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Game Over Zentralbanken
Von Anonymus
Im Mai 2008

In meinen Artikeln „Womit korreliert der Goldpreis?„, „Die Risiken des Papiergoldes„, „Bonitätsrisiko bei Anleihen„, „Inflationsrisiko bei Anleihen„ und „Neue Spielregelnhabe ich einige Aspekte, die für den Kauf von physischem Gold sprechen, beleuchtet.
Nachdem ich in den letzten Wochen einige hochinteressante Neuigkeiten/Artikel zum Thema Zentralbanken gelesen haben, möchte ich den Zentralbanken meinen heutigen Artikel widmen. „Game Over Zentralbanken
Wir sind jetzt an einem Wendepunkt in der Goldpreisentwicklung angekommen (natürlich auch bei Silber). Der Goldpreis geht nach oben, und die Zentralbanken verdienen erstmals seit vielen Jahren wieder an einem steigenden Goldpreis und machen Verluste durch die Abwertungserfordernisse bei den Dollarreserven. Dies wird einige Ökonomen angesichts der derzeitigen Finanzkrise zum Nachdenken bringen. Einer hat es bereits getan und folgenden Artikel veröffentlicht.
„Fluch des Papiergelds„
Es gibt die ersten Anzeichen, dass sich die ersten Ökonomen und Wirtschaftsmagazine im Sinne von uns „Goldbugs„ positionieren. Das wichtigste deutschsprachige Wirtschaftsmagazin, die „Wirtschaftswoche„, hat in der Ausgabe 21 vom 19.5.2008 ein Artikel mit dem Namen „Fluch des Papiergelds„ herausgebracht. Darin werden die Vorteile einer goldgedeckten Währung gegenüber einer Papierwährung klar herausgearbeitet. Für mich ist der letzte Absatz des Artikels, in dem der Ökonom Ludwig von Mises (1881-1973) zitiert wird, ein Vermächtnis, dass wir uns bei der aktuell steigenden und bald galoppierenden Inflation und der Unfähigkeit unserer heutigen Politiker vor Augen halten sollten:
„Die Goldwährung macht die Gestaltung der Kaufkraft von dem Einfluss der Politik und den schwankenden wirtschaftspolitischen Anschauungen wechselnder politischer Majoritäten unabhängig. Das ist ihr Vorzug.„ – Andere Highlights aus diesem Artikel gefällig? „Ökonomisch und ethisch lässt sich das Papiergeldsystem kaum überzeugend rechtfertigen.„ Oder „Über Jahrhunderte und Kulturen hinweg sahen die Menschen Gold und zuweilen auch Silber, als das beste Geld an.„ oder „Wie in früheren Epochen auch würde der Wettbewerb vermutlich dafür sorgen, dass das gute Geld eines ist, das durch Gold und Silber gedeckt ist.„
Man muss verstehen, dass sich der Autor mit diesem Artikel seine Zukunft im jetzigen System verbaut. Somit muss man den Mut bzw. Weitblick von Thorsten Polleit, Deutschland-Chefvolkswirt bei Barclays Capital bewundern. Dafür hat er sich für die Zeit, wenn wieder eine Goldwährung aufgebaut wird, gut positioniert. Für mich ist dieser Artikel ein Beweis, dass die Gedanken von vielen Goldbugs und Lesern von Hartgeld.com ins Zentrum der Aufmerksamkeit der Gesellschaft rücken.
Wann werden wir die ersten Artikel von Walter Eichelburg in der WIWO lesen?
Meine Vermutung: bei einem Goldkurs von US$ 2.000,--. Aus meiner Sicht ist dieser Artikel ein absolutes Kaufsignal für Gold und Silber! Denn wenn die ersten Ökonomen Gold und Silber als Lösung der Probleme unserer Finanzwirtschaft sehen, dann kann es mit den beiden Edelmetallen nur bergauf gehen.
Wenn solche Artikel vermehrt erscheinen, werden die Zentralbanken dieser Welt schön langsam in Bedrängnis kommen.
Es gibt aber auch Artikel, die mich weniger freudig stimmen. Einer davon heißt:
Bank von England greif Finanzmarkt unter die Arme
(FAZ vom 22.4.2008)
Darin werden die Sondermaßnahmen der Bank of England über GBP 50 Mrd.! dargestellt und mir wurde beim lesen des Artikels ziemlich übel. Der Autor dieses Artikels hat das Problem dieser neuen Vorgangweise richtig dargestellt, aber die Folgen verkannt bzw. verharmlost. Hier seine Schlussfolgerung am Ende des Artikels:
„Die Bank von England geht im Prinzip nur das Risiko ein, dass sie im Falle des Konkurses einer Bank die ihr eingereichten Wertpapiere bis Endfälligkeit halten müsste.„
Klingt ja alles ganz harmlos. Ist es aber nicht. Im Artikel wird angeführt, dass es sich bei den angesprochenen Wertpapieren um RMBS (retail mortgage backed securities) handelt. Diese können getrost als finanzieller Sondermüll bezeichnet werden. Warum? Bei dem sich bereits abzeichnenden Immobiliencrash in Großbritannien, werden diese, genau wie in den USA, massiv an Wert verlieren. Das wissen die Banken und das weiß auch die Zentralbank. Das heißt, wenn eine Großbank pleite geht, nimmt diese die Zentralbank und deren Geld gleich mit in den Konkurs. Schöne Bescherung. Das heißt für mich, dass sich seit Ende April die Bank of England in der Geiselhaft der Geschäftsbanken befindet. Eigentlich sollte die Zentralbank die Banken hinsichtlich ihrer Bonität kontrollieren. Das ist jetzt vorbei. Ab nun muss die Zentralbank alles tun, um die Geschäftsbanken zu retten, sonst muss sie selber dran glauben. Keine beruhigende Situation.
Betrifft uns Zentraleuropäer diese Situation auch? Natürlich. Die EZB hat ähnliche Blödheiten auch bereits gemacht und ähnliche Papiere (z. B. aus Spanien) als Sicherheit akzeptiert. Es darf niemanden wundern, dass viele Investoren dem Papiergeld nicht mehr trauen und lieber in Rohstoffe wie Öl, Gold und Silber investieren.
Zentralbanken und Goldpreis:
Wie viele wissen, tragen die Zentralbanken die Hauptverantwortung für den viel zu geringen Goldpreis der letzten Jahrzehnte. Warum? Durch Ihre massiven Gold„verkäufe„ (besser ist natürlich der Ausdruck „verschleudern„) bzw. den entsetzlichen „Gold-Leasinggeschäften„ (die wiederum zu massiven Goldverkäufen führten), haben die Zentralbanken die Preise für Gold nach unten gedrückt.
Wer sich zum Thema Goldleasing (bzw. Silberleasing – technisch laufen beide gleich ab) der Zentralbanken näher informieren möchte, empfehle ich den Artikel von Ted Butler auf der Internetseite „Investment Rarities„ vom 13. März 2001 (Silver Leasing or Silver Fleecing). Eine deutsche Übersetzung davon ist im Buch „Insiderwissen: Silber Investieren in die Zukunft„ von David Morgan abgedruckt. (dieses Buch ist als Einstiegslektüre zum Thema Silber empfehlenswert) Dort wird dieses Thema umfassend dargestellt und jeder soll sich darauf selbst einen Reim machen.
Eine weitere empfehlenswerte Lektüre zum Thema „Zentralbanken und Goldpreis„ ist das Buch „Goldverschwörung„ (im englischen „Gold Wars„) des leider viel zu früh verstorbenen Schweizer Bankiers Ferdinand Lips, der darin Fehler der Zentralbanken im Goldbereich und auch die Perversion dieser Leasinggeschäfte für den Goldmarkt und speziell für die Goldproduzenten darstellt. (alleine über dieses Buch sollte man mehrere Artikel schreiben)
Akutelle Lage der Zentralbanken
Für mich wird die Lage in den Zentralbanken nun extrem kritisch. Deshalb mein Urteil „Game over Zentralbanken„. Aber sie sind ja selbst Schuld an der Situation. Zu lange wurden mit viel zu niedrigen Zinsen die Blasen dieser Welt aufgeblasen, die nun platzen. Die Spekulanten dieser Welt wurden von den Zentralbanken gerettet und deshalb wurde ein Mr. Greenspan als Held der Wall Street gefeiert. Er hat die gierigen Banker und Spekulanten jedes Mal mit billigem Geld wieder herausgepaukt und sein Nachfolger tritt in die gleichen Fußstapfen wie sein Vorgänger.
In Österreich hat die ÖNB (Österreichischen Nationalbank) jahrelang vor den Risiken wie Fremdwährungs-, Zinsänderungs- und Tilgungsträgerrisiko bei Häuselbauerkrediten gewarnt, aber bis jetzt keine Maßnahmen ergriffen, um die Banken zur Vernunft zu bringen. (Was Betroffene heute tun sollen, habe ich in meinem Artikel „Neue Spielregeln„ zusammengefasst.)
Wir haben jetzt eine neue Führungsriege in der ONB bekommen. Ich hoffe die Herrschaften tun hier endlich was, erwarten tue ich das nicht. Ich würde mir in dieser Institution vor allem eine Person wünschen, die für mich ein Garant für eine vernünftige Zins- und Goldpolitk wäre:
Walter Eichelburg
Aber darauf werden wir wohl noch bis nach dem Crash warten müssen. (wenn er dazu überhaupt bereit wäre)
Conclusio:
Zusammenfassend möchte ich festhalten, dass die Politik der Zentralbanken in den letzten Jahren im Zusammenhang mit Zinsen und Gold eine Katastrophe waren und die Zentralbanken einen wesentlichen Anteil an den heutigen Problemen des Finanzsystems tragen. Die neuen Sondermaßnahmen sind der letzte Versuch, das System zu retten und werden zum Untergang der Papierwährungen führen. Nun treten auch die ersten Ökonomen auf, die die Vorzüge einer goldgedeckten Währung preisen und damit die Zukunft des „Neuen Globalen Währungssystems„ beschreiben. Jetzt kann man Gold und Silber noch (sehr günstig!) kaufen, aber bald …
Ich danke Hrn. Eichelburg, dass er mir die Möglichkeit gibt, meine Meinung auf seiner Seite Hartgeld.com zu publizieren.
Sie können mich unter der E-Mail-Adresse a.mostfee@gmx.at erreichen.
Haftungsausschluss:
Dieser Artikel wurde zur Information der Leser zum besseren Verständnis der Materie verfasst. Die dargelegten Argumente spiegeln die Meinung des Autors wider und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Ich möchte mit diesem Artikel keine professionelle Dienstleistung erbringen. Für eine professionelle Beratung sollten Sie sich an einen professionellen Berater wenden.
Quelle: Hartgeld.com