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Mehr Liquidität bitte

Wieder ist ein Tag vergangenen und noch immer befinden wir uns in Finanzkrisenstimmung.

Gestern hat die FED ihren Leitzins unverändert bei 2% belassen und damit nun klar gestellt, dass sie mit ihren Zinsentscheidungen nun doch nicht mehr wie noch vor einigen Monaten dem Markt hinterherzulaufen geneigt ist. Nicht schlecht, Herr Specht...hätte ich nicht gedacht (siehe gestriger Daily).

Dennoch, die Situation ist dramatisch genug, damit Zeichen der Beruhigung gesetzt werden. Die Zentralbanken pumpen Liquidität ins Finanzsystem um es am Atmen zu halten. Gute Idee, denn die Banken sind nach wie vor nicht gewillt eben jenes zu tun. Also nicht gewillt sich gegenseitig Liquidität zur Verfügung zu stellen. Die Interbankenraten sind nach wie vor horrend hoch, das Vertrauen der Banken untereinander verschwindend gering.

So setzte denn die FED quasi über Nacht - sozusagen als Entschuldigung für den unveränderten Leitzins und die Nicht-Rettung der Lehman-Brüder - ein Zeichen und verstaatlichte ein weiteres Finanzinstitut. Der US-amerikanische Versicherer AIG erhält eine Spritze von 85 Milliarden US-Dollar, dafür übernimmt die US-Regierung einen Mehrheitsanteil von 79,9% an dem Unternehmen.

Krise gebannt? Nun, das jetzt wirklich noch nicht, aber immerhin war ein zwischenzeitliches Aufatmen zu spüren. Sehr schön auch am Yen-Stimmungsbarometer abzulesen. USD/JPY stieg zwischenzeitlich vom Tief bei 103,50 in der gestrigen Krisenstimmung heute bis auf 106,72.

Mittlerweile hat das Aufatmen wieder nachgelassen und die Sorgen sind zurückgekehrt. (USD/JPY gegenwärtig bei 104,69) Kann schnell gehen ... Dabei hat sich an der Situation nichts geändert. Die Banken haben immer noch Angst. Angst vor den Abschreibungen der anderen, Angst selbst da mit reingezogen zu werden.

Aktuell wird auch Morgan Stanley mit Argusaugen betrachtet. Obwohl die Bank gestern noch mit Quartalszahlen aufwartete, welche die Marktteilnehmer positiv überrascht hatten. Das Umsatzergebnis fiel besser aus als erwartet.

Dennoch, auch Morgan Stanley trauen die anderen nicht so ganz über den Weg. Die Aktie der US-Großbank hat zum gegenwärtigen Zeitpunkt fast 35% gegenüber dem Schlusskurs von gestern abgegeben. Warum? Tja, größtenteils weil solche extremen Bewegungen zu einem von Panik getriebenen Markt ohne klare Führung dazu gehören. Vielleicht hat Morgan Stanley aber auch ein dunkles Geheimnis. Wer weiß das schon?! Jedenfalls wurden im gestrigen Quartalsbericht keine Angaben zum Volumen im Derivatehandel gemacht.

Nun ist Morgan Stanley aber ein außerordentlich aktiver Teilnehmer im Derivatehandel. Laut SEC-Filing vom 2. Quartal betrug das Volumen in derivativen Kontrakten der Bank damals noch 7,1 Milliarden US-Dollar. Das ist ziemlich viel! Fast doppelt so viel wie bei Merrill Lynch und deutlich mehr als bei den Lehman Brüdern, AIG oder Bear Stearns. Nichts von alledem sagt aus, dass die Bank morgen pleite geht. Im Gegenteil, vor dem Hintergrund der Bedeutsamkeit der Bank im Derivatehandel, sollte gerade diese Bank - sofern es denn nötig werden sollte - die erste sein die von der FED gerettet wird.

Aber so ist das nun mal wenn die Finanzmarktteilnehmer in Panik geraten. Wie die Wilden ziehen sie nun überall ihr Kapital ab und verschieben die Aktienmärkte nun fast durch die Bank weg ins Regal der Ausverkäufe und Schnäppchen.

Ich frage mich was Investorenlegende Benjamin Graham wohl dazu sagen würde, wenn ich ihn fragen könnte. Ich vermute er würde sagen: Miriam, der Markt ist depressiv. Lass uns bald mal einkaufen gehen!


US-Finanzministerium setzt Zeichen

Nun haben Henry und seine Mannen ein weiteres Zeichen zur Beruhigung an den Himmel gemalt. Henry will die Bilanzsumme der FED vergrößern. Soll heißen: wir geben der FED mehr Geld, auf dass ihr eine größere Finanzspritze zur Verfügung steht, die sie -sofern es sein muss - ins Finanzsystem pieken kann. Oder anders: wir sind extrem großzügig und haben viel Liquidität zur Verfügung, also habt bitte keine Angst mehr ihr lieben Banken.

Zu diesem Zweck wird Henry ein paar mehr Schatzanweisungen verkaufen. (ich persönlich würde zwar keine kaufen, wo es doch so viel Reizvolleres auf der Welt gibt ... aber lassen wir das).

Hoffen wir, dass es funktioniert und der psychologische Effekt groß genug ist. Und hoffen wir auch, dass am Ende nicht der gesamte US-Finanzsektor ein einziger Staatsbetrieb geworden ist.


Goldener Lichtblick

Liebe Leser, zum Abschied möchte ich Ihnen auch meine Freude im Alter nicht vorenthalten: die Goldpreisentwicklung. Wie ich schon am Montag schrieb führt die Krise an den Finanzmärkten nun auch wieder zur reumütigen Rückkehr in den sicheren Goldhafen. Sogar Zentralbanken sind mittlerweile wieder auf Gold aus. Venezuela gab heute beispielsweise Pläne bekannt, noch in diesem Jahr möglicherweise bis zu 15 Tonnen Gold kaufen zu wollen. Eine Offizielle der philippinischen Zentralbank nannte Gold heute: die perfekte Absicherung“.

Hier nun die Goldpreisentwicklung seit Montag:

Gold in USD/Unze
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So long liebe Leser ... so verbleibe ich denn mit der Hoffnung darauf, dass all die Ängstlichen bald wieder unter ihren Schreibtischen hervor kommen mögen. Bis morgen.


© Miriam Kraus

Dieser Beitrag wurde nicht geprüft, silbernews.at übernimmt keine Verantwortung für Angemessenheit oder Genauigkeit dieser Mitteilung. Quelle: Auszug aus dem Newsletters Rohstoff-Daily / Goldseiten.de