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Verfasst von Bill Bonner am 27.02.2008 um 10:44 Uhr

Die Schlacht zwischen Gier und Angst

"Die Angst beherrscht die Kreditmärkte" zitiert Bloomberg eine Quelle bei Goldman. "Der Markt der Unternehmenskredite taumelt", fügt das Wall Street Journal hinzu. Das Wall Street Journal meint nicht taumeln wie in Freudentaumel... sondern wie bei einem Boxer, der gerade von einem Mähdrescher geschlagen wurde.

Bei der Schlacht zwischen Gier und Angst - scheint die letztere die harten Schläge zu landen. Die Deflation hat die Oberhand - nicht die Inflation... Mr. Market - nicht die Marktmanipulatoren, Krise, nicht Boom. Aber ich will da weitermachen, wo ich zuletzt aufgehört habe. Haben Sie gut aufgepasst, liebe Leser? Das will ich hoffen.

Ich stellte zuletzt fest, dass die Amerikaner den Kapitalismus missverstanden haben. Es handelt sich nicht um ein System, das Leute reich macht. Es ist einfach nur ein Kontext, innerhalb dessen die Leute reich werden können, wenn sie das Richtige tun.

Es ist ein moralischer Kontext, in dem Tugend belohnt wird und Fehlverhalten bestraft.

Nachdem die Finanzbehörden irreführende Signale gesendet hatten, machten die Amerikaner einen großen Fehler – sie haben zu viel Geld ausgegeben und zu wenig Geld gespart. Heute werden sie deswegen bestraft und das während die Volksvertreter ihnen immer noch sagen, dass sie das Richtige tun und dass sie noch mehr Geld und Kredit bekommen werden, so dass sie auch so weitermachen können.

Aber die Natur wird sich durchsetzen - ihr wird vom Kapitalismus die Möglichkeit gegeben sich zum Ausdruck zu bringen. Die Natur will die Fehler der vergangenen fünf Jahre korrigieren, mindestens. Vielleicht will sie auch die Fehler der vergangenen 25 Jahre korrigieren. Aber sie hat die Fäden in der Hand und ich stelle mich nicht in ihren Weg.

Und heute wirkt es so, als würden die Amerikaner ihre Lektion lernen. Sie fangen an kürzer zu treten... sich einzuschränken... auszukommen.

Schon bald, so meine Vorhersage, werden wir lesen, dass sie Geld sparen. "Sparsamkeit" wird ein Comeback erleben.

"Noch mehr Hausbesitzer suchen das Weite", heißt es bei CNNMoney.

Es gibt sogar eine Website, die ihnen dabei hilft - walkaway.com. Sie sagt den Hausbesitzern, wie sie vor ihren Hypotheken davonlaufen, aber in ihren Häusern bleiben. Ja, das ist richtig, es sagt ihnen, dass sie bis zu acht Monate in ihren Häusern leben können, ohne ihre Hypotheken zu bezahlen und das nachdem sie gegenüber ihren Hypothekengeber bekannt gemacht haben, dass sie keinerlei Absicht hegen, weitere Zahlungen zu leisten

Ein hübsches Geschäft für sie, aber nicht ganz so angenehm für die Kreditgeber. Und das ist auch der Grund, warum es am Kreditmarkt heute so viel Angst gibt. Sie machen sich Sorgen, dass sie ihr Geld nie wieder sehen. Denn bis sie die Familie aus dem Haus haben und das Haus auf den Markt gesetzt, ist der Hauspreis vielleicht schon unter die Kreditsumme gefallen.

Sogar bei den luxuriöseren Häusern werden die Preise immer weicher. Forbes berichtet, dass der Hollywoodstar Ed McMahon den Preis für sein Haus in Beverly Hills dreimal senken musste, von 7,7 Millionen Dollar im Juli 2006 auf zuletzt 5,7 Millionen Dollar. Der Guns’n’Roses Gitarrist Slash hat sein Haus in Hollywood Hills für 6,2 Millionen Dollar gekauft und es im vergangenen Monat für 5,8 Millionen Dollar verkauft.

Toll Bros gaben den siebten Rückgang beim Quartalseinkommen in Folge bekannt. Und die Analysten schreiben, dass die Rezession, die gerade unterwegs ist (und vielleicht sogar schon angekommen), schlimmer ausfallen wird als die vorangegangene Abschwächungen.

Es wird ein "Jahr der Abrechnung", heißt es in einer Schlagzeile des Wall Street Journal. Doch einen Augenblick, so was schreibe doch ich sonst!


© Bill Bonner
Quelle: Auszug aus dem Newsletters "Kapitalschutz Akte"