei dieser Betrachtung. Erstens: Nur weil Geld billig ist, heißt das nicht, dass wir auch Kredit nehmen sollten - man sollte doch meinen, dass wir zumindest das gelernt haben könnten! Zweitens: In diese Betrachtung wurden Verluste nicht eingerechnet, die im Fall scheiternder Kredite entstehen. Und schließlich hat der Staat gar nicht die Möglichkeit, so viel Geld am langen Ende der Zinskurve zu leihen, ohne damit die Zinssätze viel höher zu treiben. Der einzige Grund, warum die langfristigen Sätze so niedrig sind, ist die Tatsache, dass sich die staatliche Kreditaufnahme auf das kurze Ende der Kurve konzentriert. Um das Programm durchzusetzen, wird die Regierung wohl über Staatsanleihen finanzieren müssen. Wenn wir den Staat in einem massiv fremdfinanzierten Hedgefond umwandeln, der einen Multibillionen-Carry-Trade schultert und langfristige Hypotheken mit kurzfristige Schulden gegenfinanziert, dann denke ich, kennen wir auch schon das Ende der Geschichte.

Im Endeffekt muss dem Markt freies Spiel eingeräumt werden. Wenn die Immobilienpreise zu hoch sind, dann müssen sie auch fallen dürfen - ungeachtet der Konsequenzen. Niedrigere Preise. Das ist die Lösung, die der Markt für die Erschwinglichkeit von Immobilien bereithält. Staatliche Versuche, die Preise künstlich oben zu halten, werden für die Wirtschaft viel düstere Konsequenzen haben, als hätte man sie einfach fallen lassen. Solange wir das nicht begreifen, wird es kein Entkommen vor der ökonomischen Todesspirale geben, die gerade von staatlicher Seite in Bewegung gesetzt wird.


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© Peter Schiff
www.europac.net

Dieser Artikel erschien am 05.12.08 auf www.safehaven.com und wurde exklusiv für GoldSeiten übersetzt.

Dieser Beitrag wurde nicht geprüft, www.silbernews.at übernimmt keine Verantwortung für Angemessenheit oder Genauigkeit dieser Mitteilung. Quelle: Goldseiten.de