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Euro Notaufnahme

Montag, 1. Dezember 2008
Nicht nur GB und Dänemark spielen mit der Idee, den Euro einzuführen. Es mehren sich die Hinweise, dass viele Länder Osteuropas ebenfalls per Schnellbeitritt unterm Euro Schutz suchen.

In Osteuropa gehts gewaltig bergab. Vor einem möglichen Staatsbankrott könnte es zu "Notaufnahmen" in den Euro kommen, spekulieren bereits einige Beobachter.
Laut Commerzbank Corporate Markets hat der Schock an den Kreditmärkten die Spekulationen angeheizt, dass die neuen osteuropäischen EU-Länder schnell dem Euro beitreten werden. Und im Vorfeld eines schnellen Euro-Beitritts würden die osteuropäischen Währungen voraussichtlich stark aufwerten.
Dies ist sicherlich eine sehr optimistische sichtweise. Sollte ein schneller Euro-Beitritt tatsächlich Realität werden, besteht auch die Möglichkeit, dass der Euro stark abwertet.
Kritiker haben zwar schon lange drauf hingewiesen, dass der Euro manche Länder kaum verkraften kann - doch das scheint politisch kaum eine Rolle zu spielen. Die Alternative in diesem Szenario wäre, dass die Länder politisch vor dem Zerfall stünden, weil deren Währung nicht mehr aktzeptiert wird und damit die Wirtschaft katastrophalen Schaden nimmt - hin bis zur kompletten Zahlungsunfähigkeit - ähnlich wie in Island.
Um diesem Szenario vorzubeugen gibt es Gedankenspiele, auch Problemkandidaten wie Bulgarien und Rumänien den Beitritt früher zu gewähren. Dies könne auch geschehen, wenn die Maastricht-Kriterien nicht erfüllt seien, um der politischen Katastrophe vorzubeugen.
Es wird damit gerechnet, dass mit fortschreitender Finanzkrise bereits bald auch den "unreifen" Kandidaten der Beitritt gewährt wird. Insgesamt gibt es bereits jetzt eine lange Warteliste:
Estland, Ungarn, Litauen, Tschechien, Lettland, Polen, Bulgarien, Kroatien und Rumänien wollen lieber heute als morgen dem Euro beitreten.
Sollte dies Realität werden, prognostizieren Währungsexperten für den Euro einen schnellen Kaufkraft-Verfall. Die Ungleichheiten in der Euro-Zone belasten schon heute. Wenn irgenwann noch Bulgarien und Rumänien mit dabei sind, wird der Euro zerbrechen - meint beispielsweise Prof. Wilhelm Hankel.
Hankel ist der Meinung, dass der Euro schon in seiner gegenwärtigen Konstruktion keine Zukunft habe. Sollte der Beitritt weiterer osteuropäischer Länder Realtität werden, dann rücke das Ende des Euro näher.
Man könne die Probleme, welche diese Länder nun hätten, nicht mit der Einfhrung des Euro beheben. Doch diese Einsicht fehle den Politikern leider.
Die FAZ schreibt dazu, dass der "Nutzen für die Beitrittsländer größer als die Kosten" sei. Diese Erkenntnis ist sicherlich nicht ganz neu. Ganz ausgeblendet dagegen werden die Folgen für den Euro, sollten osteuropäische und andere Wackelkandidaten per Notaufnahme in den Euro integriert werden:

FAZ: Nutzen eines Euro-Beitritts größer als die Kosten

Für ein solches Szenario gibt es laut Analystin Barbara Nestor gute Gründe. So habe die Finanzmarktkrise deutlich gemacht, wie anfällig der Finanzsektor in den neuen EU-Ländern noch ist. Die Liquidität ist angespannt und es wird vor allem ausländisches Kapital benötigt, um der Krise Herr zu werden. Auch mussten viele Länder ihre Währungen durch hohe Zinsen stabilisieren, obwohl aus konjunktureller Sicht niedrigere Zinsen angezeigt wären.

Zudem belegen Studien, dass die Nutzen eines Beitritts größer sind als die Kosten. Diesen zufolge würde die ungarische Wirtschaft bei einer EWU-Mitgliedschaft langfristig ein um einen halben Prozentpunkt höheres Wachstum erzielen. Für Polen wird der Effekt auf 0,2-0,4 Prozentpunkte geschätzt. Positiv schlagen vor allem geringere Transaktionskosten, verstärkter Handel, niedrigere Zinsen und eine bessere Integration des nationalen in das europäische Finanzsystem zu Buche.

Die Krise wirkt gemäß Nestor aber nicht in allen Ländern gleich. Vor allem in Estland, Ungarn und Litauen beschleunigt die Krise den Euro-Beitritt, während sie in Tschechien und Rumänien eher als Bremse wirkt (Tabelle 1). Auch was die Frage angeht, ob durch die Kreditkrise das Erreichen der Maastricht-Kriterien erleichtert oder erschwert wird, ist demnach nicht eindeutig zu beantworten. Laut dem Konvergenz-Bericht der EZB vom April ist der Zustand der öffentlichen Finanzen das zentrale Problem für einen Beitritt zur europäischen Währungsunion (siehe Grafik).

Dieser Beitrag wurde nicht geprüft, www.silbernews.at übernimmt keine Verantwortung für Angemessenheit oder Genauigkeit dieser Mitteilung. Quelle: http://www.mmnews.de