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Endgame Szenarien – Teil 2
Von Walter K. Eichelburg
23. März 2007

In letzter Zeit kommen immer düstere Meldungen über den Zustand der Weltwirtschaft und dass bald etwas „passieren“ sollte. Diese Trilogie von drei Artikeln versucht den Ablauf eines solchen weltweiten Crash darzustellen sowie Empfehlungen für den Umgang mit einer solchen Krise sowie die Vorbereitung darauf anzugeben. Der 1. Teil hat die momentane Situation beschrieben. Der 2. Teil geht auf den möglichen Ablauf dieser Krise ein und was der Auslöser sein kann.

Was ist inzwischen passiert:
Seit Erscheinen von Teil 1 dieses Artikels hat sich auf den Finanzmärkten nichts Wesentliches getan. Es sind die Aktienkurse nicht abgestürzt und auch keine weitere grosse Pleite vom Typ „New Century“ ist passiert. Die diversen Plunge Protection Teams (PPT) waren offenbar im Volleinsatz. Aber doch haben sich einige Dinge getan, die signifikant sind:
a) die Spreads (Zinsabstände) von Firmenanleihen (Corporate Bonds) in den USA und Europa haben sich gegenüber Staatsanleihen etwas ausgeweitet. Bei „Junk“ (= Mist) Qualität weiter, als bei „Investment“-Qualität.
b) Im Bereich der CDOs (Collateralized Debt Obligations) gibt es Unruhe. Die „schlechteren“ Teile von Hypotheken und Krediten zur Firmenübernahme (LBO - Leveraged Buy Out) werden gerne zu CDOs „verwurstet“. Diese CDO – Kreditderivate werden jetzt immer suspekter und vielfach schon abgestossen.
c) Inzwischen werden aus den USA auch schon Probleme bei Hypotheken gemeldet, die als „Prime“ = beste Qualität eingestuft wurden. Genau gesagt sind es die „Option ARM“ Hypotheken, wo sich der Kreditnehmer die Rückzahlung aussuchen kann. Jedoch haben fast alle die niedrigste Rückzahlungsrate gewählt und diese Kredite „resetten“ jetzt auf eine viel höhere Rückzahlung, was zu ähnlich hohen Ausfällen wie bei „Subprime“ führt. Die lange prognostizierte „Option-ARM Neutronenbombe“, die die Häuser leert, aber stehen lässt, geht jetzt hoch. Das sind sichere Anzeichen dafür, dass das Vertrauen in diese unglaubliche Kreditpyramide schrumpft. Mit jeder Woche werden neue Kredit- und Bond-Kategorien suspekt und abverkauft werden. Die grosse Kredit-Bubble ist geplatzt. Auch bei den neuen baltischen EU-Ländern (Lettland) gibt es schon Probleme – Währungsabverkauf wegen zu hoher Auslandsschulden. Laut Russ Winter möchten die grossen und kleinen Bosse (die Paten und ihre Capos) an der Wall Street und anderen Finanzzentren diese leidigen Kreditprobleme am liebsten in der Milchstrasse verstecken. Also reden sie diese herunter.
Warnung:
Bereiten Sie sich darauf vor, dass Sie bis zur letzten Minute belogen werden – „alles ist Bestens“. Sie werden die letzte Minute daran erkennen, dass die Insider in Panik aus ihren Papieren fliehen. Jeden Tag kann von irgendwo auf der Welt der wirklich grosse Bond- und Derivate-Abverkauf starten. Hat es vor 25 Jahren noch einen Tag gedauert (Beispiel: Continental Illinois Bank – weltweiter Kapitalrückzug mit dem Lauf der Sonne), kann jetzt durch die Computervernetzung eine Panik in ganz kurzer Zeit zu einem totalen Crash führen.
Ein solches Szenario kann jetzt jeden Tag voll ausbrechen - seien Sie vorbereitet.
Aber es kann auch noch Monate dauern. Wie bei dem „Mini-Crash“ am 27. Februar 2007 sind die Aktienkurse von China ausgehend auch ganz plötzlich heruntergegangen – ohne Vorwarnung und weltweit.Von Würsten und Derivaten: Bill Bonner hat vor kurzem einen sehr guten Artikel geschrieben, wo er die Derivate-Wirtschaft mit der Fleischindustrie vergleicht: Loans From Hell In der Fleischindustrie kommen die Abfälle und ekeligsten Fleisch-Teile in die Wurst. In der Finanzindustrie kam bisher der grösste Mist in die Collateralized Debt Obligations (CDO). Konkret sind diese CDOs eine 2. Stufe vom Securitization-Prozess, mit dem Kredite in Bonds umgewandelt werden. Die schlechtesten Teile der 1. Stufe kamen in die 2. Stufe, wo sie wieder auf etwa 15 Risiko-Tranchen aufgeteilten wurden. Die besten Teile davon bekamen wieder ein AAARating, auch wenn ursprünglich nur Subprime-Kredite dahinterstanden. Der total riskante Rest (etwa 1% der ursprünglichen Kredite) war die „Equity-Tranche“, die aber etwa 8% Zinsen bot (jetzt wesentlich mehr). Wo ist diese Tranche gelandet. Etwa bei Pensionsfonds, die unbedingt die höchste Rendite haben wollten: Da werden sich die die Leistungsempfänger von Pensionsfonds aber freuen, wenn sie feststellen, wo ihre Altersversorgung geblieben ist. Der Pensionsfond der Polizisten und Feuerwehrmänner von Dallas, Texas etwa investiert nur in die riskanteste "Equity-Tranche" von CDOs. Vermutlich keine weise Entscheidung der Fond-Manager, denn hier werden bewaffnete Polizisten die Leidtragenden sein, wenn das Ding platzt. Inzwischen sieht man plötzlich, was in den "CDO-Würsten" drinnen ist: riskanter Mist
Wie aus $300000 plötzlich 10 Millionen werden:
Es gibt noch andere Varianten von CDOs, etwa „Synthetische CDOs“, wo auch noch Kredite zur Leverage (Hebeleffekt) und Derivate beigemischt werden. Es gibt Berichte, wo aus einer (schlechten) Subprime-Hypothek plötzlich ein „Asset“ mit einem „Wert“ von 10 Millionen Dollar wird. Ein unglaubliches Beispiel aus Leverage. Eigentlich müssten diese Dinge schon längst zusammengebrochen sein, da die Subprime-Ausfallsrate bereits bei über 10% liegt. Diese „Spiele“ werden nicht nur in den USA gemacht, sondern auch in Europa.
Credit Default Swaps:
Im 1. Teil wurde bereits beschrieben, dass die 2. grosse Derivatenart CDS (Credit Default Swap) massiv für Absicherung von Bonds und anderen Derivaten (CDO) eingesetzt wird. Diese „Kreditversicherungen“ werden inzwischen auch schon von Hedge-Fonds „geschrieben“, d.h. ausgestellt. Fall ein grösseres „Unglück“ passiert, kommt es zu einem massiven Fälligwerden dieser CDS, das die Aussteller wegen der grossen Summen leicht umreissen kann.
Achtung „Primary Dealers“:
Diejenigen Banken, die in diesen Derivategeschäften ihre Finger am tiefsten drinnen haben, sind die sogenannten „Primary Dealers“ der US Federal Reserve Bank. Interessanterweise sind 13 der 14 Banken, die bei New Century Milliardenkredite drinnen haben, auch Primary Dealers, drei davon europäische Banken (Deutsche Bank, UBS, Credit Suisse). Bezeichned, nicht wahr? Der GEAB, Ausgabe 14 von Europe2020 empfiehlt auch, von diesen Banken die Finger zu lassen. Prognose: Sollten einer oder mehrere dieser Primary Dealers „kippen“, dann dürfte das gesamte System mit-kippen. Möglicherweise innerhalb von wenigen Tagen. Achten Sie besonders auf JP Morgan Chase, diese Bank ist am tiefsten in den Derivaten verstrickt.
Krisen-Szenarien:
Wie kann die wirklich grosse Krise beginnen. Dazu gibt es einige Szenarien, die bereits auf einem Meeting des Hartgeld-Clubs Wien gezeigt wurden:
Szenario 1 – zuerst Derivatencrash:
Geht vermutlich von Hedge-Fonds oder Banken aus, die Hedge-Fond Geschäfte betreiben (Proprietary Trading). Ebenso, falls Derivate im grossen Stil Zahlungen verlangen, etwa bei Credit Default Swaps. Wahrscheinlich durch massiven Abverkauf von Bonds (ABS, MBS) und Derivaten ausgelöst oder bei Grosspleiten. Die Zinsen dieser Bonds springen hoch (ist bei Subprime-MBS schon passiert), Derivaten- Zahlungen werden schlagend. Das nimmt die ausstellenden Banken mit. Auch ein (Gross-) Kollaps von GM, Fannie Mae, etc. kann der Auslöser sein. Besonders gefährlich sind hier Fannie Mae und Freddie Mac, die grossen USImmobilienfinanzierer. Sollte einer von denen (sichtbar) untergehen, ist das Ereignis sicher da. Cross-Defaults entstehen: Die Banken können untereinander nicht mehr “settlen”. Das kann innerhalb weniger Tage/Wochen das Welt-Finanzsystem zerstören Bitte sehen Sie auch die Liqudiäts-Pyramide im 1. Teil des Artikels. Das Volumen der Derivate weltweit ist zwischem dem 8 bis 10-fachen des Welt-Sozialprodukts. Der grösste Teil davon ist sensibel auf Zinsen. Selbst wenn von diesen etwa $ 400 Billionen (Trillions) nur 1% Ausfälle entstehen, so sind das bereits $4 Billionen, eine Summe die auch eine Gruppe von Grossbanken sowie die wichtigsten Staaten dieser Welt nicht ausgleichen können. Die Zentralbanken noch weniger, wenn sie nicht eine sofortige Hyperinflation produzieren wollen. Sie sehen, jedes grössere Problem mit den Derivaten ist mit der Explosion einer finanziellen Wasserstoff-Bombe vergleichbar. Warren Buffet hat die Derivate einmal als „finanzielle Massenvernichtungs-Waffen“ bezeichnet, mit Recht. Der Derivatencrash kommt sicher einmal, auch wenn er nicht der primäre Auslöser ist, dann als Folgewirkung.
Szenario 2 – zuerst Kredit-Crash:
Dieser kommt von den Hedge-Fonds, oder der kollabierenden US-Immobilien-Bubble, oder einem Untergang von GM, Ford, etc. Wenn man sich die Situation genau ansieht, so hat er bereits im Dezember 2006 mit dem Untergang der US-Subprime-Bubble begonnen. Der wesentliche Unterschied zum Derivatencrash ist, dass er wesentlich langsamer vor sich geht. Aber beide werden zusammen kommen. Auch hier gehen wichtige Banken unter. Sie sehen das am Mortage Lender Implode-O-Meter in den USA. Man kann sich den ganzen Prozess in Echtzeit ansehen. Ein wesentliches Merkmal ist der sich ausbreitende „Credit Crunch“ – es werden immer weniger Kredite vergeben. Sehen Sie auch dazu meinen Artikel „Bubbles und Karriere“. Die Angst unter den Banken vor Kreditausfällen steigt immer mehr. Immer weitere Kredit- und Bond-Kategorien werden „angesteckt“. Von Krediten abhängige Asset-Preise wie bei Immobilien fallen in das Bodenlose, das prodzuziert noch mehr Kredit-Ausfälle. Eine richtige Abwärts-Spirale. In den 1930er Jahren ist die richtige Krise erst 1931 mit dem Bankrott der österreichischen Grossbank Creditanstalt losgegangen. Das hat weltweit die richtige Bankenkrise und damit die richtige Depression eingeleitet. Allerdings gab es damals nicht die heutige Derivaten- Pyramide. Folgen: Cross-Defaults unter Banken, Panik-Abhebungen. Man sieht dann, dass das Bankensystem eigentlich nur ein Kartenhaus ist, das am Vertrauen in das System aufbaut. Wenn der heute erst langsam laufende Kredit-Crash sich beschleunigt, dann wird er irgendwann in den schnellen Derivaten-Crash übergehen. Dies deshalb, weil die meisten Derivate Kredit- und Zinsabhängig sind. Ist vom Derivaten-Crash daher nicht direkt zu unterscheiden, eher eine Vorstufe.
3. Zuerst massiver US-Dollar-Abverkauf: Prinzipiell kann das „System-Ende“ auch beim Untergang einer anderen grossen Währung wie Euro oder Yen kommen, jedoch ist ein massiver Abverkauf des US-Dollars wegen der volumensmässig hohen Auslandsverschuldung sowie dem untergehenden US-Imperiums am wahrscheinlichsten. Dazu kommt noch, dass der US-Dollar noch die Welt-Reservewährung ist, ein massiver Abverkauf reisst daher die anderen Währungen mittelbar auch mit. Doug Casey meint, dass der Dollar-Abverkauf langsam starten wird (er läuft schon) wie eine Lawine und wird dann immer schneller: am Ende die nackte Panik. Dies deshalb, weil dann jeder Dollar-Besitzer noch möglichst viel für seinen Bestand haben möchte. Derzeit wird der Dollar-Kurs noch mit allen möglichen Tricks gehalten:
- Yield-Carry-Trade zum Kauf von Dollar-Wertpapieren aus Yen und Schweizer Franken – daher sind die Zinsabstände so wichtig
- Kauf von Dollars durch die Zentralbanken. Dies passiert immer noch, obwohl China vor kurzem gesagt, hat, dass es keine weiteren (Dollar)-Reserven mehr haben will. Aber irgendwann gehen auch diese Stützungen zu Ende. Das für das System „Fatale“ an einem solchen Abverkauf ist, dass dabei massiv US-Wertpapiere wie Aktien und Bonds abverkauft werden – man steigt aus diesen Wertpapieren ja aus und wechselt in eine andere Währung um. Dadurch folgt dem Aktien-Crash auch der Bond-Crash und der Derivaten- Crash, da ja die Dollar-Zinsen massiv steigen. Man kann auch sagen, dass dies die „hyperinflationäre“ Variante ist, wogegen der Credit- und Derivatencrash die deflationäre Variante sind. Jedoch sind diese beiden Phänomene im Fiat-Money- System nicht so genau zu trennen, da jeder Abverkauf von Wertpapieren auch zum Abverkauf der Währung führt, um umgekehrt. Auf jeden Fall steigen besonders die langfristigen Dollar-Zinsen massiv, gleichzeitig explodieren die US-Konsumgüter-Preise. Der Dollar wird dann bald international nicht mehr genommen. Das ist das Ende der Welt-Reservewährung. Es schlägt auf andere Fiat-Währungen durch (alle sind im USDSystem mit gleicher Struktur und Dollar-Reserven).
Szenario 4 – zuerst die Gold/Silber-Rakete
Der Gold- und Silberpreis können nicht mehr unten gehalten werden, heben massiv ab. Die derzeitige Preiskontrolle versagt. Damit versagt auch das heutige System der Dollar-Stützung, indem alle Zentralbanken von Währungen mit positiver Handlesbilanz achten, dass ihre Zinssätze unter denen des US-Dollars liegen. Dieses System verlangt zwangsläufig, dass es keine generelle Konkurrenz zu den Fiat-Währungen gibt. Dazu müssen sowohl die Preise von Goldund auch Silber niedrig gehalten werden, koste es, was es wolle. Denn Gold und Silber sind echtes Geld ohne Schulden oder „Staats-Befehl“ = Fiat dahinter. Diese Metalle haben im Gegensatz zu unseren Dollars, Euros und Yen einen inneren Wert und haben eine Tradition von 3000 Jahren als Geld. Es gibt heute schon zahlreiche Meldungen, dass es für Investoren immer schwieriger wird, Gold und Silber zu bekommen. Sehr kritisch ist die Situation bei Silber. Die Gefahr einer existentiellen Knappheit ist bei Silber viel grösser als bei Gold, da die Vorräte viel kleiner sind, sowie stetiger industrieller Verbrauch. Industrielle Hortung oder ein Investor-Grosseinkauf können eine unkontrollierbare Preis-Explosion auslösen. Ein Metall zieht das andere nach, sowie die Zinsen. Eine Preisexplosion kann auch durch Crash oder Dollar-Abverkauf (Flucht) ausgelöst werden Preisprognosen: mit Crash: Gold $5000/oz, Silber $500/oz in kurzer Zeit. Diese Metalle sind dann nicht mehr zu bekommen. Sollten der Gold- und/oder Silberpreis ohne vorherigen Finanzcrash „abheben“, so können Sie diese Preise als kritisch für eine Flucht in die Edelmetalle einschätzen:
- Gold: $800/oz
- Silber: $20/oz
Das Endresultat ist aber identisch:
Egal mit welchem Szenario die Krise beginnt: Crash der Derivate, Kredite, Banken oder Abverkauf der Währungen gegen Gold/Silber, Flucht aus allen Papierwerten.
Zentralbank/Regierung können jetzt entweder:
A) mit hohen Zinsen/Einsparungen etwas von der Währung retten . Wirtschaftskollaps sofort
B) den Kollaps durch Monetisieren (Kauf) der verkauften Bonds aufhalten . Hyperinflation Man wird wohl die Hyperinflation wählen: In einer “Sozialdemokratie” führen alle Wege dorthin Das Ende wird damit nur verzögert. Bei allen Krisen in letzer Zeit (Asien 1997, Russland 1998, Argentinien 2002) konnte man weiterhin im „Papier“ bleiben und in die Welt-Reservewähung US-Dollar ausweichen. Das geht diesesmal nicht mehr, da alle anderen Währungen eigentlich nur Derivate (Ableitungen) des US-Dollars sind. Chris Laird schreibt daher vom US-Dollar-System. Diesesmal trifft es das „Zentrum“ – die USA zuerst. Der Bond-„Guru“ Jim Bianco meint, sobald die „Sicherheit“ der US-Staatsanleihen (Treasuries) suspekt wird, es das weltweite Finanzsystem auf der Stelle erledigt, da diese Treasuries die eigentliche Basis des Dollars und aller anderen Währungen sind. Wird deshalb das System mit allen Tricks so verbissen verteidigt?
Goldpreis von $250 bei Deflation?
Verschiedene „Deflationisten“ („Theoretiker“ - Prechter, Hannich, SafeWealthGroup) erwarten ein signifikantes Fallen des Goldpreises in einer Deflation. Im Gegenzug dazu geben erfolgreiche Investoren (die selbst ein Vermögen gemacht haben, wie Jim Sinclair, Doug Casey, Robert Kiyosaki) die gegenteilige Prognose ab: der Goldpreis wird explodieren. Der Grund für diese unterschiedlichen Prognosen liegt in der Weltsicht. Die Theoretiker sehen nur einen kleinen Teil der Finanzwelt, nämlich die Entwicklung der Geldmenge innerhalb eines Landes, oder sie hassen Gold als ideologischen Gründen. Vielmehr ist es aber so, dass in einem solchen Crash die „Wertaufbewahrungsfunktion“ praktisch aller Teile des Fiat-Money-Systems verloren geht, wie Shelby Moore in „Gold Value Increases During Extreme Deflation (or Inflation)“ zeigt. Aktien, Anleihen und davon abhängige Investments wie Fonds und Lebenversicherungen crashen, Banken gehen unter. Das Einzige, was neben Gold und Silber noch einige Zeit einen gewissen Wert behält, ist Bargeld. Aber davon gibt es kaum welches. Das meiste Geld ist heute elektronisch und geht bei Bankpleiten mit unter. Eine Explosion der Gold- und Silberpreise ist damit sicher. Man sollte daher in einem solchen Fall auf jeden Fall neben Gold und Silber auch Bargeld in Euro und Schweizer Franken zur Verfügung haben.
Am Ende kommt die Müllabfuhr:
Sie nimmt wertlose Wertpapiere, Währungen, etc. mit. Seien Sie versichert, dass sie nicht nur kommt, um wertlose US-Dollars zu holen. Sie wird auch die Euros holen. Den Euro wird es spätestens mit dem Derivatencrash und den massiven Bankpleiten zerreissen. Denken Sie daran, dass die spanische Immobilien-Bubble vom relativen Umfang gesehen, noch schlimmer als die amerikanische ist. Was wird die spanische Regierung tun, wenn dort alles zusammenkracht. Wahrscheinlich werden sie mit einem Vorwand aus dem Euro ausscheiden und ihre lokale Hyperinflation machen, um die Jobs der Regierenden zu retten. Dann wird sich die Flucht aus dem Euro noch weiter verstärken und andere Länder werden auch ihr Heil in einer eigenen Währung suchen. Die relativ sicherste Währung in Europa dürfte der Schweizer Franken sein, aber auch dieser wird massiv „Haare lassen“, d.h. gegenüber Gold verlieren.
Im 3. Teil dieses Artikels möchte ich ein Ablauf-Szenario und die Folgewirkungen beschreiben.