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Verfasst von Bill Bonner am 28.03.2008 um 13:56 Uhr

Gute und schlechte Nachrichten

Die Nachrichten sind sowohl gut als auch schlecht, das hängt ganz von der Perspektive ab. Was die guten Nachrichten angeht, ist der Dow zuletzt gestiegen und die langfristigen Anleihen sind gefallen. Sie halten Ausschau nach Wachstum und Wohlstand... oder ganz einfach nach einer Inflation. Ich weiß es nicht.

Erträge auf langfristige Schatzanleihen sind beispielsweise gestiegen (das passiert, wenn die Preise fallen). Da ist es seltsam oder zumindest viel sagend, dass sie auch dann noch gestiegen sind, als die Zentralbank die kurzfristigen Zinssätze gesenkt hat.

Die Zentralbank versucht natürlich, die Party im Gang zu halten, indem sie die Bowleschüssel so schnell sie kann füllt. Die amerikanische Geldmenge wächst ungefähr fünfmal so schnell wie die Wirtschaft.

Selbst diese halsbrecherische Geschwindigkeit ist lediglich ein Trotten, verglichen mit dem Wachstum der Geldmenge in anderen Ländern. In Russland und China soll der Anstieg der Geldmenge den amerikanischen Anstieg um ein Vielfaches übertreffen.

Meine Hypothese ist, dass diese Inflation die Preise von Rohstoffen, Gold und Verbraucherpreisen stärker beeinflussen wird als die Aktienkurse und die Immobilienpreise. Ich weiß nicht, wie diese Party enden wird. Aber wenn sie einfach mit einer Deflation ausgeht, dann werden die großen Verlierer die Hausbesitzer und die Aktionäre sein. Die Preise werden einbrechen. Wenn sie jedoch mit immer höheren Inflationsraten ausbrennt, dann gehe ich davon aus, dass die höheren Preise bei Öl, Gold und an den Rohstoffmärkten spürbar werden... und nicht am Aktienmarkt.

Und darum gehe ich davon aus, dass Gold eine bessere Wette ist als Aktien.

Der Dollar ist auch noch schwächer geworden, er erreichte den tiefsten Wert aller Zeiten. Vor einigen Jahren habe ich vorhergesagt, dass der Dollar auf 1,50 Dollar für einen Euro fallen würde. Nachdem er das jetzt erreicht hat, muss ich noch einmal darüber nachdenken. Gleichzeitig erreichte auch Öl neue Rekordwerte.

Man kann das alles für "gute" Nachrichten halten - in dem Sinne, dass es auf eine wachsende Bedrohung durch eine Inflation hinweist... und vielleicht auch auf eine wachsende Weltwirtschaft.

Die schlechte Nachricht ist, dass die Inflation die Verbraucherpreise steigen lässt - in einer Zeit, in der die amerikanischen Verbraucher weniger haben, das sie ausgeben können. Ein Großteil der schlechten Nachrichten kam aus dem Immobiliensektor.

Doch selbst dort waren nicht sämtliche Nachrichten der letzten Zeit deprimierend. Es stellt sich heraus, dass ein großer Teil der USA tatsächlich steigende Hauspreise erlebte. Das Problem ist, dass es nicht der Teil Amerikas ist, in dem die Leute wohnen. An der Spitze steht West Virginia, ob man es glaubt oder nicht. Dort sind die Hauspreise im letzten Jahr um 19% gestiegen. Und dennoch wurde ein mittleres Haus in dem Staat für nur 116.000 Dollar verkauft.

Robert Shiller, der ein Experte für die Trends am Immobilienmarkt ist, sagt, dass die Bewegung "zurück in die Städte auf dem Land" es nie in das Gesamtbild der „Blase geschafft“ hat. Dort kann man immer noch gut kaufen.

Meine Leser möchten vielleicht über einen Tausch nachdenken: Kalifornien verkaufen, West Virginia kaufen. Mir gefällt es in West Virginia, und ich kann mir gut vorstellen, dort zufrieden leben zu können. Die meisten Leute finden den Staat ein bisschen rückwärts gewandt und deprimierend.

Hier in London sind die Preise so hoch, dass man für 116.000 Dollar kaum einen Parkplatz bekommt. Selbst ein kleines Reihenhaus in London... mit lediglich zwei Schlafzimmern... und kaum 120 Quadratmetern... in einem bescheidenen Teil der Stadt, weit entfernt vom Stadtzentrum, wird für 1,7 Millionen Dollar angeboten.

Die Leute hier können sich nicht vorstellen, dass man in der Lage sein könnte, ein ganzes Haus für 116.000 Dollar zu kaufen. Sie waren aber auch noch nie in West Virginia. Aber in anderen Teilen des Landes sind die Immobilienpreise nicht so gut.

"Zwangsvollstreckungen sind um 90% gestiegen, seit die Hypotheken neu eingestuft werden", heißt es in einer Schlagzeile von Bloomberg. Der Case-Shiller Index enthüllte, dass sich die Immobilienkrise noch verschärft. Im letzten Quartal des Jahres 2007 sind die Preise der bestehenden Häuser um 5,4% gefallen... Im Jahresvergleich sind die Häuser im vierten Quartal 2007 um 8,9% zurückgegangen... während sie im Monat Dezember noch einen Gang zulegten und um 9,1% fielen.

Kalifornien tut alles, um zu übertreiben - selbst beim Rückgang der Hauspreise. Im Goldenen Staat, sind die Hausverkäufe im Januar gegenüber dem Vorjahr um 29,8% gefallen, und die Preise sind um 21,9% zurückgegangen. Ein Immobilienindex der Regierung verkündet derweil den steilsten Rückgang der Hauspreise landesweit innerhalb von 17 Jahren.

"Immobilien befinden sich im freien Fall, bis die Kredite wieder lockerer werden", fast der International Herald die Situation zusammen. Die Immobilien sind der wichtigste Anlagewert des kleinen Mannes. Wenn sie fallen, dann trifft das schwer.


© Bill Bonner
Quelle: Auszug aus dem Newsletters "Kapitalschutz Akte"