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Notenbanken in Panik

Donnerstag, 6. November 2008
Drastische Zinssenkungen: EZB senkt um 0,5 Prozent, Bank of England um 1,5 Prozent. Gerüchte: Geht die BoE auf 0 Prozent? Auch Schweiz mit Zinssenkung. Wann geht die FED auf Null?

Die Europäische Zentralbank hat den Leitzins um 50 Basispunkte auf 3,25 Prozent gesenkt. Allerdings dürfte das nur der Anfang eines längeren Lockerungskurses sein. Beobachter gehen davon aus, dass die EZB die Zinsen zügig in Richtung 2% senkt, vielleicht sogar noch tiefer.
Daramtische Zinsschritte auch in Großbritannien. Die Bank of England (BoE) senkte den Leitzins um 150 Basispunkte auf 3,0 Prozent. Volkswirte hatten durchschnittlich mit einem Schritt um mindestens 50 Basispunkte auf dann 4,0 Prozent gerechnet. "Der geldpolitische Rat kam zum Schluss, dass eine deutliche Senkung notwendig war, um das Inflationsziel von 2,0 Prozent zu erreichen", teilte die BoE in einer Stellungnahme mit. "Der Ausblick für die Wirtschaft hat sich deutlich eingetrübt."
Einige Volkswirte halten es sogar für angebracht, dass die Notenbank den Leitzins mittelfristig auf null Prozent senkt. "Das Leitzinsniveau muss erheblich nach unten. Die BoE sollte auch darauf vorbereitet sein, auf null Prozent zurückzugehen", sagte Michael Saunders, Chefvolkswirt Westeuropa der Citigroup. Für die BoE wäre das ein historischer Schritt. Seit ihrer Gründung im Jahr 1694 senkte die Zentralbank den Leitzins niemals unter das Niveau von zwei Prozent.
Auch in der Schweiz sinken die Zinsen. Völlig überraschend senkte die Schweizer Notenbank die Spanne für den Zinssatz um 50 Basispunkte auf 2,0 Prozent im Mittel. Die nächste Ratssitzung war eigentlich auf 11. Dezember terminiert.

Geht die FED auf Null?
FTD: "Die Fed ist ganz klar bereit, den Leitzins weiter zu senken", sagte Ian Shepherdson, US-Chefvolkswirt bei High Frequency Economics. Er erwartet bereits am 16. Dezember eine erneute Reduzierung auf 0,5 Prozent. Dagegen sagte etwa Brian Fabbri, US-Chefvolkswirt bei BNP Paribas, voraus, dass die Fed eher in großem Stil längerfristige Vermögenswerte aufkaufen werde. Die US-Währungshüter hatten am Dienstagabend ihren Schlüsselsatz um 50 Basispunkte auf 1,0 Prozent gesenkt - nachdem sie ihn erst drei Wochen zuvor in einer konzertierten Aktion mit anderen Notenbanken um 50 Punkte verringert hatten. Der Zins liegt damit wieder auf dem historischen Tiefstand, den er erstmals von Mitte 2003 bis Mitte 2004 erreicht hatte.
"Die Fed wandelt in den Spuren der Bank of Japan und befindet sich auf dem besten Wege zu einer amerikanischen Version der Nullzinspolitik", sagte Bernd Weidensteiner, US-Experte der Commerzbank. Japans Notenbank hatte nach dem Platzen einer Immobilienblase Anfang der 90er-Jahre ihren Zins bis auf null Prozent gesenkt und über eine sogenannte "ultra-lockere" Geldpolitik noch zusätzlich Liquidität in den Markt gepumpt. Diese Schritte trugen dazu bei, dass Japan aus der Deflation und Depression fand. Für so bedrohlich halten die meisten Experten die US-Lage aber nicht. Zwar ist umstritten, wie stark die Fed die Konjunktur derzeit mit Zinssenkungen stimulieren kann. Banken geben sie kaum an Unternehmen und Verbraucher weiter. Zudem ist der traditionelle Transmissionskanal, höhere Bauinvestitionen, wegen der Krise am Häusermarkt verstopft.
Postbank Research: Die Europäische Zentralbank hat heute ihren wichtigsten Leitzins, den Hauptrefinanzierungssatz, wie erwartet um 50 Basispunkte auf 3,25% gesenkt. EZB-Präsident Trichet begründete die geldpolitische Lockerung mit den deutlich gesunkenen Inflationsrisiken und dem beträchtlichen Nachlassen der wirtschaftlichen Dynamik. So rechnet die EZB damit, dass die Inflationsrate im Euroraum im Verlauf des kommenden Jahres wieder im Einklang mit ihrem Stabilitätsziel stehen wird. Sogar einen zwischenzeitlich stärkeren Rückgang wollte Trichet je nach der Preisentwicklung an den Rohstoffmärkten nicht ausschließen.
Die heutige Zinssenkung wird nicht der letzte Schritt der EZB gewesen sein. Wir erwarten nach den Äußerungen des EZB-Präsidenten vielmehr, dass die europäischen Währungshüter den Refisatz bereits auf der kommenden Sitzung im Dezember um weitere 50 Basispunkte auf dann 2,75% absenken. Trichet wies z.B. darauf hin, dass der EZB-Rat heute bereits über eine Zinssenkung um 75 Basispunkte diskutiert hat - ein klares Signal der Bereitschaft, den Zins weiter zu reduzieren.

Darüber hinaus betonte der EZB-Präsident aber auch die hohe Bedeutung der kommenden Sitzung, da dann die neuen Projektionen der EZB-Experten über die Inflations- und Wachstumsentwicklung vorliegen werden. Diese werden mit Sicherheit für das kommende Jahr eine deutlich geringere Preisdynamik und ein sehr viel geringeres BIP-Wachstum ausweisen als die jüngsten Projektionen, die von Anfang September stammen. Nach der heutigen Betonung der hohen Relevanz dieser Einschätzungen wird die EZB unseres Erachtens nicht umhin kommen, darauf mit einem nochmaligen kräftigen Zinsschritt zu reagieren.

Dieser Beitrag wurde nicht geprüft, www.silbernews.at übernimmt keine Verantwortung für Angemessenheit oder Genauigkeit dieser Mitteilung. Quelle: http://www.mmnews.de