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Europa und USA setzen sich für starken Dollar ein

Am Mittwoch hatte der Dollar zwischenzeitlich den höchsten Stand seit sechs Wochen erreicht, nachdem er sich zuvor generell schon wieder fester gezeigt hatte. Ein ranghoher US-Beamter sagte, die Politik begrüße den Aufwärtstrend, da ihrer Meinung nach die Devisenmärkte der kurzfristigen Wirtschaftsschwäche der USA und den dortigen Marktspannungen zu viel Bedeutung beimessen. Die mittelfristigen Aussichten für die USA und Europa würden dagegen nicht ausreichend Beachtung finden.

Auch Vertreter aus Ländern der Euro-Zone vertreten die Ansicht, dass der Wechselkurs von Euro zu Dollar zuletzt ein Niveau erreicht hat, das weder den USA noch Europa nutzt.

Politische Entscheider auf beiden Seiten des Atlantiks wollen eine Situation vermeiden, in der der Dollar zu stark an Wert verliert und dann rasch wieder aufwertet, wenn den Anlegern bewusst wird, dass die US-Wirtschaft nicht in eine Depression gerät und Europas Konjunktur sich ebenfalls abkühlt. Abrupte Wechselkursschwankungen können die Finanzmärkte destabilisieren.

Ebenfalls vermieden werden soll ein weiterer Anstieg der Ölpreise als Folge der Dollarschwäche. Nach Einschätzung der Entscheider ist nicht der Dollar der Hauptgrund für den Anstieg, da sich Erdöl auch an Tagen verteuert hat, an denen der Dollar aufwertete. Dennoch räumen die Entscheider ein, dass die Dollarschwäche zu den hohen Ölpreisen beigetragen hat.

Frankreichs Ministerpräsident François Fillon sagte vergangene Woche in Washington: "Wir glauben, dass global gesprochen der Euro überbewertet ist. Die US-Behörden wiederholen gebetsmühlenartig, dass der Dollar zu schwach ist." Auch der Präsident der Europäischen Zentralbank Jean-Claude Trichet betont seit langem, welches Interesse die USA an einem starken Dollar haben.

Analysten unterstellen den USA Laisser-faire-Haltung

Regierungsmitarbeiter heben die Bedeutung des G7-Kommuniqués vom April hervor, das die "Sorge über die erheblichen Schwankungen wichtiger Währungen" zum Ausdruck bringt. Viele Analysten sind immer noch der Ansicht, dass die USA in Bezug auf den Dollar eine Politik der gut gemeinten Vernachlässigung verfolgen: Sie begrüßen, dass durch die Dollar-Schwäche der Export angekurbelt wird.

Mit dem Kommuniqué wollten amerikanische wie europäische Regierungsbeamte jedoch signalisieren, dass sie eine Schwächung des Dollar nicht wünschen. Angesichts einer wahrscheinlichen Erholung der US-Wirtschaft habe die Währung aus ihrer Sicht die Phase erreicht, in der sie überverkauft wird. "Man hat das Augenmerk stärker auf die kurze Sicht als auf die lange Sicht gerichtet", sagte der ranghohe US-Regierungsbeamte.

Noch sind die USA weit davon entfernt, einer Intervention an den Devisenmärkten oder dem Festlegen eines Wunschwechselkurses zuzustimmen. Beide Seiten sind aber der Ansicht, dass Rahmendaten und Zentralbankpolitik in Richtung einer relativen Dollar-Stärke tendieren. Nachdem sie die Zinssätze zuletzt aggressiv gesenkt hat, hat die Federal Reserve angedeutet, eine Pause einlegen zu wollen. Unterdessen wird die EZB in ihrem Ton weicher und könnte sich noch weiter bewegen, sollte durch ein schwächeres Wachstum das Inflationsrisiko verringert werden.

Die Zentralbanken haben ihre Wechselkurspolitik nicht koordiniert. Nach Ansicht einiger Politiker könnte das Kommunizieren der Veränderung bei relativen Rahmendaten und der Geldpolitik aber Wirkung zeigen.

Quelle: www.ftd.de