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Wer Wind sät, der bekommt einen Wirbelsturm

Ich befinde mich wieder unter zivilisierten Menschen. Das soll heißen, unter Leuten, die sich Sorgen wegen des Geldes machen. Was ist also in der Welt des Geldes passiert, während ich weg war? Offenkundig nicht so viel.

Amerikanische Aktien sind immer noch um ungefähr 7% auf’s Jahr gefallen. Die NASDAQ hat 12% verloren. Und der Dollar ist immer noch auf dem tiefsten Wert aller Zeiten, verglichen mit dem Euro - bei 1,59 Dollar. Und auch der Yen befindet sich in der Nähe des absoluten Höchstwerts.

Und Gold? Vielleicht hatte ich ja Recht. Vielleicht haben wir gerade die letzte Chance gesehen, Gold für weniger als 900 Dollar pro Unze zu kaufen. Und vielleicht haben wir jetzt die letzte Gelegenheit, Gold für weniger als 1.000 Dollar zu kaufen. Der Preis liegt schon bei über 930 Dollar. Ich bin so begeistert von Gold, weil ich bezüglich der menschlichen Art realistisch bin.

Gibt man jemandem die Möglichkeit, Geld zu drucken, dann kann man sicher sein, dass er früher oder später, komme was wolle, diese Möglichkeit auch ergreift. Die Verantwortlichen sagen uns heute nicht mehr, wie viel Geld sie “drucken”, aber die Experten sagen, dass die Geldmenge M3, das umfassendste Maß des zusätzlichen Geldes, das in Umlauf gebracht wird, um mehr als um 15% im Jahr steigt.

Wir wollen einmal nachdenken... die Geldmenge steigt jährlich um 15%... wie schnell steigt die Menge der Güter und der Dienstleistungen?

Oh-oh... der Internationale Währungsfonds sagt, die USA seien auf dem Weg in eine Rezession. Einige Wirtschaftswissenschaftler denken, dass sich das Land bereits in einer Rezession befindet. Und das heißt, dass die Menge der Güter und Dienstleistungen kaum steigen wird.

Und das bedeutet, dass sich das zusätzliche Geld auf die BESTEHENDEN Güter und Dienstleistungen stürzt. Es gibt keine Notwendigkeit, deswegen um den heißen Brei herumzureden. Es bedeutet, dass die monetäre Inflation die Preise nach oben treibt.

Der Ölpreis liegt bei 112 Dollar. Weizen, Mais, Soja, Reis - auch alle Getreide befinden sich in der Nähe von Rekordwerten. Viele Länder verbieten Exporte. Viele kontrollieren die Preise. Mexiko hat beispielsweise Preiskontrollen für Tortillas. Natürlich ist der wahre Grund für die steigenden Lebensmittelpreise der sinkende Wert der Papierwährungen.

Aber nur die Europäische Zentralbank scheint ihren Auftrag ernst zu nehmen und den Euro ernsthaft zu schützen - sie halten die Zinssätze stabil. Während die EZB versucht, gegenüber der Inflation ihre Stellung zu halten, geben die Zentralbanker an allen anderen Orten der Welt der Inflation soviel Leine wie möglich. Die Bank of England, folgt der amerikanischen Führung, und senkte ihre Zinssätze in der vergangenen Woche um einen Viertelprozentpunkt.

Ich möchte zu meiner Kriegsanalogie zurückkehren. Es ist eine Schlacht zwischen den Kräften der Inflation und den Kräften der Deflation - die eine Seite ist nicht aufzuhalten... die andere Seite ist unbeweglich.

Doch was ist das für ein Krieg? Ich bin froh, dass Sie diese Frage aufbringen, denn ich habe mir genau darüber Gedanken gemacht, als ich gestern noch oben in den Bergen vor dem Feuer gesessen habe. Der Deutsch-Französische Krieg von 1870 war ein großer Krieg. Die Franzosen erklärten den Deutschen den Krieg aus einem Grund, an den sich niemand mehr erinnern kann.

Die Hunnen haben angegriffen, die französische Armee aufgerollt... und Paris belagert. In der Stadt mussten die Bewohner bald Ratten und Katzen essen, um am Leben zu bleiben. Die Pariser tauschten Rezepte aus und machten das Beste daraus. Die ganze Geschichte war ziemlich schnell wieder vorbei. Die Frösche kapitulierten und einigten sich darauf, Reparationen zu zahlen, und die Deutschen zogen ab (und behielten das deutschsprachige Elsass.)

Es war ein schöner Krieg, weil er einen deutlichen Gewinner hatte und weil er wie eine gute Straßenschlacht vorbei war, ehe die Polizei kam. Und die Deutschen waren dabei zivilisiert. Sie haben in Frankreich keine Militärbasen eingerichtet. Sie haben den Krieg nicht über Jahre hingezogen oder den Franzosen beigebracht, Deutsch zu sprechen. Sie haben anständig und ehrlich gewonnen und sind dann zu ihren Apfelstrudeln und zu ihren Fräuleins zurückgekehrt. Und das ließ die Europäer denken, dass Krieg gar keine so schlechte Sache ist. Und dann kam der Erste Weltkrieg.

Oh-lala... das war ein Krieg von ganz anderer Sorte. Er dauerte vier Jahre lang an. Er bedeutete für alle Beteiligten enorme Kosten... es gab Millionen von Toten... und Billionen an finanziellen Verlusten. ...und wer hat gewonnen? Niemand. Ich bringe dieses Thema auf den Tisch, weil diese Finanzschlacht auf mich wie diese Sorte von Krieg wirkt.

Ein Krieg der Auflösungen... in dem die Leute Geld verlieren, von dem sie dachten, dass sie es besitzen - entweder an die Inflation, oder an die Deflation. Vergangenen Woche haben Lehman Brothers drei ihrer Fonds aufgelöst. Und ein großer Teil des Aktienmarktes wurde, wie bereits oben erwähnt, aufgelöst.

Und auch die Gewinne bei den Häusern lösen sich mit ungefähr 10% im Jahr auf. Und vergessen Sie nicht, die Inflation löst fast alles auf... darunter auch den Wert der amerikanischen Arbeitskraft. Wenn die Verbraucherpreise steigen und der Dollar fällt, dann fällt auch der relative Preis der amerikanischen Arbeitskraft. D.h. auch die arbeitende Bevölkerung wird aufgelöst.

Doch wenn es sich hierbei um einen Krieg nach der Art des Ersten Weltkrieges handelt, dann verlieren alle - Investoren, Kreditgeber, Kreditnehmer, Verbraucher, Geschäftsleute, Haushaltsvorstände, Arbeiter... alle.

Das heißt, die Leute, die sich wegen ihres Geldes Sorgen machen, werden weniger haben, um das sie sich Sorgen machen können.


© Bill Bonner
Quelle: Auszug aus dem Newsletters "Kapitalschutz Akte" / Goldseiten.de