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US-Notenbank bereitet Strategiewechsel vor

Die Federal Reserve warnt laut und eindringlich vor der hohen Inflation in den USA. Mit gutem Grund: Die US-Verbraucher üben sich wegen der kräftig steigenden Preise für Energie und Lebensmittel bereits in Zurückhaltung. Das setzt die Notenbank unter Druck – es deutet sich ein Ende der Zinssenkungspolitik an.

Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) warnt immer lauter vor den wirtschaftlichen Folgen des hohen Preisdrucks in den Vereinigten Staaten. Wie die Fed in ihrem Bericht zur Lage der Konjunktur mitteilte, leiden die US-Verbraucher inzwischen stark unter den Kostenanstiegen bei Energie und Lebensmitteln.

Der private Verbrauch, eigentlich die Stütze der US-Wirtschaft, habe deutlich nachgelassen, was sich an schwachen Einzelhandelsumsätzen ablesen lasse. Der inneramerikanische Tourismus scheine darüber hinaus unter den hohen Spritkosten zu leiden. Die meisten US-Bürger verreisen innerhalb ihres Landes mit dem Auto und müssen dafür immer tiefer in die Tasche greifen.

In ihrem sogenannten „Beige Book“ zeichnet die Fed weiter ein recht düsteres Bild der US-Konjunktur. Zuletzt sei die Wirtschaftsaktivität niedrig geblieben beziehungsweise in einigen Landesteilen sogar noch schwächer geworden. Insbesondere der Immobilienmarkt stehe weiter unter erheblichem Druck. Neben den Verbrauchern sei auch die Industrie von den starken Preiserhöhungen bei Energie und Rohstoffen wie Metallen und chemischen Vorprodukten betroffen. Es sei ihr aber zum Teil gelungen, die höheren Kosten auf die Kunden abzuwälzen.

Analysten erklärten, die Notenbank habe ihre Warnung vor der hohen Inflation in dem Bericht weiter verschärft. „Das Beige Book klingt noch ein bisschen mehr besorgt über die Inflation“, sagte Scott Brown, Chefvolkswirt bei Raymond James & Associates. Ob die aktuelle Bestandsaufnahme jedoch ausreichen werde, die Fed Ende des Monats zu einer Zinserhöhung zu bewegen, sei nicht sicher, meinte Robert Brusca von Fact & Opinion Economics in New York.
Die Federal Reserve entscheidet am 25. Juni das nächste Mal über die Leitzinsen in den USA. Die meisten Analysten rechnen damit, dass die Notenbanker ihre Serie von Zinssenkungen, die sie zur Stützung der Konjunktur auf dem Höhepunkt der Finanzkrise begonnen hatten, nicht fortsetzt. Notenbank-Chef Ben Bernanke hatte zuletzt wiederholt und eindringlich vor den Gefahren der steigenden Inflation gewarnt und zudem erklärt, er fühle sich mit dem erreichten Zinsniveau bislang recht wohl. Die Fed hatte den Leitzins binnen weniger Monate von 5,25 Prozent auf nunmehr zwei Prozent gekappt.

Unterstützung bekam Bernanke von weiteren Top-Notenbankern. Der Chef der Fed von St. Louis, James Bullard, sagte, die Zentralbank müsse in der zweiten Jahreshälfte den Kampf gegen die Inflation aufnehmen. „Nach einer zehn Monate andauernden Phase, in der die dominierende Sorge dem Zustand der Finanzmärkte galt, kann die Geldpolitik damit beginnen, sich mit der Inflation zu beschäftigen.“ Bernankes Vize Donald Kohn sagte auf einer Konferenz in Boston, der enorm starke Teuerungsdruck habe bereits dazu geführt, dass die privaten Haushalte mit weiteren Preisschüben rechneten. Die Fed müsse dafür sorgen, dass die Inflationserwartungen nicht noch weiter zunähmen. An den Finanzmärkten wird damit gerechnet, dass die Notenbanker den Leitzins im September erhöhen könnten.
Bullard erklärte, er sei für eine klare Festlegung der Fed auf ein Inflationsziel. „Ich wäre ein Verfechter einer solchen Präzisierung. Nimm eine Zahl und steh dazu.“ Im Gegensatz etwa zur Europäischen Zentralbank (EZB) hat die Federal Reserve keine konkrete Marke für die Inflationsrate, unterhalb derer sie noch von Preisstabilität spricht. Die EZB sieht bei einer Inflation knapp unter zwei Prozent Preisstabilität gegeben.

Quelle: http://www.welt.de