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Verfasst von Bill Bonner am 09.04.2008 um 11:07 Uhr

Den Tiefstpunkt bereits gesehen - oder doch nicht?

Tiefstpunkte... Tiefstpunkte... und noch mehr Tiefstpunkte...

Heute muss ich meinen Kragenknopf öffnen und meine Krawatte lösen. So viele Tiefstpunkte gab es schon lange nicht mehr zu sehen. "Wie nennt man es, wenn eine Aktie der fünftgrößten Investmentbank eines Landes am Donnerstag noch für 50 Dollar gehandelt wird und dann am folgenden Montag für 3 Dollar", fragt Jim Cramer.

"Ich nenne das einen Tiefstpunkt." Natürlich haben alle gesagt, dass sie den Tiefstpunkt am amerikanischen Aktienmarkt bereits im Januar gesehen haben und den Tiefstpunkt bei den Finanzen, als die Besitzer von Bear Stearns in Panik ausbrachen und zustimmten, das Unternehmen für 2 Dollar pro Aktie zu verkaufen und in der Folge nach oben hin nachbesserten.

Und werfen Sie einen Blick auf die amerikanischen Bauunternehmer - auch sie haben den Tiefstpunkt gesehen. "Schlimmer kann es nicht mehr werden", sagt ein Sprecher des Industriezweigs. Der Index ist jetzt gestiegen.

Derweil sollten Sie einen Blick auf den chinesischen Aktienmarkt werfen. Sie erinnern sich, dass die Leute in Shanghai Schlange standen und darauf warteten, einen Brokerage Account eröffnen zu können. Tausende neuer Konten wurden täglich eröffnet. Es gab Aktienkurse, die in nur zwei Jahren um 500% stiegen. Jetzt ist der chinesische Aktienmarkt zusammengebrochen. Der FXI - eine Art Dow Jones Industrial Average für den Markt in Shanghai - ging von 220 auf 120 zurück - das ist ein Verlust von 45%.

Und das war nicht der einzige Verlust: Sowohl Japan als auch Indien sind um 31% gefallen. Und Vietnam muss sich so gefühlt haben, als sei das Land von einer weiteren Tet-Offensive getroffen worden - die Aktien sind seit Oktober um 53% gefallen. (Mein Kollege Manraaj Singh schwört, dass das eine Kaufmöglichkeit für den Vietnam-Funds ist, ich komme ein andermal darauf zurück.)

Doch jetzt sieht es so aus, als würden all diese Märkte wieder nach oben klettern.

Haben wir den Tiefstpunkt hinter uns gelassen? Und was ist das? Gold, mein Lieblingsmetall, ist auf 887 gefallen, dann wieder zurück auf über 900 gestiegen und hat am Donnerstag weitere 9 Dollar zugelegt.

Haben wir auch bei Gold schon den Tiefstpunkt der Marktkorrektur hinter uns gelassen?

Viele Leute setzen darauf. Sehen Sie sich um. Sie werden überall Tiefstwerte erblicken. Am Donnerstag sind die Preise von fast Allem zurückgekehrt. Der Euro kam gegenüber dem Dollar wieder zurück. Die asiatischen Märkte sind nach oben geklettert.

Weizen, Soja, Reis - alle Preise sind wieder auf dem Weg nach oben. Auch der CRB-Index ist wieder gestiegen. (Selbst die Grundmetalle sind heute so edel, dass es Ende vergangener Woche auf der Titelseite der International Herald Tribune hieß, das Diebe das Blei von den Kirchturmdächern im Vereinigten Königreich stehlen.)

So ungefähr das einzige, was am Ende der Woche nicht wieder nach oben geklettert ist, war Öl - es hat ein bisschen nachgegeben, hielt sich aber immer noch bei über 100 Dollar.

Ja, liebe Leser, es sieht so aus, als habe Öl den Tiefstwert bei ungefähr 100 Dollar gefunden, was eine ganz beachtliche Sache ist. Selbst bei der Volatilität sieht es so aus, als sei eine Art von Tiefstpunkt gefunden worden - das soll heißen, dass die Volatilität nachlässt... die Märkte beruhigen sich wieder.

Und wie sie an der Wall Street sagen... die Tiefstpunkte sind jetzt alle bekannt... sind sie das wirklich? George Soros wundert sich: "Wir hatten einen guten Tiefstwert", sagte Soros gestern in einem Interview in New York, und bezog sich damit auf die Rally bei Aktien und beim Dollar, nachdem JP Morgan Chase & CO zugestimmt hatten, Bear Stearns am 17. März zu kaufen.

"Das wird sich vermutlich noch nicht als der endgültige Tiefstwert erweisen", sagte er, und fügte einen Rückschlag hinzu, der sechs bis acht Monate andauern könnte, während die USA sich einer Rezession noch weiter nähern.


© Bill Bonner
Quelle: Auszug aus dem Newsletters "Kapitalschutz Akte" / goldseiten.de