StartseiteAllgemeinesBeständeAnlageformenAnalysenWissenswertesChartsHandelBlog

Wissenswertes:

Silber (Archiv)

Allgemeines über Edelmetalle

Papiergeldsystem

Erklärungsbegriffe

Krisenvorsorge

Krisenvorsorge:

Beiträge zur Krisenvorsorge

Beiträge zur Krisenlage

Beiträge zur Krisenbegriffe

Beiträge zur Krisengeschichten

Allgemein:

Startseite

News (RSS)

Link´s

Sitemap

Kontakt

Disclaimer

Beginn der Sparsamkeit

Die Blase bei den Wohnimmobilien hatte zur Folge, dass die Leute sich gut fühlten. Sie dachten, dass sie reich sind und sie dachten auch, dass sie einen Teil dieses Wohlstandes abschöpfen könnten und das Geld ausgeben könnten.

Eine Blase bei Öl ist eine ganz andere Angelegenheit. Sie führt dazu, dass sich die Leute ärmer fühlen, wann immer sie ihre Benzintanks auffüllen. Und es zwingt sie, ihre Ausgaben eher zurückzufahren, als sie weiter steigen zu lassen.

Ich habe in dieser Woche bereits über einen historischen Abwärtstrend bei den amerikanischen Fahrgewohnheiten gesprochen. Zum ersten Mal seit den Vierzigern, sehen sie mit ihren Chevrolets deutlich weniger von den Vereinigten Staaten. Heute Morgen kommt diese Nachricht von Bloomberg: "Sears stellen einen Bilanzverlust fest, nachdem Verbraucher weniger für Kleidung ausgeben." Sie geben auch weniger für die Importe aus - was das amerikanische Handelsdefizit auf den geringsten Wert in fünf Jahren bringt.

Es ist beachtlich, dass die amerikanische Wirtschaft, trotz dieser gewaltigen Siege für die Kräfte der Deflation, immer noch wächst und dass der Aktienmarkt nicht auseinander fällt. Die jüngsten Zahlen aus Washington sagen uns, dass das Bruttoinlandsprodukt im vergangenen Quartal um 0,9% gewachsen ist, und nicht um 0,6%, wie zuvor gemeldet. Da ich aber weiß, wie das Arbeitsministerium mit den Zahlen umgeht, möchte ich das gerne noch einmal gründlich überprüft wissen, ehe ich es glauben will.

Nachdem die Zentralbank eingeschritten ist, um Bear Stearns zu retten, sah es eine Zeitlang zu aus, als hätten sie es geschafft - als hätten sie erfolgreich die Blase in der Finanzindustrie wieder aufgepumpt. Nach der Panik hat der Bankenindex um 22% angezogen. Aber jetzt hat er einen Großteil des Zuwachses wieder abgeben müssen. Die Banken sind gegenüber ihrem Höchstpunkt um fast 40% zurückgefallen... und das unter all den Reden von weiterem Schmerz und Leid in diesem Industriezweig. Die Wall Street meldete beispielsweise, dass später in diesem Jahr noch weitere Kündigungswellen folgen würden.

Anstatt die Blase aufzupumpen, die man aufpumpen wollte... hat die Zentralbank eine Blase aufgepumpt, die in streitlustiger Stimmung ist. Ein höherer Ölpreis hat nicht den gleichen wohltuenden Effekt wie höhere Hauspreise. Wie ich gestern erklärte, haben wir jetzt eine Gruppe der Rohölwächter", die hinzueilen um Öl zu kaufen, als eine Reaktion auf die lockere Geldpolitik der Zentralbank. Und dann, wenn die teurere Energie die Wirtschaft trifft wie ein ausrottender Teufel... dann treibt es die Preise für fast alles nach oben, und verhindert auf diese Weise im Grunde genommen, dass die Zentralbank weiterhin die Währung inflationiert.

Darum geht es in dieser Schlagzeile der Financial Times. Die Investoren setzen darauf, dass die Zentralbank die Richtung ändern wird... und dass sie bei einer weiterhin wachsenden Wirtschaft auf die andere Seite wechseln wird... dass sie die Waffen gegen die Inflation richten wird, und nicht gegen die Deflation.

"Es gibt drei Teufelskreise, denen sich die amerikanische Wirtschaft stellen muss, sagte der einstige Finanzminister Larry Summers gegenüber der Financial Times. Das erste ist der Liquiditätszyklus, eine Art Waschprogramm bei dem unvernünftig hohe Anlagepreise aus dem System gewachsen werden.... Die Leute sind gezwungen zu verkaufen... und schicken die Preise damit noch weiter nach unten.

Das zweite ist der Keynesische Waschgang", bei dem ein Konjunkturrückgang in der Wirtschaft die Gewohnheiten der Blasenzeit herausspült. Die Leute fangen an, weniger auszugeben... und mehr zu sparen. Das wiederum löst den Schleudergang aus - bei dem, wie man sich vorstellen kann, die Leute etwas schwindelig und betrübt werden, weil ihre Einkommen sinken. Sie können kein Geld mehr leihen. Ihre Kosten steigen, sie werden ärmer.

Wo stehen wir in diesem Zyklus? Vermutlich erst in der Mitte des ersten Waschgangs. Immobilien und die Finanzen sind gefallen. Sie haben vermutlich noch einen Weg vor sich. Ich habe die Vorwarnungen des zweiten Waschgangs auch schon gesehen - die Leute geben nicht mehr so bereitwillig ihr Geld aus, wie noch vor 18 Monaten, das Vertrauen der Verbraucher sinkt.

Doch einen Augenblick, ich bin noch nicht fertig... Wenn die Zentralbank wirklich den Rückwärtsgang einlegt und anfängt, die Zinssätze anzuheben, dann müssen wir einige Fragen stellen. "Werden nicht die Blasen bei den Rohstoffen und bei Gold platzen? Wird mein Trade des Jahrzehnts (Gold auf Aktien, Aktien auf Baisse) dann etwa fehlschlagen? Und wie sieht es mit dem Dollar aus? Als Volcker kam und die Zinssätze in den frühen Achtzigern angehoben hat, da ist der Dollar auf einen neuen Höchstwert gestiegen... während Gold in den 20-jährigen Bärenmarkt eintrat.

Ich kann mich an diese Jahre noch erinnern. "Ich bin in den vergangenen 28 Jahren ein Goldbug gewesen", habe ich zuletzt einem Fondsmanager erzählt. Erst die letzten acht Jahre waren Glück bringende Jahre."

Sind uns Gold Bugs zwei weitere Jahrzehnte der Not bestimmt? Es ist natürlich alles möglich. Aber ich sehe nichts, das der Situation gleicht, die Paul Volcker in den späten Siebzigern empfing... und ich sehe auch niemanden wie Paul Volcker bei der Zentralbank.


© Bill Bonner
Quelle: Auszug aus dem Newsletters "Kapitalschutz Akte" / Goldseiten.de