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Hanks temporäre Dollar-Rettung
Wie lange wirkt sie noch?
Von Walter K. Eichelburg
Datum: 2008-09-14

Seit die Fannie Mae und Freddie Mac Krise im Juli 2008 losgegangen ist, hat es Marktmanipulationen in einem noch nie gesehenen Ausmass gegeben. Die Preise von Öl, Gold und anderen Rohstoffen wurden massivst gedrückt, der Dollar-Index angehoben und sogar ein Krieg inszeniert.
Man ist buchstäblich über Leichen gegangen, das wird sich irgendwann rächen. Trotzdem wird diese Art von „Dollar-Rettung„ nur eine begrenzte Zeit anhalten. Eine Umkehr deutet sich schon an.
Dieser Artikel beschreibt, was vorgefallen ist.

Hank Paulsons „Ardennen-Offensive„:
Am Beginn dieser Manipulationen erschien von mir ein Artikel mit dem Titel „Hank Paulsons Ardennen-Offensive„, mit dem Untertitel: Der letzte grosse System-Rettungsversuch?
Mit dem Beginn der Fannie & Freddie (F&F) Krise war schon klar, dass ein Untergang dieser Hypothekengiganten auch den Untergang der USA besiegeln wird. Inzwischen wurde ein F&F-Bailout-Gesetz im US-Kongress beschlossen, das eine staatliche Übernahme ermöglicht. Das ist in den letzten Wochen passiert. Die US-Staatsschulden sind damit real um 50% auf ca. $15000 Mrd. (15 trillions) gestiegen. Medienberichte sagen, dass es besonders die chinesische Regierung war (besitzt ca. $380 Mrd der F&F-Bonds), die darauf gedrängt hat. Es ist die grösste Verstaatlichung aller Zeiten.

Der Preis der F&F-Verstaatlichung:
Dieser ist natürlich, dass alle F&F-Schulden zu US-Staatschulden werden. Im Normalfall führt das zum sofortigen Abverkauf aller Staatsanleihen und der Währung dieser Regierung. Das musste mit allen Mitteln verhindert, oder besser hinausgezögert werden. Daher diese Monsteraktion.
Es geht bei dieser Aktion um 2 Dinge: die Verhinderung des Staatsbankrotts der USA und des Untergang von US-Dollar und US-Imperium die weitere Erhaltung der kreditbasierten „FIRE-Ökonomie„, woran das Schicksal der US-Finanzeliten (Wall Street) hängt
Seit dem Beginn der Finanzkrise im Sommer 2007 ist bereits klar, dass keines von beide über längere Sicht erhalten werden kann. Es geht wie immer in diesen Branchen (Finanz und Politik) um ein weiteres Hinausschieben des Absturzes. Dieser wird dann umso grösser.

Was wurde alles gemacht:
Hier eine kurze Zusammenfassung, meist aus dem MIDAS von Bill Murphys „Gold-Tageszeitung„ (www.lemetropolecafe.com – Abonnement erforderlich):

"The Most Massive Intervention Of Government Into The Capital Markets, Or The Financial Markets, Since President Roosevelt Closed The Banks Back In 1933," Don Coxe, Bank Of Montreal
Latest word (rumor) on these bums is that while issuing a very bullish report on crude oil, they took the other side of T Boone Picken’s hedge fund, who was long. Word to me from a good source is that Goldman Sachs was his primary broker and they buried his vulnerable client, probably after getting the inside word that the US Government was going to trade the oil market from the short side, something I alluded to WEEKS ago. I am told T Boone's fund lost about 84%.
You should listen to this week Don Coxe [strategist at Bank of Montreal] in his weekly call – Sept. 5, 2008. In it, he lays how the Fed and Treasury in conjunction with the CFTC and SEC "RIGGED" the collapse in commodities and bounce in financials to purposely "screw" people who were making commodity bets and shorting financials. He states that this was categorically the most massive government intervention into the capital markets since the 1930’s when Roosevelt closed the banks.

Don describes how the takedown on the commodities (including gold) was orchestrated by the Goldman Sax allumni with the complicity of the SEC (a ban on naked short selling of the financials), the worlds central banks working with hellicopter Ben. He alludes to insider knowledge of hedge funds positions and how to bring about their abandonment of their long commodity short financial book....all to save the financial system.

Even talks about the timing of the event (overseas sunday evening) for maximum effect. I could go on. http://events.startcast.com/events/199/B0003/#
Also die schlimmsten Marktmanipulationen seit 1933. Den bekannten US-Energie-Investor T Boone Pickens hat Goldman Sachs (sein Prime Broker) also auch versenkt. Es hat massivste Verluste bei Hedge-Fonds gegeben, auch mit den renomiertesten Managern. Diese wurden einfach von ihren Prime Brokern (den Investment-Banken) in die Irre geführt. Andere würden sagen: betrogen.
Beteiligt waren (angeführt vom US-Finanzminister Hank Paulson): US-Treasury und Fed Andere westliche Zentralbanken und Regierungen (Paulson war in dieser Zeit dazu mehrere Male in Europa) Die US-Aufsichtsbehörden CFTC und SEC (mussten wegschauen) Das Netzwerk von ehemaligen Goldman Sachs (von wo Paulson kommt) Leuten in Schlüssel-Positionen überall Die Investment-Banken, die als Prime Broker die Positionen der Hegde Fonds kannten
Was hat man getan:
Man hat die Preise der Commodities künstlich runtergedrückt, um das Finanzsystem zu retten. Speziell Gold, Silber und Öl, die wirklichen Feinde des US-Dollars.
Dazu hat man die Hedge Fonds bewusst aus ihren Long-Positionen gedrängt, danach lief die Sache von selbst. Zusätzlich hat man die Dollar-Shorter mit Zentralbank-Hilfe ebenfalls vertrieben
Hier einige Charts von Rohöl, Gold, Dollar-Index (Futures). Quelle:
Man sieht genau, dass die Aktion am 15. Juli begonnen hat, zuvor war Öl auf ein Rekord-Hoch von $147/bbl gestiegen und ist dann ganz schnell gefallen.

Bei Gold genau der gleiche Verlauf, runter bis $750.
Gold erreichte mit der F&F-Krise $985, etwas weniger als die $1025 im März bei der Bear Stearns
Kris
Nur diesesmal ging es viel tiefehinunter. Berichte sagen, dass diesesmal das oft angekündigte IWF-Gold auf den Markt geworfen wurde (mit Futures – Papier) allein geht es nicht. Trotz einer enormen Knappheit an physischem Gold und Silber weltweit.

Der Dollar-Chart zeigt genau das gleiche Bild – aber spiegelbildlich. Nachdem der Dollar-Index (ein Korb aus 8 Währungen) bereits auf 71 abgesunken war, hätte einUnterschreiten der Marke 70 vermutlich die grosse AbverkaufsPanik ausgelöst. Innerhalb von 2 Monaten hat man den USDX wieder auf 80 angehoben (primär gegen den Euro). Inzwischen ist er wieder auf 78, es geht offenbar wieder abwärts – die Fundamental-Daten lassen sich nicht ewig betrügen.

Worum ging es wirklich?
Die Flucht aus dem USD in die Rohstoffe hat begonnen, das musste gestoppt werden. Der Dollar musste unbedingt gestützt werden, sonst wäre der Abverkauf zuerst zum Selbstläufer und dann zu Abverkaufs-Panik geworden. Man darf nicht vergessen, die Schulden der ohnehin bereits hochverschuldeten USA sind plötzlich um 50% gestiegen. Alle F&F-Verluste müssen jetzt durch Ausgaben un dVerkauf neuer Treasury-Bonds oder direktes Gelddrucken finanziert werden.
Hier steht es: ein Bankrott von F&F wäre eine Katastrophe für das globale Finanzssystem (nicht nur für das US-System). Das Ende des derzeitigen Welt-Finanzsystems (basierend auf eigentlich wertlosem (Dollar-) Papiergeld).

Damit versteht man, warum diese Extrem-Aktion gemacht wurde.

Ein kleiner Krieg als Draufgabe
Allein konnten die Amerikaner den Dollar nicht anheben. Dazu brauchten sie ihre Allierten (manche sagen Vasallen) in Europa. Sicher missfiel denen der hohe Euro-Kurs und der hohe Ölpreis. Auch waPaulson oft in Europa – wahrscheinlich um Druck auszuüben. Aber die europäischen Zentralbanken mussten massiv Dollars kaufen um ein Momentum zu erzeugen, das dann die Short-Dollar pekulanten vertrieb. Was wirkt in Europa besser als ein Feind, den man kennt und vor dem eigentlich nur die Amerikaner „schützen„ können: Russland.

Russland hat eine Tradition imperialer Eroberungen, die besonders in Osteuropa noch wach ist.
Besser als so kann man es nicht ausdrücken: "Polen und die baltischen Staaten mögen Russland nicht besonders schätzen, aber dort einmaschieren werden sie nicht. Die Russen aber schon - und sie haben es schon mehrmals gemacht",

Also gibt es nichts besseres als einen russischen Einmarsch mit Panzern irgendwo in der Welt. Tatsächlich brach am 8. August (Beginn der olympischen Spiele in Peking) ein Krieg los. Der US-asall Michail Saakaschwili, Präsident von Georgien, lies völlig überraschend die abtrünnige Provinz Süd-Ossetien angreifen, wurde aber relativ rasch von den Russen geschlagen.

Dieser Krieg hatte einige Merkwürdigkeiten:

- die georgische Armee wurde von Amerikanern und Israelis trainiert und ausgerüstet, erwies sich ausser beim Artilleriebeschuss Süd-Ossetiens als völlig unfähig
- man hat den wichtigen Roti-Tunnel zwischen Nord- und Süd-Ossetien nicht gesperrt, durch diesen kamen dann die Russen – ein extrem schwerer militärischer Fehler
- nachdem die russische Armee in das georgische Kernland weitermarschierte, hat man überhaupt nichts mehr verteidigt, die Russen konnten dort völlig ungehindert herumziehen und zerstören – wie sie es genau nach US-Drehbuch getan haben.
- Die Russen waren vorgewarnt, obwohl der Angriff völlig „überraschend" kam
- Dafür hatte Georgien eine exzellente Journalistenbetreuung

Meiner Meinung nach sollte dieser Krieg für Georgien für alle Welt sichtbar verloren gehen, dafür sollten Bilder von marodierenden Russen auf Panzern um die ganze Welt gehen. Man hat den Russen einen militärischen Sieg, aber eine Niederlage in der öffentlichen Meinung serviert.

Der Bär spielte voll mit:
Zugleich mit dem Einmarsch der Russen in Georgien kam ein ganzes Bündel von Drohungen und anderen Massnahmen aus Moskau, die genau dieses Bild im Westen festigen sollten:

Aus einer deutschen Fernseh-Diskussion:
Wladimir Kotenjow ist wieder einmal aufgebracht. „Die Russen sind böse Bären, die auf Panzern sitzen, in der einen Hand eine Kalaschnikow und in der anderen Hand eine Flasce Wodka". So malt Moskaus Botschaftler das Bild seiner Landsleute, wie es ihm in Deutschlands Medien begegnet.

Neben Drohungen gegen die Ukranie und Polen musste plötzlich die wichtigste Öl-Pipeline nach Polen und Deutschland „wegen Wartungsarbeiten„ stillgelegt werden.
Solche „Reparaturen„ hat Russland schon öfters bei politischen Konfliktenr
mit Abnehmerländern (etwa im Baltikum) angewendet. Auf den russischen Bären konnte man sich also auch hier verlassen. Abdrehen des Öl/Gas-Hahns für Europa aus politischen Gründen. Das festigte noch mehr das Bild vom "bösen Bären".

Die Russen wurden hereingelegt:
Ja, Paulson und sein Plunge Protection Team (PPT) brauchten etwas mehr Hilfe bei ihrem Dollar-Rettungs-Plan und sind auf den alten Feind Russland verfallen, der wieder einmal hergezeigt werdesollte. Putin konnte natürlich nicht anders und musste zeigen, dass Russland zurück ist. Ebenso, dass man Russland fürchten sollte – auch alte Tradition. Die Psychologen in der US-Regierung wussten das natürlich. Der russische Bär hat sich genau nach US-Plan verhalten und hat es lange nicht gemerkt. Der Bär hat sich in den eigenen Fuss geschossen.

Wie gesagt, es gibt dafür keine harten Beweise, aber die oben angeführten Indizien sollten reichen. Man hat meiner Meinung nach für das Ziel der Dollar (und Imperiums)-Rettung schlicht und einfach hereingelegt. Die denken nur in militärischen Kategorien.

Dass dabei auch die russische Kredit-Bubble gesprengt wurde und jetzt die russische Führung den Rubel verteidigen muss, macht den Amerikanern sicher nichts aus. Über die plötzlich verarmenden russischen Oligarchen lachen sie nur.

Die „Hereingelegten„
Nicht nur die russische Führung wurde für dieses Ziel hereingelegt, auch in den USA wurden jede Menge reicher und einflussreicher Leute herreingelegt, indem ihre eigenen Prime Broker gegen sie gespielt haben – im Auftrag der US-Regierung.
Zusätzlich dürfte auf die US-Allierten/Vasallen enormer Druck ausgeübt worden sein, weitere wertlose Dollars zu kaufen und ihr Gold herzugeben. Alles, um das US-Imperium noch einige Monate länger am Leben zu erhalten.
Es ist anzunehmen, dass die „Hereingelegten„ nach Rache sinnen. Welche Rache ist besser, als ein Ausstieg aus den Papieren und der Währung, die sie betrogen hat. Man sollte sich nicht wundern, dass zu wenig Gold und Silber am Markt verfügbar ist. Sogar bei den 1000oz Silberbarren, die an der COMEX gehandelt werden, gibt es schon Knappheit. Im Normalfall müsste bei einer solchen enormen Preisdrückung der Markt mit Metall überschwemmt sein, weil viele schwache Hände und Spekulanten aussteigen. Dem ist aber nicht so.
Aus diesem Grund sollte diese Rettungsaktion bald verpuffen und der Dollar bald wieder abtauchen – diesesmal endgültig. Gold und Silber sollten dann zum richtigen Höhenflug ansetzen. Ich hoffe, alle haben sich zu den derzeit günstigen Preisen eingedeckt. Diese "Rettungsboote" werden dann wirklich gebraucht-auch bei uns.


Was kommt danach?
Mehr als einige Monate werden die Effekte dieser Rettungsaktion nicht andauern, dann kommt der totale Zusammenbruch nicht nur der USA und ihres Imperiums, sondern auch des Welt-Finanzsystems – mit Flucht daraus.
Hier eine Passage aus meinem Artikel „Ardennen-Offensive„:
Diese Offensive war als „Befreiungschlag„ gedacht und hat die letzten intakten Einheiten gekostet. Nach einigen Wochen war die Offensive gescheitert und es begann der totale Zusammenbruch. Einige Monate später war die Total-Niederlage da.
Genauso wird es auch hier sein. Hanks „Ardennen-Offensive„ wird vielleicht noch bis zum Jahresende (Bonus-Zeit an der Wall Street) oder bis zum 20. Januar 2009 (Bush-Amtsübergabe an seinen Nachfolger) reichen, vermutlich nicht einmal so lange.
Es gibt Ansichten in den Medien, wonach das System bis zum 4. November 2008 gehalten werden soll, um dem Republikaner John McCain einen Wahlsieg zu ermöglichen. Meiner Meinung nach ist die Sache viel einfacher:
Das Finanzsystem und die USA waren durch den Untergang von Fannie Mae und Freddie Mac in existentieller Bedrohung, also hat man alles getan, um sich noch einige Monate weiterzuschleppen. Daher auch die Verstaatlichung – trotzt der zu erwartenden Langfristfolgen.
Wo die Loyalität von Hank Paulson, dem unumstrittenen Hauptakteur liegt, darüber kann man rätseln: liegt sie bei seinen früheren Wall Street Kollegen (wahrscheinlich), denen er noch bis Jahresende die Jobs und etwas Bonus erhalten möchte oder liegt sie bei George W. Bush, um dessen Gesicht bis zum Amtsende zu bewahren?
Was nachher kommt:
Eine Total-Katastrophe, speziell in den USA.
Aber dafür gibt es bessere Autoren als mich.

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Ich möchte feststellen, dass ich kein Finanzberater bin. Dieser Artikel ist daher als völlig unverbindliche Information anzusehen und keinerlei Anlage- oder sonstige Finanzierungsempfehlung – ähnlich wie ein Zeitungsartikel. Ich verkaufe auch keine Finanzanlagen oder Kredite. Jegliche Haftung irgendwelcher Art für den Inhalt oder daraus abgeleiteter Aktionen der Leser wird ausdrücklich und vollständig ausgeschlossen. Das gilt auch für alle Links in diesem Artikel, für deren Inhalt ebenfalls jegliche Haftung ausgeschlossen wird. Bitte wenden Sie sich für rechtlich verbindliche Empfehlungen an einen lizensierten Finanzberater oder eine Bank.

© 2008 by Walter K. Eichelburg, Reproduktion/Publikation nur mit Zustimmung des Autors.
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Zum Autor: Dipl. Ing. Walter K. Eichelburg ist unabhängiger Consultant und Investor in Wien. Er beschäftigt sich seit mehreren Jahren intensiv auch mit Investment- und Geldfragen. Er ist Autor zahlreicher Artikel auf dem Finanz- und IT-Sektor. Er kann unter walter@eichelburg.com erreicht werden.
Seine Finanz-Website ist: www.hartgeld.com

Dieser Beitrag wurde nicht geprüft, silbernews.at übernimmt keine Verantwortung für Angemessenheit oder Genauigkeit dieser Mitteilung. Quelle: Hartgeld.com