StartseiteAllgemeinesBeständeAnlageformenAnalysenWissenswertesChartsHandelBlog

Wissenswertes:

Silber (Archiv)

Allgemeines über Edelmetalle

Papiergeldsystem

Erklärungsbegriffe

Krisenvorsorge

Krisenvorsorge:

Beiträge zur Krisenvorsorge

Beiträge zur Krisenlage

Beiträge zur Krisenbegriffe

Beiträge zur Krisengeschichten

Allgemein:

Startseite

News (RSS)

Link´s

Sitemap

Kontakt

Disclaimer

So funktioniert die Geldpumpe wirklich

15.06.08
Wöchentlicher Kommentar
von Frank Meyer um 10:03:34 Uhr

Es ist doch immer wieder interessant mit Bankern zu reden, die Klartext reden, vor allem, wenn sie an der Quelle sitzen. Wenn man sich dann die Liquiditätsversorgung der Banken erklären lässt, kippt man vor Staunen gerne mal öfters vom Stuhl. Das gehört aber vielleicht zum Berufsrisiko.
Der Banker eines ganz großen Hauses berichtet, dass der Pfandbriefmarkt noch immer tot ist. Die Umsätze aber zeigen das Gegenteil. Ein anderer Banker eines großen Instituts vermutet, dass ein Großteil der Umsätze im Anleihemarkt von den Notenbanken selbst erzeugt werden. "Die werfen sich die Stücke einfach gegenseitig zu". Damit würden sie ein Funktionieren des Marktes vortäuschen.
Banken emittieren beispielsweise Pfandbriefe. Das sind Anleihen, besichert mit Immobilien oder mit dem Zahlungsversprechen des Staates. Spanien läßt vor allem hier grüßen. Schließlich hat sich der spanische Pfandbriefmarkt rasant wie nirgendwo in Europa entwickelt. Da aber Pfandbriefe seit Wochen keiner kauft, sie praktisch unhandelbar sind, kauft sie die Bank selbst wieder auf und bietet sie der EZB an. Die EZB zahlt dabei etwas mehr, als den marktüblichen Preis, so der Banker dieses großen Hauses. Wo liegt das Risiko für den Emittenten, wenn der Hauspreis fällt? Sehen Sie? Die EZB zahlt an die Bank Cash. Dieser Cash liegt dann in der Bilanz als Guthaben. Das Risiko ist weg. Ist das nicht clever? Hat man irgendwelchen Mist in der Bilanz, ab damit an die Notenbank. Über die Schrottmengen kann man nur spekulieren. Wie kommen aber Banken an das billige Notenbankgeld der FED oder der EZB heran, die von diesem Handel bislang ausgeschlossen sind? Klar, sie verkaufen ihren Mist an eine Bank, die sie der Notenbank unterjubeln kann, bekommt Geld und ist das Risiko los. Notenbanken ersetzen den Markt
Alle Banken können damit der Notenbank ihren ganzen Schrott anbieten, und erhalten dafür Liquidität. Dieses Geschäft ist risikolos. Aus dem Cash heraus kann die Bank Kredite vergeben, und auch größere Risiken eingehen. Und sollte ein Schuldner wegbrechen oder ein Geschäft schieflaufen, ruft man die Notenbanker an. Sie kauft ja offenbar alles auf. Dem System des risikolosen Gewinnoptimierung wohnt natürlich der Keim des Ausnutzens inne. Nicht nur dass das so ist, es wird jetzt schon gnadenlos ausgenutzt, so dass es nur eine einzige Soge gibt: Inwieweit spielen die Notenbanken mit? Die Bank of England meinte neulich, dass sie das geöffnete Tor wieder schließt, wenn man es ausnutzt. Das ist eher unglaubwürdig, denn ein paar Wochen später würden die Banken wieder ins Trudeln geraten. Und genau das will man ja verhindern. Werden sie das Tor wirklich schließen, obwohl sie vielleicht wissen, dass "die Jungs" das ausnutzen? Das ist genau die Frage!
Am bemerkenswertesten ist aber, dass die Notenbanken sich nun offiziell dem Kampf gegen die Inflation verschrieben haben und über steigende Leitzinsen sprechen. Im Keller laufen aber Transaktionen, die genau das Gegenteil bewirken, nämlich das Freikaufen von Schlendrianen und das schnelles Ausweiten der Geldmengen und damit einhergehend ein weiteres Anfeuern der Inflation bzw. Teuerung. Zwischen Sein und Schein liegen eben doch Welten.

© Frank Meyer
Quelle: http://blog.frank-meyer.tv/