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Eine noch nie dagewesene Zerstörung von Reichtum

Welt Online

Von Marc Faber
Staaten und Notenbanken können den riesigen Verlust von 100 Billionen Dollar niemals ausgleichen.

Was an der gegenwärtigen Wirtschaftskrise außergewöhnlich ist, dürfte der Umstand sein, dass in den letzten zwölf bis 18 Monaten alle Vermögenswerte gewaltig an Wert verloren haben. Die Kapitalisierung der gesamten Weltbörsen hat sich von rund 60 Billionen vor einem Jahr auf gegenwärtig 30 Billionen Dollar halbiert. Die meisten Rohstoffpreise (außer bei Gold) sind um rund 50 Prozent eingebrochen, und weltweit sind die Immobilienpreise zwischen 20 und 50 Prozent - je nach Land - gefallen. Sämtliche nicht-staatlich garantierte fest verzinsliche Papiere sind ebenfalls zusammengebrochen.
Ich übertreibe deshalb nicht, wenn ich über eine totale Reichtumsvernichtung rede. Eine Vermögensliquidierung, die alles, was seit dem 2. Weltkrieg während der Rezessionsphasen jeweils stattfand, an Maßlosigkeit übertrifft. In den schweren Rezessionen 1973/74 und 1981/82 stiegen nämlich die Häuserpreise in den USA weiterhin an. In der 1973/74-Rezession kletterten ebenfalls die meisten Rohstoffpreise. Die Notierungen fielen erst dann, als sich nach Dezember 1974 die Börsen wieder erholten. Zudem fielen während der 1981/82-Rezession die Zinsen stark, sodass sich alle Anleihekurse erholten. In der 1990/91-Rezession sanken die Aktienpreise nur um rund 20 Prozent, aber die Staatsanleihen hielten Kurs und die Rohstoffpreise bewegten sich seitwärts.
Weiter ist zu berücksichtigen, dass in den früheren Abschwungphasen die Verschuldung im Wirtschaftssystem wesentlich geringer und die Sparrate wesentlich höher war als derzeit. Bis 1981 betrug in den Vereinigten Staaten die Gesamtverschuldung als Prozent des Bruttosozialproduktes nur 130 Prozent, während diese heute mit mehr als 350 Prozent deutlich höher ausfällt. Durch diese gewaltige Überverschuldung sind die Verluste, welche über die letzten zwölf Monaten in den verschiedenen Volkswirtschaften aufgetreten sind, wesentlich höher ausgefallen als die prozentualen Einbrüche an den verschiedenen Anlagemärkten. Weiterhin, ist in den letzten 15 Jahren in den USA die Sparrate von neun Prozent auf null gefallen. Mit anderen Worten, die Haushalte haben praktisch keine Reserven, um eine Rezession ohne wesentliche Kürzungen ihrer Ausgaben zu überleben.
Eines dürfte einleuchten: Auch wenn die Notenbanken durch Zinssatzsenkungen und Gelddrucken die Liquidität aufrechterhalten wollen. Und die Finanzämter mit steuerlichen Maßnahmen die Märkte zu stützen suchen - ihre Mittel können natürlich nicht die gewaltigen Verluste, die ich weltweit auf rund 100 Billionen Dollar schätze, ausgleichen. Daher dürfte sich die weltweite Rezession, die vor rund neun Monaten begann auf recht unangenehme Art weiter vertiefen und noch für eine längere Zeit andauern. Die Börsen sind zwar zurzeit gewaltig überverkauft, aber abgesehen von einer temporären Erholungsphase, die die Aktienkurse doch um 25 Prozent nach oben ziehen könnte, sind neue Bullenmärkte kaum zu erwarten. Zudem sind zwar gegenwärtig die Bewertungen extrem niedrig, aber da die Unternehmungsgewinne weiter stark fallen werden, waren die Kursstürze nicht übertrieben.

Der Autor ist Fondsmanager und gilt unter Börsianern als ausgesprochener Skeptiker

Dieser Beitrag wurde nicht geprüft, www.silbernews.at übernimmt keine Verantwortung für Angemessenheit oder Genauigkeit dieser Mitteilung. Quelle: www.welt.de