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Das Ende der Liquidität

Die Jungs tuns, die Mädels tuns, die Fluggesellschaften tun es, sogar Gemeinden und Bars und Banken.
Lehman Bros wirken so, als würden sie es vielleicht auch tun. "Lehman hat es eilig, einen Käufer zu finden" heißt es im Wall Street Journal. Wenn sie keinen finden, dann werden sie es tun müssen."

Aber kann unser Land es auch tun?

Wenn man nicht betteln, Geld leihen oder stehlen kann, um die aktuellen Verpflichtungen zu begleichen, dann macht man Pleite. Und die Regierung ist eingeschritten, und hat die Kontrolle über Fannie und Freddie übernommen. Die Hypothekengeber brauchten Geld. Und bei den Zinssätzen, die die privaten Kreditgeber verlangen - um sich selbst vor der unwahrscheinlichen Möglichkeit zu schützen, dass Mac und Mae nicht in der Lage sind, zurückzuzahlen - sah es so aus, als würden sie es nie schaffen, sich aus dem 100-200 Milliardenloch zu hieven.

Stell dir vor, du hast einen Schuldschein von einem Unternehmen, das schlecht abschneidet", schreibt meine Kollegin Simone Wapler in der neuen französischen Ausgabe der MoneyWeek. Man hat Sorgen, weil das Unternehmen den Schein vielleicht nicht zurückzahlt, und dann wird man selber auch in Schwierigkeiten stecken. Aber der Besitzer des Unternehmens kommt und sagt einem, dass man sich keine Sorgen machen soll. Er sagt, dass er das Unternehmen selbst retten wird. Aber lässt man sich davon überzeugen, wenn man weiß, dass der Besitzer selbst auch tief in den Schulden steckt?"

Im aktuellen Fall geht es um die Mütter aller Rettungsaktionen... und die Mutter dieser Mutter aller Rettungsaktionen ist niemand anderes als der größte Schuldner der gesamten Welt. Um genau zu sein, sind die Schulden und Verpflichtungen so hoch, dass es keine Möglichkeit gibt, sie zurückzuzahlen, zumindest nicht auf ehrliche Weise - und das weiß jeder.

Was das anbelangt, sind die Tatsachen klar, aber hinter den Tatsachen findet man nichts als Vermutungen und Fragezeichen. Solange die Leute noch Vertrauen in den Dollar haben, sollte es keine Probleme geben, richtig? Aber wie lange können die Leute noch Vertrauen in den Dollar haben, dessen Wächter ihn so freizügig ausgeben? Die Ausgaben der amerikanischen Regierung schießen in den Himmel... und die Steuereinnahmen gehen zurück. Wir haben bereits ein Defizit von 400 Milliarden Dollar. Niemand weiß genau, wie viel die Rettungsaktion von Freddie und Fannie noch hinzufügen wird, aber es könnten Hunderte von Milliarden Dollar sein.

Und wenn sich die Krise fortsetzt, dann könnte es bald sein, dass wir es mit einem Defizit von einer Billion Dollar zu tun haben. Einige Analysten - allen voran Albert Edwards der Societe Generale - warnen vor Defiziten von 2 Billionen Dollar. Gibt es keine Grenze dafür, wie viel eine Regierung leihen kann? Wie viel sie ausgeben kann? Wird es nicht irgendwann einen Punkt geben, an dem der Dollar an Wert verliert... und an dem die Kreditgeber es mit der Angst zu tun bekommen?

Die Antwort auf diese Fragen lautet: Ja. Und das wird die nächsten Jahre unterhaltsam machen; wir werden herausfinden, mit wie viel die Vereinigten Staaten davonkommen können, ehe sie Pleite machen.

Aber einen Augenblick, dir entgeht hier etwas", sagt ein Kollege. Es gibt einen weltweiten Konjunkturrückgang. Sieh dir nur Lehman Bros an. Die Liquidität verschwindet, sie steigt nicht. Und das heißt, dass die Leute verfügbares Bargeld brauchen. Und das verfügbarste Bargeld der Welt ist der Dollar. Und sieh dir nur einmal an, was heute schon passiert. Der Dollar ist gegenüber dem Euro seit seinem Tiefpunkt um 15% gestiegen. Zuletzt ist der Euro auf unter 1,40 Dollar gefallen."

Er hätte vielleicht noch hinzufügen können, dass als die Kreditblase vor einem Jahr ein Loch bekam, das nicht nur das Ende der Kreditexpansion bedeutete, sondern auch das Ende des Blasensystems.

Sie werden sich sicher noch erinnern, wie das funktionierte, liebe Leser. Ich habe es so oft beschrieben:

Die Amerikaner haben Güter, die sie nicht brauchen, mit Geld gekauft, das sie nicht haben. Die geliehen Dollar gingen an die asiatischen Hersteller (und zuletzt auch an die Ölexporteure): Anstatt zum amerikanischen Finanzministerium zurückzufließen, zusammen mit der Forderung, in Gold auszuzahlen, so wie es vor 1971 noch möglich gewesen wäre, haben sich die Dollar im Ausland angesammelt. Die ortsansässigen Regierungen mussten sogar mehr von den eignen Währungen drucken, um die Dollar zu kaufen. Die Folge war ein gewaltiger Ozean der Liquidität - Dollar, Yen, Yuan, Rubel, Pfund, Euro - und die haben dann die Preise für die Wertanlagen überall auf der Welt nach oben getrieben.

Für Häuser, Aktien, Anleihen, Diamanten, Uhren, Gemälde - alles wurde von dieser Flut des leichten Geldes nach oben getrieben. Gold schoss auf über 1.000 Dollar. Öl erreichte fast 150 Dollar pro Barrel. Und die Dummköpfe zahlten Millionen für Damien Hirsts alberne Zusammenstellungen.

Doch im letzten Jahr hat jemand den Ausschalter betätigt. Und plötzlich fing die weltweite Liquidität an zu versickern. Die amerikanischen Verbraucher kaufen zögerlich weniger. Nicht dass sie nicht gerne auch weiterhin Geld ausgeben und leihen würden, so wie sie es mittlerweile gewohnt sind. Aber diese glücklichen Tage sind vorbei. Er würde gerne Geld ausgeben... aber ihm sind Geld und Kredite ausgegangen.

Ohne dieses rücksichtslose Geldausgeben, muss die Weltwirtschaft langsamer werden. Denn die Liquiditätspumpe - das Blasensystem, das Bargeld und Kredite in die gesamte Welt lieferte - ist abgestellt.

Zumindest sieht es in der letzten Zeit so aus...


© Bill Bonner

Dieser Beitrag wurde nicht geprüft, www.silbernews.at übernimmt keine Verantwortung für Angemessenheit oder Genauigkeit dieser Mitteilung. Quelle: Auszug aus dem Newsletters "Kapitalschutz Akte"