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Finanzinvestoren geraten in den Krisensog

Die Private-Equity-Branche schlägt Alarm: Viele der hoch verschuldeten Firmen in Händen von Finanzinvestoren sind massiv von der Rezession betroffen. Statt schnellen Renditen steht nun harte Sanierungsarbeit auf der Agenda - oder sogar der Kampf gegen die Insolvenz.

Frankfurt am Main - Der Gründer eines der größten Private-Equity-Unternehmen der Welt sieht schwarz für seine Branche. "Das klassische Geschäftsmodell ist tot und wird wohl für einige Jahre tot bleiben", sagte Leon Black von Apollo Management kürzlich laut einem Zeitungsbericht. Tatsächlich ist es mit Beginn der Finanzkrise sehr still geworden um die häufig als "Heuschrecken geschmähten Beteiligungsfirmen, die bis dahin fast im Wochentakt mit spektakulären Milliardenübernahmen Furore machten.
Kein Wunder, denn die Zurückhaltung der Banken nahm den Investoren ihre Munition: Kredite. Ohne Fremdkapital blieben die Zukäufe bescheidener, die Renditen kleiner.
Veteranen der Branche hatten dennoch gehofft, die Krise aussitzen und danach wieder in die großen Transaktionen einsteigen zu können. Mit der Rezession können sie die Hoffnung aber endgültig begraben. "2009 wird für viele Beteiligungsfirmen noch schmerzhafter als 2008", sagt Michael Baur, Deutschland-Chef der Sanierungsberatung Alix Partners. "Denn nun drohen echte Verluste."
Viele Private-Equity-Häuser müssen sich im nächsten Jahr um das Überleben der Firmen in ihrem Portfolio kümmern und in den Folgejahren eine Wertsteigerung sicherstellen. Um die hohen Schulden der Portfoliofirmen bedienen zu können, bedarf es eines stetigen Einnahmeflusses. Bleibt dieser wegen des Wirtschaftsabschwungs aus, drohen Zahlungsausfälle - und das ruft die Banken auf den Plan.
Kurzfristig kann der Abschwung teuer für die Eigentümer werden. Oft sind weitere Kapitalspritzen nötig, wie die Finanzinvestoren KKR und Doughty Hanson bei der Werkstattkette ATU erfahren mussten. Das Eingreifen ist nötig, um bei den eigenen Geldgebern nicht in den Ruf zu kommen, Firmen in Krisenzeiten vor die Hunde gehen zu lassen. Doch dann erhöht sich auch das Risiko, dass sich die Investitionen für die Finanzinvestoren am Ende nicht auszahlen. "Jedes Jahr, das die Krise länger dauert, wird schmerzhafter für die Branche", sagt Alix-Manager Baur.
Viele Beteiligungsfirmen rüsten sich schon seit einiger Zeit für den Wirtschaftsabschwung. "Wir haben unser Portfolio in diesem Jahr stark abgebaut, um uns auf schwierigere Zeiten einzustellen", sagt Stephan Illenberger, Deutschland-Chef von Axa Private Equity. Sein zum französischen Versicherungsriesen Axa gehörendes Haus wäre auch bereit, Eigenkapital nachzuschießen, wenn eine Portfoliofirma Hilfe brauche.
Rasche Besserung erartet er nicht. Illenberger spricht von einem Kreditstillstand in Deutschland, der die Rezession noch verschärfe. "Der Wirtschaft wird das Blut entzogen."
Angesichts der Krise bei Private Equity werden zunehmend auch die Anleger der Finanzinvestoren unruhig. Einer Umfrage der Beteiligungsgesellschaft Coller Capital zufolge haben in den USA vier von fünf Anlegern in den vergangenen zwölf Monaten weitere Engagements bei Beteiligungsfirmen abgelehnt. Auch 2009 ist keine Entspannung in Sicht, da viele Geldgeber wie etwa Pensionsfonds ihre Quoten an Private-Equity-Investitionen bereits ausgeschöpft haben.
Einige Häuser befürchten offenbar bereits, dass Investoren ihre Zusagen nicht mehr einhalten. So bot die Beteiligungsfirma Permira ihren Anlegern jetzt an, nur 60 Prozent der für einen Fonds versprochenen Summe tatsächlich zahlen zu müssen - wenn sie im Gegenzug auf Rendite verzichten. Wie sich die Zeiten ändern: Vor wenigen Jahren hätten die Private-Equity-Anleger liebend gern 150 Prozent ihrer Zusagen gezahlt, um einen möglichst großen Teil vom Kuchen abzubekommen.

Dieser Beitrag wurde nicht geprüft, www.silbernews.at übernimmt keine Verantwortung für Angemessenheit oder Genauigkeit dieser Mitteilung. Quelle: http://www.spiegel.de