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Totalschaden nicht ausgeschlossen

von Matthias von Arnim
Wenn es um das Thema Sicherheit geht, sprechen viele Argumente für den Kauf von Investmentfonds. Die Liste der Vorteile wird gern und oft von Anlageberatern genutzt. Anleger sollten sich aber auch die Risiken vor Augen führen.
Investmentfonds streuen ihr Kapital grundsätzlich über viele verschiedene Wertpapiere. Das müssen sie sogar. Denn bei offenen Investmentfonds gibt es zwar keine Begrenzung des Fondsvermögens und der Zahl der Anteilscheine, die an Anleger ausgegeben werden - wohl aber eine Mindestanzahl an Investments. Der Gesetzgeber schreibt nämlich vor, dass maximal zehn Prozent des Fondsvermögens in einen einzelnen Wert investiert werden dürfen. Somit hat jeder offene Investmentfonds mindestens zehn verschiedene Wertpapierpositionen im Portfolio. Je nach Fonds kann die Anzahl auch schon einmal über 100 betragen. Das sind allerdings Ausnahmen. Üblich sind 30 bis 70 unterschiedliche Titel, in die ein einzelner Fonds investiert.
Die Streuung auf so viele verschiedene Wertpapiere hat zwar den Nachteil, dass starke Kurssteigerungen eines einzelnen Wertpapiers beim Fonds im Vergleich zum direkten Investment nicht so stark zum Tragen kommen, doch dieser Effekt wirkt umgekehrt eben auch als Risikoschutz: Kursverluste eines Wertpapiers können durch Kursgewinne anderer im Fonds-Portfolio enthaltenen Titel aufgefangen werden. Die Wahrscheinlichkeit für einen Totalverlust ist bei Investmentfonds deshalb relativ gering. Bislang ist es noch nie vorgekommen, dass alle in einem Fonds enthaltenen Unternehmensanteile oder Anleihen wertlos verfallen wären.
Fondsanleger sind deshalb aber nicht grundsätzlich vor großen Verlusten gefeit. Das Risiko ist umso größer, je spezieller der Fonds investiert. So gibt es in Deutschland beispielsweise knapp 400 Aktienfonds, die ausschließlich in Unternehmensanteile bestimmter Branchen investieren. Auch solche Branchenfonds streuen ihr Kapital, wie vom Gesetzgeber vorgeschrieben, auf mehrere unterschiedliche Titel. Da sich jedoch die Aktienkurse von Unternehmen, die in derselben Branche tätig sind, tendenziell oft ähnlich entwickeln, ist der Streu- und damit auch der Sicherheits-Effekt deutlich geringer als bei Fonds, die ihr Kapital auf viele verschiedene Branchen verteilen.
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Welches Risiko das bedeuten kann, mussten Anleger Anfang dieses Jahrhunderts erfahren, als die so genannte New Economy zusammenbrach und viele Technologietitel in der Folge bis zu 90 Prozent ihres einstigen Börsenwertes einbüßten. Die Technologie-Baisse traf spezialisierte Branchenfonds entsprechend hart. Beispiele dafür sind der Nordinternet (WKN 978530), der Aliianz-dit Internet (WKN 926091) oder der DWS Internet-Aktien (WKN: 984800), die auch heute nur noch zu einem Bruchteil ihres jeweiligen Ausgabepreises gehandelt werden.
Sondervermögen schützt vor Pleite
Eine Besonderheit der Anlageform Investmentfonds ist, dass das bei der jeweiligen Investment-Gesellschaft angelegte Geld und die damit angeschafften Wertpapiere als so genanntes Sondervermögen behandelt werden. Konkret bedeutet das, dass das Sondervermögen jedes einzelnen Fonds von dem Vermögen der Investment-Gesellschaft getrennt gehalten werden muss. So wird gewährleistet, dass Anleger keinen Schaden erleiden, wenn die für den jeweiligen Fonds verantwortliche Investment-Gesellschaft in finanzielle Schwierigkeiten gerät oder gar den Konkurs anmeldet. Die Anlagergelder sind also vor dem Zugriff von Gläubigern der Fondsgesellschaft sicher. Diese Sicherheit bieten andere Anlageformen wie beispielsweise Anlagezertifikate nicht. Zertifikate sind Schuldverschreibungen. Geht der Emittent pleite, ist auch das von den Anlegern in die jeweiligen Zertifikate investierte Geld in Gefahr.

Quelle: handelsblatt.com