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Endgame Szenarien – Teil 3
Von Walter K. Eichelburg
2. April 2007

In letzter Zeit kommen immer düstere Meldungen über den Zustand der Weltwirtschaft und dass bald etwas „passieren“ sollte. Diese Trilogie von drei Artikeln versucht den Ablauf eines solchen weltweiten Crash darzustellen sowie Empfehlungen für den Umgang mit einer solchen Krise sowie die Vorbereitung darauf anzugeben. Der 1. Teil hat die momentane Situation beschrieben. Der 2. Teil ging auf den möglichen Auslöser dieser Krise ein. Dieser 3. Teil beschreibt das realistischeste Ablauf-Szenario.

Was ist inzwischen passiert:
Die Situation auf den weltweiten Aktienmärkten hat sich nach den Einbrüchen am 27. Februag 2007 wieder beruhigt, besser gesagt, die diversen „Plunge Protection Teams“ (PPT) haben eingegriffen und die Sache oberflächlich „korrigiert“. Dafür gibt es aber andere Entwicklungen:
a) In den USA breitet sich die Hypothekenkrise jetzt weiter aus. Die Medien sind offenbar voll von Horrorgeschichten, wo Leute Wohnungen und Häuser mit 100% Finanzierung gekauft haben, wo allein die monatliche Rückzahlung mehr als 50% des Einkommens übersteigt. Es werden jetzt Hypotheken jeglicher Art suspekt. Unter anderem kommen jetzt die Millionen-Dollar Kredite der ganz grossen Häuser (McMansions) an die Reihe. Die Kreditbedingungen wurden bereits verschärft, so dass allein aus diesem Grund die Bubble weiter abgewürgt wird. Die Zahl der Zwangsversteigerungen (Foreclosures) explodiert richtig.
b) In den USA bricht bereits der Konsum ein, und die ersten Entlassungswellen laufen. Der Konsum auf Kredit ist grossteils vorbei. Der Rest der Welt merkt davon noch wenig.
c) Moody’s will jetzt die Collateralized Debt Obligations (CDO)s herunterraten, in denen amerikanische Subprime-Kredite drinnen sind. Eine grosse Abverkaufswelle droht. Ach ja, man hat „Subprime“ jetzt auch bei Autokrediten entdeckt.
d) Die spanische Immobilienbubble lässt auch schon Luft ab. Besonders die Preise für Ferienwohnungen sind schon eingebrochen, ausserdem bekommen die „Baulöwen“ jetzt nicht mehr so leicht Kredit. Das Ausmass dieser Bubble ist relativ gesehen noch grösser als das der US-Bubble. Dies umsomehr, als in Spanien 98% aller Hypotheken variabel verzinst sind, oft werden nur die Zinsen bezahlt.
e) Die diveresen PPTs machen offenbar Überstunden, so verbissen werden speziell in den USA und Japan die Aktienkurse und die Preise der Staatsanleihen hoch gehalten. Der Goldpreis wird trotz ungeheurer Nachfrage mit aller Gewalt im Bereich von etwa $660/oz gehalten. Besonders der letzte Punkt lässt erahnen, als würde versucht werden, die „heile Welt“ auf einen bestimmten Punkt hin zu erhalten, obwohl das Fundament zusammenbricht. Ist dieser Punkt der drohende Iran-Krieg, nach dem man alles fallen lassen kann? Der Krieg wäre dann der Sündenbock. Bitte vergleichen Sie diese Liste mit dem Zustand zu Anfang 2007 oder auch nur mit dem 1. Teil dieses Artikels am 16. März. Hier sehen Sie, wie schnell sich die Krise verschäft!
Jim Sinclair: Es gibt jetzt offenbar auch eine "Subprime-Währung" - den US-Dollar!
Hat in den USA das grosse „Gelddrucken“ eingesetzt?
Es sieht im Moment so aus, als wäre die Richtung entschieden, in der das System kollabieren wird. Von den Varianten Derivaten-Crash, Kredit-Crash, Dollar-Abverkauf und Gold/Silber-Preis-Rakete (beschrieben im 2. Teil) kommt offenbar jetzt die mit Dollar-Abverkauf zuerst zum Zug. Man will unbedingt das US-Bankensystem durch Monetisieren (Aufkaufen von Wertpapieren durch die Zentralbank mit „neuem“ Geld) vor der sich ausbreitenden Kreditkrise retten.
Aus dem MIDAS (www.lemetropolecafe.com) vom 30. März:
I believe we are starting to see some real resistance to American domination of world economic and political issues (Saudi statement about "illegal" Ira occupation, refusal by India, UAE, etc to allow use of airfields for Iran strikes, etc.). The long anticipated removal of the dollar as the "world currency" (dollar hegemony) is sure to follow and may occur very fast with an extremely rapid decline in the dollar in the near future. Without world cooperation in the manipulation, we may finally see the proper response of the markets to the pathetic condition of our economy - full of enormous debt and deficits, rampant inflation, diminished manufacturing base and corrupt government and corporate leadership. Bill did you hear them ring the bell? Greenspan has been warning of recession. Last week the Fed announced that fighting inflation at the expense of crashing the housing market is not a desirable policy. It looks like the new strong dollar policy of the past 9 months has ended. The Fed’s balance sheet is showing the most rapid build up of treasury and agency securities ever. Somebody has bought $46 Billion in securities in the past month. If it is the Fed buying securities to keep the banking system liquid then the great monetization of our debt has started. Last week in a major reversal of the past 6 weeks Total Commercial Paper rose $58 Billion, which again would suggest a liquidity infusion not a credit crunch. Today the Bush administration announced a reversal in 20 year old trade policies basically asking the world to crash the US $. It appears the new policy is weak $ and monetization of the stock and bond markets. The march down the Weimar Republic path has begun; as a reminder in the Weimar Republic Gold went to infinity. Coincidentally, the major drop in open interest during April-June Gold rollover combined with the highest monthly option expiration of the entire move could be foreshadowing a major move in Gold. Be long or wrong.
Wurde Ben Bernanke dazu von Bush eingesetzt? Wenn alles nicht mehr hilft, die Aktien und Anleihen zu monetisieren? Die Bilanz der Federal Reserve Bank (Fed) wächst so schnell wie nie zuvor - $46 Mrd. im letzten Monat. Es scheint also so zu sein, als wäre die neue Politik ein schwacher Dollar und massives „Gelddrucken“ (heute Monetisieren von Wertpapieren). Offenbar will man damit die Banken retten (vorerst). Die Immobilienbubble ist ohnehin verloren. Weiters gibt es bereits Bestrebungen (etwa in Ohio), den (selbst-verschuldet) untergehenden Hausbesitzern zu "helfen" - mit Staatsgeld, über eigene Anleihen aufgebracht.
Der Marsch in die "Weimarer Republik" (Hyperinflation) hat begonnen - in den USA.
Höchste Zeit für den grossen Dollar-Abverkauf und einen massiven Goldpreis-Anstieg!
Die Situation in Europa:
Sie ist nur etwas besser. Besonders problematisch sind 2 Dinge:
a) die enormen Ungleichgewichte in „Euroland“. Manche Länder wie Spanien haben noch schlimmere Verhältnisse als die USA (bei Aussenhandels-Defizit, Verschuldung)
b) im französischen Wahlkampf kommt von allen politischen Seiten die Forderung nach niedrigen Zinsen. Die haben ihre eigene Immobilien-Bubble. Kein Wunder dass Frankreich derzeit der grösste Verkäufer von Zentralbankgold ist.Die Grosse Perspektive: Für das nachfolgene Szenario musste ich mich für eine Variante (was zuerst kommt) entscheiden. Nachdem die USA offenbar das grosse Monetisieren begonnen haben, um ihr Bankensystem noch einige Zeit zu retten, wird wohl als nächste Reaktion ein massiver Dollar-Abverkauf kommen. Eine andere interessante Perspektive mit "Untergangs-Szenario" und guten Vorsorge-Tips: finden Sie in diesem Artikel von Michael Winkler: Der Untergang Das Szenario ist meiner Meinung nach zu stark auf Krieg (Iran) fixiert. Ausserdem stimme ich nicht unbedingt mit den politischen Stellungsnahmen des Autors im Artikel überein. Mir ist dieser Artikel auf jeden Fall zu politisch.
Wann beginnt der richtige Dollar-Abverkauf?
Derzeit ist der Dollar-Index bereits unter 83 gefallen. Die Chinesen werden bereit sehr nervös. Es ist zu erwarten, dass mit dem wahrscheinlich kommenden Angriff der USA oder Israels auf den Iran wirklich ernst gemacht wird. Der Abverkauf kann initial von den Zentralbanken oder eher von privaten Investoren ausgehen. Wenn er in Fahrt kommt, wird er in eine echte Verkaufspanik übergehen. Sind wir jetzt dort, was Doug Casey vor fast einem Jahr prophezeit hat?
Doug Casey (International Speculator, August 2006):
And where might that be? I stand by my statement that the U.S. economy is “a house of cards, built on quicksand, with a tsunami on the way.” You wouldn’t buy a stock if you didn’t expect the company to perform well. And you’d sell a stock if you felt it was headed for trouble. Similarly, foreign owners of the big green mountain of U.S. dollars have become uneasy and generally are looking to sell. There’s no dumping, at least not yet. When it comes, the flight from the dollar will start slowly, then gain momentum before moving into a blow-off. Like a glacier sliding toward a cliff, movement that seems inevitable may take a puzzlingly long time to get underway. But once it does, things speed up at a surprising rate. Most of what happens happens rapidly, toward the end of the process. Given the choice between (A) a dead housing market and scorched-earth depression in the U.S and (B) a collapsing currency, which at least has the virtue of reducing the real cost of paying off all those Treasury bonds, I’m forced to believe the U.S. government will choose (B) and sacrifice the dollar. After all, our government—any government—is really nothing more than an old boys club. It’s where hall monitors go when they’re too old for school. There they can seek the adulation a lifetime of public “service” can bring, followed by genteel retirement on a generous public pension. Being drummed out of office (although I’d personally recommend either stoning or crucifixion) for running the economy into the ground isn’t part of that agreeable vision. The ultimate consequence of the world abandoning its reserve currency is anybody’s guess. We are truly in terra incognita. For the time being, the only safe bet is to rig for a weak dollar and rising longterm rates.
Zusammenfassung:
Seiner Meinung nach ist die US-Wirtschaft (nicht nur diese – WE) ein Kartenhaus, gebaut auf Treibsand, mit einem Tsunami im Anmarsch. Er vergleicht den US-Dollar mit der Aktie einer Firma, diese verkauft man ab, wenn die Firma in Schwierigkeiten kommt. So wird es auch mit dem US-Dollar geschehen. Die Halter der Auslands- Dollars fühlen sich bereits zunehmend unwohl mit ihren grünen Bergen von Dollars. Noch gibt es keinen grossen Abverkauf. Wenn er wirklich losgeht, beginnt er langsam und wird wird immer schneller, um in einer Panik zu enden. Das Meiste davon geschieht am Ende des Prozesses. Ben Bernanke und seine Fed haben jetzt die Wahl zwischen (A) einem toten Immobilienmarkt (er ist schon fast tot – WE) und einer brutalen Depression und (B) einer kollabierenen Währung. Er glaubt, dass (B) gewählt wird. Doug Casey meint, dass jede Regierung eigentlich nur ein „Old-Boys-Club“ ist. Sie sind nur zu alt für die Schule. Was diese Politiker am meisten hassen, ist aus ihren Positionen dafür vertrieben zu werden, dass sie die Wirtschaft in den Boden gefahren haben. Er persönlich empfiehlt „Kreuzigen“ oder „Steinigen“, statt nur vertreiben. Was genau passiert, wenn die Welt ihre Reservewährung (den US-Dollar) aufgibt, ist in Wirklichkeit „Terra Incognita“, also unbekanntes Land.
Wie sieht „Terra Incognita“ aus?
Wer wissen will, wie diese unbekannte Welt aussieht, bekommt in diesem Artikel von Chris Laird einen
Überblick: WHAT WOULD HAPPEN IF THE USD COLLAPSED?
In short, literal and real world financial Armageddon. The US would not be the only loser. Klar ist, dass das gesamte US-Dollar-System (dazu gehört auch der Euro) dann kollabiert. Jetzt verstehen Sie, warum der US-Dollar von den anderen Zentralbanken so lange „mitgeschleppt“ wurde. Das dürfte aber sehr bald ein Ende nehmen. Warum?
Die US-Old-Boys versuchen sich derzeit selbst zu retten:
Wie oben bereits beschrieben, will man die aus dem Immobilien-Kollaps kommende Bankenkrise unbedingt verhindern. Wenn man das nicht tut, dann kommt bald die von Doug Casey versprochene „Depression der verbrannten Erde“. Man sieht den „Erfolg“ daran, dass sich die Bankenkrise in der 2. Märzhälfte nicht weiter ausgeweitet hat. Nur „unten“ bei den „Schuldsklaven“ geht die Krise weiter. Also kauft die US-Zentralbank derzeit immer mehr Wertpapiere (Bonds und auch Aktien) mit neu, „aus dem Nichts“ erzeugtem Geld. Das erhöht natürlich die Geldmenge und damit die Preise. Es gibt auch bereits Anzeichen, dass zumindest in den USA die Medien auf die Fälschungen der Inflations- Statistiken aufmerksam werden (Europa schläft noch). Auch kann man den Goldpreis nur mehr mit Mühe vom schnellen Anstieg abhalten. Aus diesem Grund wird irgendwann (vermutlich in den nächsten Monaten), der derzeit bereits laufende Dollar-Abverkauf nicht mehr gebremst werden können. Dieser Punkt dürfte erreicht sein, wenn der USD-Index unter 80 sinkt. Nachfolgend wird daraus ein Szenario in mehreren Schritten entwickelt:
1. Der grosse „Dollar-Dump“:
Diese US-Bankenrettung ist eindeutig inflationär. Es sind immer grössere Mengen neuen Geldes nötig, damit vor allem die Derivatenpyramide nicht zusammenbricht. Bisher sind auch noch kaum Hedge-Fonds an diesen Kreditderivaten kollabiert – ein Zeichen für das Monetisieren. Jetzt fehlt nur noch ein Ereignis, das einen Run aus dem US-Dollar auslöst. Das können ein Aktiencrash, sehr schlechte Wirtschaftszahlen, eine Panik auf den Devisenmärkten oder bei Grossinvestoren und Zentralbanken, ein Grossbankrott, oder natürlich ein US-Angriff auf den Iran sein. Daran sehen Sie dass alle diese Punkte (ausser dem Letzten) durch Manipulation der Märkte und Lügen derzeit vermieden werden. Die Wahrscheinlichkeit ist dann gross, dass bald die Dollar-Index Linie von 80 unterschritten wird, was die Panik noch wesentlich mehr steigert. Dann steigen die Abverkäufe noch weiter. Ob das die Zentralbanken noch auffangen können, ist eine andere Sache. Sie könnten wegen der grossen Geldmengen einfach überwältigt werden. Dann stellt sich für sie die Frage, ob sie nicht auch abverkaufen, oder als Letzte „von den Hunden gebissen“ werden wollen.
In was flüchten?
Die naheliegendste Fluchtwährung ist natürlich wegen seines grossen Volumens der Euro. Auch wenn es den europäischen Politikern nicht gefällt. Ein schneller Anstieg des Euro-Kurses zum USD ist als Indikator zu werten. Aber selbst der Euro ist viel zu klein, um alle Werte im USD aufzunehmen. Die naheliegenste Fluchtwährung ist sicher das Gold und andere Rohstoffe. Es ist bekannt (siehe MIDAS), dass die Chinesen seit einiger Zeit über Mittelsmänner Gold und andere Metalle in grossem Umfang kaufen. Wenn der Kaufdruck im Gold stärker wird, dann wird das System der heutigen Preisdrückumg umfallen, und der hochschiessende Goldpreis wird noch mehr Kapital anziehen. Das kann sehr schnell gehen. Sobald das passiert, ist es nicht nur um den USD geschehen, sondern auch um die anderen Währungen, die derzeit noch gegenüber dem USD nicht steigen möchten (besser gesagt, die Politiker wollen es nicht). Mögen die anderen Währungen auch nicht so marode wie der USD sein, allzuviel besser sind sie nicht. Sie leiden alle unter gigantischen Schulden und Politik-Einfluss, wogegen Gold beide Probleme nicht hat.
Devisenkontrollen:
Sobald diese Flucht zum Selbstläufer wird, dann stehen die USA vor zwei enormen Problemen:
a) Wenn der USD ausserhalb der USA kaum mehr akzeptiert wird, dann kann man nur noch in den USA damit etwas „Werthaltiges“ kaufen. Also wird dort mit den Auslands-Dollars alles aufgekauft, was zu haben ist. Die Chinesen versuchen derzeit einige ihrer Dollars für Rohstoffe und Firmen loszukriegen. Das treibt dann alle Dollar-Preise extrem hoch – aber nicht unbedingt die von Wertpapieren
b) Die Amerikaner werden selbst versuchen, in andere Währungen zu flüchten. Das „Smart- Money“ tut es schon lange, man denke nur an die amerikanischen Firmenkäufe in Europa. In einer solchen Situation verhängen Staaten gerne Devisenkontrollen. Diese werden auch in diesem Fall kommen. Es gibt auch Berichte über einen „gesplitteten“ Dollar, eine Währung für das Inland, und eine für das Ausland. Auf jeden Fall heisst das, dass Sie US-Wertpapiere dann nicht mehr verkaufen und in eine andere Währung umwechseln können. Der US-Dollar ist dann natürlich als Welt-Reservewährung erledigt. Die Welt muss sich etwas anderes suchen.
Die US-Preise explodieren:
Nicht nur wegen dieser Flucht aus den Dollars in Sachwerte explodieren in den USA die Preise, auch wegen der grossen Import-Abhängigkeit (auch Öl). Daher wird ein grosser Teil der Wirtschaft und des Transportwesens zu Grunde gehen, weil nicht mehr importiert werden kann.
Noch etwas explodiert – die Zinsen:
Wenn hier massiv Bonds abverkauft und in Sachwerte umgewandelt werden, explodieren die Zinsen und zwar besonders die Langfristigen. Hier kann jetzt Ben „Helicopter“ Bernanke versuchen, diese Bonds zu monetisieren. Es wird ihm wegen des Volumens aber wahrscheinlich kaum gelingen. Ausserdem kippt dann die Psychologie, jedes Monetisieren vergrössert die Angst vor Wertverlust noch mehr und produziert neue Verkaufswellen.
Andere Währungen:
Diese können kurzfristig durchaus eine Art „sicherer Hafen“ sein. Mittel- und langfristig sind sie es nicht, da sie ähnliche Probleme wie der USD haben. Auch von hier wird dann eine Flucht in Gold und Sachwerte einsetzen, sowie die Zinsen steigen. Besonders schlimm wird es jene treffen, die ein hohes Aussenhandelsbilanz-Defizit haben, darunter eine Menge europäische Währungen sowie Teile des Euro (sein wahres Problem). Die sicherste Währung für uns ist der Schweizer Franken. 2. Die Pleitewelle beginnt Spätestens sobald die USA für Dollars nichts mehr importieren können, helfen auch die heutigen Tricks und das Monetisieren nichts mehr. Dann bricht dort die Wirtschaft massiv zusammen. Besonders den Handel und den gesamten Transport wird es betreffen. Die „Suburbia-Struktur“ mit ihren langen Wegen, die nur per Auto zurückgelegt werden können, ist dann tot. Bereits heute bricht der US-Handel schon ein, weil die Leute nicht mehr weiter aufschulden können. Es sollte nicht lange nach der grossen Dollar-Verkaufswelle die grosse Pleitewelle kommen. Möglicherweise dauert es einige Monate, oder auch nur Tage.
Der Derivaten- & Banken-Crash:
Spätestens zu diesem Zeitpunkt wird das gesamte US-Finanzsystem pleite gehen, wenn nicht schon früher. Erwarten Sie den grössten Finanzcrash aller Zeiten. Der rasant ansteigende Goldpreis und die Angst vor Verlusten wird die Zinsen allgemein und besonders für „schlechte“ Bonds hochtreiben. Dann wird man die weltweite Derivaten-Pyramide von derzeit etwa $500 Billionen (Trillions) wohl nicht mehr halten können, umsomehr als die meisten dieser Derivate zins-sensitiv sind. Im 2. Teil dieses Artikels wurden einige Derivate (CDO, CDS) beschrieben. Das kann dann einen Grossteil des Bankensystems innerhalb weniger Tage umreissen. Primär in den USA, sekundär in Europa (ist zu sehr integriert), dann im Rest der Welt. Dieses ganze System hängt an einem seidenen Faden: niedrigen Zinsen und Vertrauen in die Rückzahlung auch aberwitzigster Schulden. Robert Prechter bekommt sein önonomisches Erdbeben der Stärke 11:
Siehe Dudley Baker: OMINOUS WARNINGS AND DIRE PREDICTIONS, Part 1, Part 2
Robert R. Prechter, President of Elliott Wave International and author of ‘At the Crest of the Tidal Wave’ and ‘Conquer the Crash,’ calls for “a slow motion economic earthquake that will register 11 on the financial Richter scale. The Great Asset Mania of recent years is in its final euphoric months and the next event will be a sharp decline of historic proportion in stock prices - the Dow should fall to below the starting point of its mania which was 777 in August 1982 and probably below 400 by no later than 2008 - resulting in a deep economic depression lasting until about 2011. If an across-the-board deflation occurs, which has a substantial probability, then real estate, commodities and all bonds issued by other than those rated AAA will fall in value as well. That we are in the midst, and apparently near the end, of the greatest debt build-up in world history suggests that the resulting deflation and depression will be the biggest deflation in history by a huge margin. A corollary of deflation will be a soaring value for the U.S. dollar, contrary to virtually all current expectations. Credit expansion is a major reason why stocks have kept rising and the dollar has kept falling but when the bubble begins to deflate, the investment markets will go down and the dollar will start up. The period after the market crash will be the most vulnerable in terms of the potential for hyperinflation. The ultimate result will be the destruction of any value remaining in bonds and the wipe-out of all dollardenominated paper assets.”
Er wird in vielen Dingen recht haben, etwa kann der Dow Jones Index durchaus auf 400 fallen. Nur in einigen Dingen wird er nicht recht haben (weil er die Situatiation nur aus US-Sicht sieht):
- Der Dollar wird sicher nicht stärker, weil jeder aus ihm flüchtet.
- Der Goldpreis wird sicher nicht sinken, sondern explodieren, $10000/oz ist in kurzer Zeit möglich und wahrscheinlich
- AAA-Bonds werden kaum Schutz geben, da aus allen Bonds geflüchtet wird
Auswirkungen auf den Rest der Welt:
Es ist ganz klar, dass die Entwicklung von den USA ausgehend ihren Lauf nehmen wird. Jedoch wird der Rest der Welt ebenfalls eine massive Depression erleben, wenn auch vielleicht nicht so tief wie die USA:
a) die Finanzmärkte reagieren synchron. Was in den USA geschieht, geschieht speziell auch in Europa. Ein Abverkauf riskanter Assets trifft alle.
b) Wenn der Dollar abverkauft wird und den US-Treasuries nicht mehr getraut wird, dann ist es bei den anderen Währungen und Staatsanleihen ähnlich.
c) Wenn die Welt nicht mehr in die USA exportieren kann, dann trifft es alle Exporteure. Europa hat da wegen seines grossen Binnenmarkts gewisse Vorteile.
Zerfall des Euro:
Erwarten Sie, dass die Spannungen im Euro bei einem solchen weltweiten Finanzcrash enorm werden. Die Banken in Überschussländern wie Deutschland werden dann versuchen, ihre Kredite aus Defizitländern wie Spanien mit verzweifelter Anstrengung zurückzuholen. Das wird diese Defizitländer implodieren lassen. Man koppelt sie einfach ab. Erwarten Sie, dass dieses Erdbeben in Euro-Überschussländern wie Deutschland etwa bei Stärke 10 liegen wird, in Defizitländern bei Stärke 11.
3. Beginn der Hyperinflation:
An diesem Punkt können Sie erwarten, dass ein Grossteil der Firmen in kurzer Zeit (bestenfalls Monate) pleite sind, ebenso die Staaten und Gemeinden. Sie werden alle ihre Schulden nicht mehr bedienen können. Der internationale Handel wird grossteils zusammengebrochen sein. Jeder ist auf sich selbst gestellt. Das verstärkt in unserer arbeitsteiligen Wirtschaft die Folgen noch. Für die „Old-Boys-Clubs“ der Regierungen beginnt jetzt der Kampf um ihr Überleben. Dies sowohl politisch als auch physisch (um nicht „aufgehängt“ zu werden) – der Preis für die früheren Lügen und Manipulationen. Die notwendigen Staatsausgaben werden auf das Unendliche gestiegen sein, da so viele Leute zu erhalten sind. Dafür werden die Staaten keinen Kredit mehr bekommen. Damit bricht schlagartig die Legitimität aller Eliten zusammen – wie es in einer solchen Krise immer passiert (siehe Asienkrise 1997). Auch werden kaum mehr Steuern bezahlt (gewollt oder ungewollt). Die einzige Lösung, sich selbst noch an der Macht zu halten, ist Geld zu drucken. So war es auch in der zerfallenden Sowjetunion. Es wird auch diesesmal wieder geschehen. Erwarten Sie, dass viele Regierungen dabei trotzdem stürzen werden. George W. Bush wird sich wohl wegen seiner vielen Verbrechen in sein Exil in Uruguay zurückziehen, das er vor kurzer Zeit besichtigt hat. Dick Cheney hat sein Geld schon in Europa, Ben Bernanke und Jean-Claude Trichet werden wohl mit Kollegen fliehen wie John Law 1720 (auch in Frauenkleidern?).
Jede Regierung hat das gleiche Problem:
Auch wenn die aktuelle Regierung bei diesem Crash stürzt, was wahrscheinlich ist, steht die Nachfolger-Regierung vor dem selben Problem. Sie muss versuchen, den Staat überleben zu lassen. Dies umsomehr, als ein Grossteil der Bevölkerung auch heute schon erwartet, vom Staat erhalten zu werden. Also werden sie Geld drucken. Diesesmal wird wohl nicht mehr die bisherige Methode des Monetisierens von Anleihen in Frage kommen, sondern es muss Papiergeld gedruckt werden, weil ein Grossteil des Bankensystems weg ist.
Kommt die Million-Dollar Banknote?
Sehr wahrscheinlich. Der US-Dollar wird wird schon vorher im Wert durch den Abverkauf und Crash gewaltig leiden. Noch wahrscheinlicher ist es, dass es viele Arten von Million-Dollar-Banknoten geben wird. Denn in einer solchen Krise ist es sehr wahrscheinlich, dass grosse Staaten wie die USA in Teile zerfallen. Ausserdem werden viele Regionalkörperschaften eingene „Währungen“ ausgeben, so war es auch in Argentinien 2002.
Kommt die Million-Euro Banknote?
Die Wahrscheinlichkeit dafür ist wesentlich geringer. Auch der Euro wird in der Krise massiv leiden. Jedoch wird noch etwas anderes passieren. Die Legitimität der EU und des Euro wird schlagartig verschwinden, die EU nicht mehr akzeptiert werden (sie ist ein Eliten-Projekt). Die Völker werden sich wieder auf ihre „Stammes-Identität“ hin orientieren, in Europa bedeutet das meist die Nation. Ausnahmen sind Grossbritannien oder Spanien, diese Staaten werden sicher zerfallen. Erwarten Sie daher die Wiedereinführung einer neuen Lira, D-Mark, Franc, usw. Zusätzlich werden noch viele regionale Zettelgelder kommen. Der Euro kann noch eine Zeitlang parallel existieren. Es ist sogar wahrscheinlich, er wird dann zum Warenaustausch in Europa verwendet werden. Falls er nicht mehr gedruckt wird, wird sein Wert gegenüber den hyperinflationierenden National- und Regionalwährungen sogar noch steigen.
Gold – die neue Welt-Reservewährung:
Ein grosses Problem gibt es in dieser Situation. Es gibt keine globale Welt-Reservewährung mehr, über die der internationale Geld- und Warenaustausch funktionieren kann. Auch derzeit gibt es nur etwa 10 Währungen, die international akzeptiert werden. Diese werden dann gar nicht mehr akzeptiert. Man kann dann nur mehr für Gold oder Waren importieren. Günstig dran ist, wer eine diversivizierte Industrie hat, wie Deutschland. Sehr schlecht dran ist, wer wie die USA, UK oder Spanien fast nichts mehr produziert. Schon mit Beginn der richtigen Krise (Dollar-Abverkauf) wird der Goldpreis massiv in die Höhe fahren. Mit der Bankenkrise sind Werte von $10000 bis 100000/oz anzunehmen. Wenn dann die Politiker jeweils ihre Hyperinflationen einleiten, gibt es keine obere Grenze mehr. Am Ende werden alle Staaten (oder was davon noch übrig ist) wieder Gold und Silber, oder davon abgeleitete Währungen verwenden müssen. Alles andere wird auch intern nicht mehr akzeptiert werden. Silber wird die Alltagswährung sein.
Doug Casey:
Demand will only rise as the months go by and everyone from central bankers to oil sheiks to hedge fund managers to everyday Joes piles into gold out of distrust of the U.S. dollar... and of the government that purports to stand behind it. Ja, jeder von Zentralbankern, über Ölscheichs (die sind schon drinnen - WE), bis zum einfachen Bürger wird in Gold flüchten und wird dem US-Dollar (und den anderen Papier-Währungen) misstrauen – sowie den Regierungen dahinter.
Wahrscheinlichkeit und Timing:
In Anbetracht der Tatsache, dass dieses Szenario eigentlich schon ab dem Jahr 2000 hätte eintreten sollen, muss man sich jetzt fragen, kommt es überhaupt? Im Gegensatz zu 2000 gibt es einige signifikante Unterschiede:
- Die internationalen Ungleichgewichte sind viel enormer als damals
- Die weltweite Spekulation ist viel grösser, und daher gefährlicher
- Die USA haben keine Möglichkeit mehr, eine weitere grosse Bubble wie den Immobilienmarkt aufzublasen, im Gegenteil diese volumensmässig grösste aller Bubbles bricht jetzt zusammen
- Das US-Imperium ist im Irak praktisch besiegt, die US-Army ist real „schrottreif“
- Alle Dollar-Halter sind jetzt schon sehr nervös
- Die weitere Aufrechterhaltung der Bubbles erfordert bereits jetzt eine extreme Manipulation aller Märkte und wird immer schwieriger
- Die weltweite Inflation ist schon sehr hoch (7..10%), obwohl die Bond-Zinsen noch sehr niedrig sind. Hier ist ein drastischer Ausgleich notwendig und er wird kommen. Man kann ruhig sagen, das „Ende der Bubble-Fahnenstange“ ist erreicht, höher geht es nicht mehr. Im Gegenteil, es geht jetzt wieder abwärts. Aus dem „Privateer“ von Bill Buckler (www.the-privateer.com) #574:
A FORMER CENTRAL BANKER COMES CLEAN!
On Tuesday, March 20, Lord George, the man who headed the Bank of England in the decade between 1993 and 2003, admitted to a UK Parliamentary Treasury Select Committee that the Bank of England had deliberately stoked the UK consumer boom which had led to record house prices and personal debt in order to avert a recession. Please read the preceding sentence again - carefully. Here is a direct quote from Lord George’s testimony to the Committee:
“In the environment of global economic weakness at the beginning of this decade ...external demand was declining and related to that, business investment was declining. We only had two alternative ways of sustaining demand and keeping the economy moving forward - one was public spending and the other was consumption.” “We knew that we were having to stimulate consumer spending. We knew that we had pushed it up to levels which couldn’t possibly be sustained into the medium and long term. But for the time being, if we had not done that, the UK economy would have gone into recession just as the United States did.” What Lord George has described in the above quote is, of course, standard practice for central bankers. The tools with which to accomplish it and the methods by which it is accomplished have been honed for many decades. And right along with this process have developed the glib explanations and the rationale designed to disguise it from those who are its victims - those same “consumers” whom Lord George “stimulated” to avert (delay) an economic recession. Consider, as documented in the same article which provided the quotes from Lord George, the method he and his colleagues used to accomplish their aims. Between 2001 and 2003, the Bank of England cut its controlling rate of interest from 6.00 percent to 3.50 percent. Now, consider another Central Bank, the Federal Reserve in the US under Alan Greenspan. Over the exact same period - 2001 to 2003 - the Fed cut its controlling rate of interest from 6.50 percent to 1.00 percent.
Zusammenfassung:
Der frühere Chef der Bank of England hat vor kurzem öffentlich zugegeben, dass er um 2000 die derzeitige Bubble künstlich herbeigeführt hat – zusammen mit all seinen Kollegen. Sie hatten nur 2 Möglichkeiten, die Rezession zu bekämpfen: den Konsum über Kredit anzukurbeln, oder es über öffentliche Ausgaben zu machen. Sie haben damals schon gewusst, dass sie das über längere Zeit nicht würden durchhalten können. In Wirklichkeit haben sie beides gemacht, die öffentlichen Ausgaben angekurbelt – über Krieg (US/UK) und den Konsum. Die Konsum-Komponente war die Grössere.
Braucht jemand noch mehr Beweise, dass diese monetäre Politik nicht auf Ewig durchhaltbar ist? Die Krise ist zumindest in den USA schon massiv da.
Timing:
Zeitangaben zu machen ist sehr tricky. Das musste ich selbst erleben. Mit einem Losbrechen der Krise ist aber jeden Tag zu rechnen, besonders wenn es zum Iran-Krieg kommt – dieser ist für Anfang April 2007 „geplant“. Möglicherweise kann man es noch einige Monate oder ein halbes Jahr hinausschieben. Erwarten Sie, dass es dann schnell geht, wenn die Rettungsversuche versagen! Die Leute von Europe2020 schreiben in ihren GEAB-Berichten von der „Very Great Depression of the USA of 2007“ und dass sie im April 2007 richtig losbricht. Sie dürften wahrscheinlich recht behalten. Die USA werden sicher zuerst massiv betroffen sein. Es ist anzunehmen, dass im Herbst 2007 die Krise auch in Europa schon massiv sein wird – das wird aber noch nicht der Tiefpunkt sein!
Vorsorge:
Sie selbst sollten bereits auf eine solche Krise vorbereitet sein. Zur Vorsorge gehört:
- raus aus den Schulden
- Aktien, Anleihen, etc. verkaufen, solange Sie noch etwas dafür bekommen
- Gold und Silber besorgen, solange es noch welches gibt
- Bargeld in Euro und Schweizer Franken besorgen
- Bereiten Sie sich auf eine grosse Versorgungs- und Sicherheitskrise vor
Einer meiner nächsten Artikel wird unter dem Titel „Total am Boden“, das Innenleben der Krise genauer beschreiben.
Informationen:
Aktuelle Informationen finden Sie auf meiner Website: www.hartgeld.com, Seite Systemkrise. Ich schreibe jetzt auch eine regelmässige Seite dazu im Rohstoff-Spiegel.