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Trichet bleibt zurückhaltend – noch?

von Miriam Kraus
Heute blickten die Marktteilnehmer gespannt nach Lissabon, denn von dort sprach der oberste Währungshüter der Eurozone, EZB-Chef Jean-Claude Trichet.
Doch diejenigen, die erwartet hatten, dass Trichet sich jetzt angriffslustig ins Spiel stürzt, wurden enttäuscht. Trichet blieb vor allem in der Defensive. Der Leitzinssatz bleibt unverändert - aber das was eigentlich schon nebensächlich.
Tatsächlich hätte man vom europäischen Zentralbankschef gerne irgendwelche weisen Worte gehört. Worte die dazu angetan sind, dem Markt ein wenig den Panik-Wind aus den Segeln zu nehmen. Doch nichts dergleichen! Keine Zentralbanksprache, la dieses und jenes ist nicht wünschenswert! Keine versteckten Andeutungen oder Drohungen. Eigentlich überhaupt keine Botschaften, die der Markt hätte verstehen können.
Was ist los mit Trichet? In früheren Jahren hätten wir sicher einen Ausspruch bezüglich der nicht wünschenswerten Euro-Entwicklung gehört. Doch diesmal: eigentlich nichts! Mit Ausnahme von ein paar Ermahnungen an die Eurozonen-Länder, das Sparverhalten betreffend. Es scheint als sei Trichet bewusst geworden, dass er in einer Zwickmühle steckt. Und offenbar hat er sich bislang nicht entschieden, welchen Weg die EZB einschlagen soll.

EZB in der Zwickmühle

Trichet hat es im Moment nicht einfach! Egal was er tut, es bringt Kritik und Gefahren mit sich.
Die Frage, welche heute alle interessierte war, ob die EZB es in Erwägung zöge Staatsanleihen der angeschlagenen Staaten aufzukaufen. Trichets Antwort: man habe EZB-intern nicht darüber diskutiert. Das mag glauben wer will! Darüber nachgedacht wurde sicher, allerdings ist man bislang offenbar nicht zu einem Ergebnis gekommen.
Das Problem ist, dass im Grunde nur die EZB - wenn es hart auf hart kommt - in der Lage ist rasch und präzise zu handeln. Ein Aufkaufen von Staatsanleihen könnte in einer Notsituation das letzte Mittel der Wahl sein.
Andererseits bringt dieses letzte Mittel der Wahl Probleme mit sich. Und damit meine ich nicht nur das möglicherweise unkalkulierbare Risiko, Ramsch-Anleihen auf die eigene Bilanz zu nehmen. Zwar könnte die EZB, als Notenbank, ihr Kapital ganz einfach erhöhen, aber es ist eine heikle Angelegenheit zu entscheiden, welche Anleihen von welchem Staate und in welchem Umfang gekauft würden. Zudem besteht natürlich die große Angst, dass solch eine QE-Maßnahme die Glaubwürdigkeit und Unabhängigkeit der EZB deutlich ankratzt. Im Umkehrschluss könnte der Euro dadurch noch weiter deutlich einbrechen.
Auf der anderen Seite: wenn sich der Flächenbrand, zu einem Brandsturm entwickelt und tatsächlich noch weitere Staaten faktisch in die Zahlungsunfähigkeit rasseln, bliebe der EZB am Ende fast keine andere Wahl mehr. Denn die Gemeinschaft könnte zwar noch ein Portugal mit einem Rettungspaket stützen, spätestens wenn aber noch Spanien dazu käme, dann hieße das: Aus die Maus.
So oder so, die Situation bleibt heikel! Die Spanier müssen auf ihre heute ausgegebenen Bonds bereits die höchste Rendite seit 2008 bezahlen. Und neben den Portugiesen geraten nun langsam auch die Italiener ins Visier des Marktes. Renditen und CDS-Spreads steigen und der Euro befindet sich nach wie vor im Sturzflug.
Zurzeit möchte ich auch nicht Jean-Claude Trichet sein!

SNB gibt EUR/CHF-Schutzwall auf

Sie wissen vielleicht, dass die SNB seit einem Monat den EUR/CHF-Kurs stabil gehalten hat. Seit heute tut sie das nicht mehr. Und so rauschte EUR/CHF heute glatt von über 1,43 bis auf 1,39 im Tief nach unten.
Sehen wir uns den EUR/CHF-Chart an:

Quelle: CFX-Trader

Das nenne ich ein interessantestes Chart-Bild! Bislang hat die SNB, koste es was es wolle, CHF gegen Euro verkauft. Die Geschwindigkeit des Euro-Sturzflugs macht nicht nur der EZB, sondern auch der SNB Sorgen. So hat man also versucht den Kurs zu Gunsten der heimischen Exportwirtschaft zu stützen.
Warum dies seit heute nicht mehr der Fall ist? Gute Frage! Entweder ist der SNB die Puste ausgegangen oder sie hat es aufgegeben. So oder so, mir gefällt das nicht...
So long liebe Leser...ich weiß, ich hatte für heute Informationen zu Spanien versprochen...doch, da mir die Zentralbanken heute wichtiger erscheinen, verschiebe ich Spanien kurzerhand auf Montag...morgen gibt's wie gewohnt den Wochenrückblick....und ich verabschiede mich jetzt, wünsche Ihnen noch einen schönen Abend und bis morgen...liebe Grüße

Ihre Miriam Kraus

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de » http://www.investor-verlag.de