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Zaubertricks oder "Willkommen in Kalifornien. Willkommen in der Zukunft"

Der Dow ist Mitte vergangener Woche um mehr als 90 Punkte gestiegen, während sich Öl, Gold und der Dollar allesamt stabil hielten. Aber hier kommen einige gute Nachrichten. Im vergangenen Monat sank der Benzinpreis um 2%, wie vom amerikanischen Arbeitsministerium gemeldet wird.

Doch einen Augenblick. Können Sie sich daran erinnern, dass die Benzinpreise im April gefallen wären? Ich kann mich daran nicht erinnern. Soweit es mir noch in Erinnerung ist, sind die Ölpreise stark gestiegen und genauso der Preis für Benzin.

Das riecht doch irgendwie seltsam... nach Ratte. Größtenteils ist es diesem in den Berichten erwähnten Rückgang an den Tanksäulen zu verdanken, dass der Verbraucherpreisindex im Monat April einen mickrigen Anstieg von 0,2% verzeichnete.

Und es lag zu großen Teilen an dieser geringen Inflationsrate, dass sich die Erträge auf die zehnjährigen Schatzanleihen bei unter 4% halten sollten, sagt Gary Dorsch. Ich vertrete die Ansicht, dass eine höhere Verbraucherpreisinflation in den Leitungen steckt und dass sie bald dazu führen wird, dass sich das Wasser in den Rohren der Badewanne stauen wird.

Dorsch sagt auch, die amerikanische Geldmenge stiege heute in einer Geschwindigkeit von 16%, eine höhere Inflation kann so lange nicht mehr auf sich warten lassen. Im Allgemeinen traue ich den Zahlen nicht.

Wer kann schon einer 5 trauen, deren unterer Teil geformt ist, wie die Sichel der Kommunisten und deren oberer Teil abbiegt wie ein Hakenkreuz?

Wer kann einer 8 trauen - die ewig hin und her wandert und niemals irgendwo ankommt? Und wie steht es mit der 0? Was bedeutet die Null? Man stellt sie vor eine Zahl, und sie bedeutet nichts, und man stellt sie hinter eine Zahl... und plötzlich hat man zehnmal so viel.

Also wollen wir uns diese Zahlen einmal genauer ansehen - d.h. wir wollen uns die gebeugten Vieren, die geschwungenen Sechsen und die leere Null ansehen, so wie sie von den Verantwortlichen herausgegeben werden.

Kehren wir zurück zum Benzinpreis - ich überprüfe die Berichte der Future-Trades aus New York und stelle fest, dass der Preis im April sogar um 12% gestiegen ist. Wie kommt es dann, dass die Verantwortlichen den Benzinpreis mit minus 2% notieren? Es stellt sich heraus, dass sie "saisonale Anpassungen" einrechneten.

Aber es klingt nicht nur nach einer Anpassung, wenn man eine 12 in eine negative 2 verwandelt, es klingt wie Zauberei oder operativer Eingriff... es klingt, als würde man einen Prinzen in einen Frosch verwandeln oder eine dicke Frau in eine dünne Frau.

Auch an anderen Stellen fällt mir auf, dass die Behörden ihre Zaubertricks bei allen wichtigen Zahlen einsetzen. Der Internationale Währungsfonds sagt beispielsweise, die Preise für Lebensmittel seien im vergangenen Jahr um 43% gestiegen. Doch nachdem die Verantwortlichen mit ihren Zauberstäben wedelten, kosten die Lebensmittel in den USA heute nur noch 5,1% mehr. Und die Importkosten sind im Jahresvergleich um 15% gestiegen - den ersten Zahlen zufolge, die in dem Moment galten, als sie das Boot gerade verlassen hatten.

Aber als die Statistiker mit ihren Anpassungen fertig waren, waren sie lediglich um 0,2% gestiegen. Natürlich sind nur die Investoren leichtgläubig genug, die Zahlen der Regierung zu glauben: Die Verbraucher glauben jedoch den Zahlen, die sie sehen, wenn sie an den Supermarktkassen und an der Zapfsäule stehen. Und sie sehen steil ansteigende Preise. Selbst die Reporter der Nachrichten gehen einkaufen... und sogar sie können sehen, was gerade passiert. "Die Inflation könnte schlimmer sein, als die Zahlen des Verbraucherpreisindex zeigen", lautete der Verdacht von USA Today.

"Lebensmittelkosten sind um den höchsten Wert in den letzten 18 Jahren gestiegen", stellt die Washington Post fest. Die Verbraucher sind nicht für die Feststellung des Anstiegs der Verbraucherpreise zuständig - sie zahlen sie einfach nur. Die Kombination von geringeren Löhnen und höheren Preisen bringt sie in eine Klemme wie Daumenschrauben.

Was bleibt ihnen übrig?

Die Kalifornier sind vielleicht die letzten Amerikaner, die morgens aufstehen, aber sie sind vermutlich die ersten, die hinter die Trends kommen. Und der große Trend in Kalifornien ist heute eine Rezession. Die Hauspreise sind in Kalifornien starker gefallen als anderswo - um 29%, wie es von der Maklervereinigung Kaliforniens heißt. Jeden Tag werden im Golden State tausend zwangsvollstreckte Häuser versteigert. Die Arbeitslosenquote hat diesen März die 6,2% erreicht. Was tun die Leute in Kalifornien, um damit klar zu kommen? Sie tun genau das, was man erwarten würde.

"Die Kalifornier fahren die Ausgaben zurück", sagt James Saft im International Herald Tribune. "Abgesehen davon, dass das sowohl der Staatsregierung als auch den lokalen Regierungen Sorgen bereitet, versetzen die Kürzungen der kalifornischen Regierung einen weiteren Schlag und machen weitere Stellenverluste, Wiederinbesitznahmen von Häusern und Bankenprobleme wahrscheinlicher."

Von Nordstrom heißt es, dass ein Drittel der Verkäufe aus Kalifornien kommen und dass die Verkaufszahlen im ersten Quartal insgesamt um 6,5% zurückgefallen sind. Von Starbucks erfährt man, dass sie in Kalifornien nicht mehr so viele Mochas verkaufen wie zuvor. Jack-in-the-Box sagt auch, dass die Kalifornier nicht mehr so viel von ihrem widerlichen Essen kaufen.

In der Zwischenzeit sollen in anderen Orten - wie z.B. Modesto, Stockton und Merced - immer mehr Hausbesitzer "Kopf stehen" - sie haben mehr Hypothek als Haus. Die Arbeitslosenquoten in diesen Städten liegen höher als 10%. Und Vallejo, eine Stadt in Nordkalifornien, geht den Weg des Feiglings. Sie schlitzen sich die Pulsadern auf - d.h. sie werden Konkurs anmelden.

Willkommen in Kalifornien, liebe Leser. Willkommen in der Zukunft.


© Bill Bonner
Quelle: Auszug aus dem Newsletters "Kapitalschutz Akte" / Goldseiten.de