StartseiteAllgemeinesBeständeAnlageformenAnalysenWissenswertesChartsHandelBlog

Wissenswertes:

Silber (Archiv)

Allgemeines über Edelmetalle

Papiergeldsystem

Erklärungsbegriffe

Krisenvorsorge

Krisenvorsorge:

Beiträge zur Krisenvorsorge

Beiträge zur Krisenlage

Beiträge zur Krisenbegriffe

Beiträge zur Krisengeschichten

Allgemein:

Startseite

News (RSS)

Link´s

Sitemap

Kontakt

Disclaimer

Groß, dumm, und vermutlich tödlich.

Als die Amerikaner nach dem Independence Day aus den Ferien zurückkehrten, stellten sie fest, dass das Schuldenimperium in schlechterem Zustand war als je zuvor - mit möglichen Verlusten im Wert von 1,6 Billionen Dollar aus der Kreditkrise.

Freddie Mac und Fannie Mae sind für das amerikanische Imperium das, was die East India Company im 19. Jahrhunder für das britische Empire war... und die Lousiana Company für Frankreich im 18. Jahrhundert. Groß, dumm, und vermutlich tödlich.

Freddie und Fannie sind große von der Regierung beauftragte Hypothekenfirmen. Im 18. Jahrhundert setzten die Spekulanten in Frankreich auf die Reichtümer in Louisiana über die von der Regierung angeheurte Louisiana Company. Im 19. Jahrhundert setzten sie ihr Geld für die Reichtümer Indiens aufs Spiel, durch die von der Regierung angeheuerte East India Company. Und im 20. Jahrhunder verspielten sie ihr Geld mit den steigenden Hauspreisen durch Fannie und Freddie.

Vergangene Woche mussten die Zwillinge schwere Schläge einstecken. Die Aktien sind auf den geringsten Wert seit 1995 gefallen, und sie haben damit jeden Penny aus den Gewinnen der Immobilienblase ausgelöscht. Sic transit gloria pecunaria. Oder etwas in der Art.

Das auf der Hand liegende Problem ist, dass den Hypothekengebern das Geld ausgeht. Sie müssen an 75 Milliarden Dollar kommen. Vor einigen Jahren wäre das noch kein Problem gewesen. Jeder war bereit, sein Geld in den wirbelnden amerikanischen verbrieften Immobilienmarkt zu stecken. Aber dann ist der Immobiliensektor verschwunden.

Anschließend erfuhr man in den Nachrichten, dass die Hauspreise in 23 von 25 amerikanischen metropolischen Gegenden fallen. So hieß es bei Case/Shiller. Zwangsvollstreckungen steigen immer schneller. Usw. usw.

(Ich will Ihnen die Details ersparen... ich will sie nicht zu sehr beunruhigen, liebe Leser.)

Also haben Freddie und Fannie ein Problem. Sie müssen Geld beschaffen - viel davon. Und jetzt wird es sehr schwierig" werden, sagen die Experten, Geld in diesem Maße aufzubringen. Investoren fangen an, zwei und zwei zusammen zu zählen. Die beiden Kreditgeber brauchen mehr Geld. Ihr Industriezweig ist auf der Flucht. Ihr Kapital macht sich davon.

Die Sicherheiten erleben jeden Monat Preissenkungen. Hey, vielleicht sollten wir diese Aktien verkaufen!". Die Folge dieser Befreiung war ein schlechter Tag an der Wall Street für die Zwillinge, die Verluste bewegten sich für die verbleibenden Aktionäre, die zu langsam oder zu dusselig waren, ihre Aktien zu verkaufen, insgesamt im Milliardenbereich.

Allgemein haben der Dow und der Ölpreis Einbußen erlebt... auch die Rohstoffe sind eingebrochen. Genauso der CRB und Gold.

Alle warten auf das Erreichen des Gipfels am Ölmarkt. Ich weiß nicht besser als irgendwer sonst, wo das sein wird. Mein einziger Vorteil ist, dass ich weiß, dass dieser Gipfel irgendwo da draußen ist. Öl ist ein nützlicher Rohstoff. Er reagiert auf die Gesetze von Angebot und Nachfrage. Jeder harte Typ mit einer Ölplattform versucht jetzt, noch tiefer zu graben und noch mehr Öl herauszuholen und zu verkaufen. Und jeder Autofahrer, Industrielle und Haushaltsvorstand sucht nach Möglichkeiten, kein Öl kaufen zu müssen. Irgendwie werden sie irgendwann den Preis nach unten treiben.

Doch einen Augenblick... Öl reagiert auch auf Geld. Kürzlich stieß ich auf eine Schätzung, bei der es hieß, dass 25% des Anstiegs des Ölpreises seit 2003 entstanden sind, weil der Dollar gegenüber ausländischen Währungen gefallen ist. Wie sieht es mit den übrigen 75% aus? Auch das ist vermutlich die Wirkung des Dollars, der seine Kaufkraft gegenüber Verbrauchsgütern und Rohmaterialien verliert. Alle Papierwährungen fallen.

Die Preise steigen. In den vergangenen 100 Jahren hat der Ölpreis - mehr oder weniger - die Veränderungen bei der Zunahme der Geldmenge verfolgt. Wenn die Geldmenge M3 gestiegen ist, dann ist auch der Ölpreis gestiegen. Gegenwärtig steigt die Geldmenge - so wie sie über den Wert M3 verzeichnet wird - um jährlich ungefähr 18%. Der Ölpreis steigt - im gleitenden Schnitt über zehn Jahre um etwa 23% im Jahr. Anders betrachtet ist der Ölpreis zwischen 1974 und heute um etwas mehr als das 14-fache gestiegen. Die Geldmenge M3 ist in der gleichen Zeit um etwas mehr als das 11-fache gestiegen.

Was hat das zu bedeuten? Bitte verwechseln sie mich nicht mit jemandem, der es weiß, liebe Leser. Ich kann nur raten. Aber meine grobe Schätzung ist, dass Öl egal wie man es auch betrachtet, etwas überteuert ist. Und da der Ölpreis auf die normalen Marktsignale reagiert, wird er wohl nach unten getrieben werden.

Doch ich will zu meiner Geschichte zurückkehren. Freddie und Fannie sind arm dran! Sie müssen Geld auftreiben. Und wenn sich ein Bericht, der von Bridgewater Associates durchgesickert ist, als richtig herausstellen sollte, dann gilt das auch für viele andere Unternehmen... und Regierungen. Bridgewaters vertrauliche Notiz - die an die Schweizer Presse gelangte und dann den Weg zu Ambrose Evans-Pritchard beim Telegraph aus London fand - besagt, dass die Verluste aus der Kreditkrise auf bis zu 1,6 Billionen Dollar steigen könnten... viermal so hoch, wie die offiziellen Schätzungen des Internationalen Währungsfonds.

Und es wird nur noch schlimmer.


© Bill Bonner
Quelle: Auszug aus dem Newsletters "Kapitalschutz Akte"