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Falsche Zahlen

Am vergangenen Montag waren die Märkte in den Vereinigten Staaten und in Großbritannien geschlossen. Ich jedoch saß in meiner mobilen Kommandozentrale und setzte meine einsame Wache fort. Worauf warte ich? Wonach halte ich Ausschau? Ach, liebe Leser... nur ein wenig Würde, ein wenig Grazie, ein wenig Mut und Schönheit. Mehr verlange ich nicht. Kann ich das an der Wall Street finden? Oder in Washington? Oder in der Politik und der Wirtschaft? Ich hoffe es, denn nur damit habe ich es hier zu tun.

Öl steigt, die asiatischen Märkte fallen - und Japan steckte in der vergangenen Woche den stärksten Schlag innerhalb von sechs Wochen ein. Und der Dollar fällt. Spekulanten fangen an, darauf zu setzen, dass die Zentralbank die Zinssätze zum achten Mal senken wird. Dergleichen hört man an der Wall Street. Und wie vorhergesagt, haben die ersten sieben Zinssenkungen Wunder beim Ölpreis, Goldpreis und den Rohstoffen bewirkt... aber nur wenig für die wahre Wirtschaft geleistet.

Öl ist in sechs Monaten um 60% gestiegen... und hat damit starken Druck auf das amerikanische Haushaltsbudget ausgeübt. Doch immer noch greifen die Spekulanten die Hinweise nicht auf - dass es an der Zeit ist, eine andere Richtung einzuschlagen, indem man die Zinssätze anhebt, um steigenden Preisen zuvorzukommen.

Die Spekulanten gehen stattdessen davon aus, dass Ben Bernanke auch weiterhin die Deflation mit weiteren Zinssenkungen bekämpfen wird. Vielleicht, vielleicht auch nicht... aber ich gehe davon aus, dass es darum gar nicht geht. Selbst wenn die Zentralbank die Zinssätze anhebt, ist es unwahrscheinlich, dass sie sie weit genug anhebt, so dass die Verbraucherpreisinflation gestoppt wird, die schon jetzt durch die Leitungen fließt.

Die wirtschaftliche Theorie besagt, dass die Geldmenge den Schlüssel zu den Preisen darstellt. Die Preise sollten mehr oder weniger stabil bleiben, wenn die Geldmenge im gleichen Maße steigt wie das Angebot der Güter und Dienstleistungen.

Aber in den vergangenen 15 Jahren ist die Geldmenge in den USA ungefähr doppelt so schnell gewachsen wie das Bruttoinlandsprodukt.

Überraschend war, dass die Preise nicht gestiegen sind. Das war die Phase, die man heute als die "Great Moderation" kennt. Wie hier zuletzt berichtet, sind die Lebensmittelpreise zuvor um nur 2,5% jährlich gestiegen... auch wenn die Geldmenge MZM um fast 9% im Jahr stieg.

Ich habe schon meine Meinung dazu gesagt, warum die Verbraucherpreise nicht gestiegen sind. Ich vermute auch, dass diese Trends, die so hart daran gearbeitet haben, sie unten zu halten, jetzt ihren Job gekündigt haben. Die Preise scheinen sich jetzt an die größere Geldmenge anzupassen und die Lebensmittelpreise sind im vergangenen Jahr offiziellen Zahlen zufolge um 4% gestiegen.

Inoffiziell und Anekdoten zufolge steigen die Verbraucherpreise um 10% im Jahr.

Aber während die Verbraucherpreise in dieser 15-Jahres-Phase stabil blieben... sind die Preise der Anlagewerte öfter in den Bereich der Blasen gekommen. Und jetzt warten wir auch auf die Finanzblase, liebe Leser... über die ich noch mehr zu sagen haben werde.

In der Zwischenzeit schaffte es Alan Greenspan, der Gewinner des Enron-Preises und einstiger Vorsitzender der Zentralbank, wieder in die Nachrichten. Die Financial Times meldet, dass er glaube, dass die Wahrscheinlichkeit einer Rezession immer noch größer ist als 50%"

Warren Buffett sagt hingegen, dass "die Rezession bereits eine Tatsache ist. Und er sagt, dass sie tiefer greifen und länger andauern wird, als die meisten Leute erwarten."

Die alten Hasen definierten eine Rezession als eine Zeit, in der "die Nachbarn ihren Job verlieren." Wenn man den eigenen Job verliert, dann nennt man es eine Wirtschaftskrise. Wie viele Menschen haben bei dieser Konjunkturabschwächung ihre Stellen verloren?

Nun, um diese Frage zu beantworten, wenden wir den Blick in Richtung derer, die uns auch die Inflationszahlen geben - in Richtung der Apparatschiks des amerikanischen Arbeitsministeriums. Dahinter liegt natürlich eine Fabel... und ich werde sie von Dana Samuelson von Danagold erzählen lassen:

"Ein Normalverbraucher bewertet eine Rezession überwiegend über die Beschäftigungszahlen. Wenn es Stellen gibt, dann hält sich die Wirtschaft stabil. Wenn Stellen knapp sind, dann ist die Wirtschaft schwach." Diesem Standard zufolge, kämpft die Wirtschaft, denn die Lohnlisten sind in jedem Monat der ersten vier Monate des Jahres kürzer geworden. Und wieder einmal spiegeln die Zahlen in den Schlagzeilen nicht die gelebte Realität der Amerikaner.

Mit 5,0% im April, gefallen von 5,2% im März, sind die aktuellen Zählen des Amtes für Arbeitsstatistik gemessen an den historischen Standards relativ gering. Doch die Zahlen arbeitsloser Amerikaner im besten Arbeitsalter, z.B. der Männer im Alter zwischen 24 und 54 Jahren, ist mit 13,1% auf einem historischen Höchstwert. Die meisten dieser Leute qualifizieren sich nicht als Arbeitslose, aber sie haben dennoch keinen Arbeitsplatz.

Warum erscheinen diese möglichen Arbeitnehmer nicht in den Statistiken der Schlagzeilen?

Hauptsächlich, weil die Art, wie die Regierung arbeitslos definiert, nur Leute erfasst, die keine Stelle haben und in den vier Wochen, die der Studie vorangehen, aktiv nach Arbeit gesucht haben und die gegenwärtig auch für eine Stelle zur Verfügung stehen würden. Darin sind jedoch nicht die selbständigen Arbeiter erfasst, die nicht genug Aufträge bekommen können oder diejenigen, die Teilzeit arbeiten oder nur auf Kommission, und die Unterbeschäftigten (wie Immobilienmakler, die kellnern oder Hypothekenbroker, die Lebensmittel eintüten.)

In den Statistiken sind auch nicht diejenigen erfasst, die es insgesamt aufgegeben haben, nach einem Arbeitsplatz zu suchen - eine Kategorie, die in den Vereinigten Staaten als "entmutigte Arbeitnehmer" bekannt ist, definiert als diejenigen, die aktuell nicht nach einer Stelle suchen, weil sie nicht glauben, dass es noch Arbeitsplätze für sie gibt.

Einige Analysten sagen, dass die Gruppe dieser arbeitslosen Amerikaner - die glauben, dass ihre Aussichten, einen Job zu finden, immer düsterer werden, die aber in den Berechnungen der Arbeitslosenquote nicht erscheinen - die düstere Stellensituation des Landes widerspiegeln.

Laut John Williams Shadow Government Statistics, die erste Wahl, wenn man unparteiische Wirtschaftszahlen sucht, stiegen die Arbeitslosenzahlen, wenn die entmutigten Arbeitnehmer mit berücksichtigt werden, im April auf 13,1%, gegenüber 13,0% im März. Nun, das nenne ich doch mal rezessionär."

Eine wahre Inflation von 10%, Wahre Arbeitslosenzahlen von 13%?

Vielleicht, aber ich habe noch nicht den Rückgang der Verbraucherausgaben gesehen, den diese Zahlen nahe legen sollten.

Bleiben Sie auf dem Laufenden.


© Bill Bonner
Quelle: Auszug aus dem Newsletters "Kapitalschutz Akte" / Goldseiten.de