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Die wahre Verfügbarkeit von Silber

Anmerkung des Herausgebers: Es scheint, dass die CFTC bei ihrer Suche nach Unheil im Silbersektor die Netze weit auswirft. Sie haben mit jedem gesprochen, außer mit Herrn Butler. Es ist aber ein Muss, ihn zu kontaktieren. Man kann sich nur schwer vorstellen, auf was sie eigentlich warten.

Es wurde schon viel darüber geschrieben, wie viel Silber wirklich weltweit in den oberirdischen Lagerbeständen existiert. Aufgrund des seit Jahrzehnten anhaltenden, industriellen Verbrauchs (der die Lager leert), bleibt nur noch bemerkenswert wenig Silber übrig. Meinen Schätzungen zufolge existiert - zu den annähernd aktuellen Preisen - vielleicht noch ein Milliarde Silberunzen (als Metalläquivalent); und meine Schätzungen liegen schon viel höher, als die meisten veröffentlichten Schätzungen. Wenn wir davon ausgehen, dass aus der weltweiten Bergbauproduktion seit deren Bestehen insgesamt ca. 40 Milliarden Unzen stammen, dann bedeutet das, dass nur 2,5% der Gesamtproduktion noch als Metall verfügbar ist. Das ist schockierend. Das ist einer der Hauptgründe für den Kauf von Silber: Es gibt nicht mehr viel davon.

Ich habe über die Jahre unzählige Artikel geschrieben, in denen ich versuchte, diese schockierend geringe Menge aus allen möglichen Perspektiven zu beleuchten. Ich habe sie mit der gesamten Geld- und Kreditmenge dieser Welt verglichen - 11 Milliarden $ in Silber bleiben uns noch - die Dollarmengen, die durch die Gegend schwappen, erreichen im Vergleich dazu hohe zweistellige Billionenbeträge. Allein nur 10 Billionen davon sind das Hundertfache dessen, was das gesamte Silber dieser Welt aktuell wert ist.

Ich habe die Silbermenge anhand eines Pro-Kopf-Beispiels dargestellt (in Unzen und in Dollars gerechnet), um zu zeigen, wie viel Silber bleibt, wenn man es über die Weltbevölkerung von 6,5 Milliarden Menschen gleichmäßig verteilt. Für jeden Mann, jede Frau, jedes Kind würde es 0,15 Unzen geben. Zu den aktuellen Preisen sind das 1,65 $ pro Person. Gar kein so großer Überschuss.

Ich habe die oberirdisch verbleibende Silbermenge mit anderen Rohstoffen verglichen, insbesondere mit Gold, seinem Jahrtausende alten Mitstreiter. Ich habe erklärt, dass Gold aufgrund seines hohen Preises nicht industriell verbraucht wurde, da es immer als Investition und in Form von Schmuck hohen Wert besaß - ganz in Gegensatz zu dem, was mit Silber passierte. Aufgrund dieser weit bekannten, historischen Tatsachen existiert die gesamte Weltproduktion aus dem Bergbau (in Höhe von 5 Milliarden Unzen) immer noch in relativ einfach verfügbarer Form. Auch wenn bisher achtmal mehr Silber als Gold produziert wurde, so existiert heutzutage fünfmal mehr Gold oberirdisch - wegen des industriellen Silberverbrauchs der letzten 100 Jahre.

Wenn Sie nun den oberirdischen Gold- und Silberbeständen noch einen Dollarwert zuordnen, dann fällt der Vergleich, aufgrund der Preisdisparität zwischen beiden Metallen, umso verblüffender aus. Da Gold derzeit fast 80-mal so teuer ist wie Silber, bedeutet das, dass es in der Welt, in Dollars gerechnet, 400-mal mehr Gold als Silber gibt. Beim Pro-Kopf-Vergleich kommen auf jeden Menschen 660 $ - beim Silber sind es nur 1,65 $. Damals habe ich geschätzt, dass vielleicht nur einem unter 1 Million diese Fakten bekannt sind. Mein Schluss war also, dass nur ein steigendes Bewusstsein für diese Situation den Silberpreis für viele Jahre beeinflussen wird.

Heute möchte ich die oberirdisch vorkommende Silbermenge aus einer anderen Perspektive betrachten. Diese Herangehensweise beschränkt sich nicht nur allein auf Silber - sie trifft genauso auf alle anderen Anlageklassen zu. Was jetzt kommt, mag auf den ersten Blick nicht allzu drastisch erscheinen, aber ich bitte Sie, es einmal zu durchdenken. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass es diese Gedanken schon einmal schriftlich gegeben hat. Meine Beobachtungen sind nichts anderes, als persönliche Beobachtungen, über die ich seit Jahren nachdenke. Wenn meine Beobachtungen und meine Schlüsse daraus korrekt sind, dann kann dies als ein weiterer bullischer Faktor fürs Silber gelten. Es hat damit zu tun, was existiert und was erhältlich ist.

In der heutigen Finanzwelt herrscht meist ein sehr heftiges Aufkommen beim Tageshandel - in den meisten Anlageklassen, einschließlich Immobilien. Aktien, Bonds, Währungen, Rohstoffe und besonders Derivate werden aktiv gehandelt. Aufgrund des technischen Fortschritts bei Computern und Kommunikationssystemen ist es heute einfacher, gewaltige Mengen gehandelter Anlagen schnell zu transferieren. Erst kürzlich habe ich feststellen müssen, dass es sich bei der überwiegenden Mehrheit täglicher Handelgeschäfte, bei weit über 90%, nur um Folgendes handelt: Day Trading. Anders ausgedrückt, bedeutet das, dass nur ein sehr geringer Teil dieses täglichen Handels mit der Akkumulation oder der Verfügung über langfristige Position einhergeht. Bei den meisten Trades geht es um die schnellen Rein-Raus-Transaktionen mit kleinsten Gewinnen. Meine erste Beobachtung ist die, dass langfristige Besitzer einer Anlage im Grund genommen nicht in diesem täglichen Handelsgeschäft involviert sind.

Ich nehme einmal den COMEX-Markt für Silber-Futures als Beispiel für das, worüber ich rede; ich könnte aber auch buchstäblich jeden anderen gehandelten Markt nehmen. Ich habe mit Sicherheit niemals irgendeinem empfohlen, Futures-Kontrakte statt echtem Metall zu kaufen. Doch ich denke mit einem Futures-Kontrakt als Beispiel kann ich gut zeigen, was ich meine. Der Punkt ist, bei Futures-Kontrakten macht Day Trading fast alles aus.

An einem normalen Tag werden an der COMEX vielleicht 20.000 Silber-Futures-Kontrakte gehandelt, oder nahezu 100.000 Kontrakte pro Woche. Die Silbermenge die durch dieses Kontrakte dargestellt wird, ist enorm. So enorm, dass es absurd wäre, zu denken, die echten langfristigen Silberpositionen würden wirklich von den alten Besitzern an neue Besitzer verkauft. 100.000 Silber-Futures-Kontrakte stehen für 500 Millionen Unzen Silber - nicht viel weniger als eine volle Jahresproduktion des Bergbaus.

Derzeit existieren um die 80.000 bis 85.000 Silberkontrakte (Open Interest). Wir wissen aus den öffentlichen Daten, dazu zählen die täglichen Statistiken für das Open Interest genauso wie die COT-Angaben, dass nur sehr wenige Veränderungen des existierenden Open Interest täglich oder wöchentlich von Statten gehen. Langfristige Besitzer von Positionen handeln nicht derart häufig und sie könnten wohl auch gar nicht in den Größenordnungen handeln, die in den täglichen und wöchentlich Volumenstatistiken auftauchen. Daher muss der größte Teil der Handelaktivitäten täglich rein und wieder raus gehen, wobei sehr wenig davon auf den Übernachthandel entfällt.

Jenseits des Futures-Handels ist es sogar noch offensichtlicher, dass langfristige Besitzer von Positionen nicht häufig handeln. Sie bleiben ganz einfach bei ihrer Anlage. Denken Sie doch daran, wie oft Sie innerhalb eines normalen Jahres Immobilien und Grundstücke kaufen oder verkaufen, oder echtes Silber und Gold, Bonds und Aktien oder aber auch andere langfristige Anlagen. Ich würde schätzen, dass im Verlauf eines Jahres nicht mehr als 5% bis 10% der langfristigen Investitionen den Besitzer wechseln - einschließlich Immobilien und Grundstücke. Das bezieht sich also auf ganze 12 Monate. Teilen Sie die 5% bis 10% durch die Tage eines Jahres und Sie bekommen einen sehr geringen Prozentsatz für die langfristigen Positionen, die wirklich täglich transferiert werden.

Wir kommen jetzt dorthin, wo ich hin will. Wenn ich schreibe, es gibt nur eine Milliarde Unzen oberirdisches Silbermetall auf der Welt, so würde ich damit die jeder Zeit zum Kauf verfügbare Menge extrem zu hoch ansetzen. Wie gerade angesprochen, wird über das Jahr verteilt wohl nur sehr wenig davon (5% - 10%) zum Verkauf erhältlich sein - und für einen einzelnen Tag ist diese Menge unglaublich geringer. Ich versuche hier, eine Unterscheidung aufzumachen zwischen dem, was existiert und dem, was für den Kauf und Verkauf verfügbar ist. Es mögen vielleicht eine Milliarde Unzen existieren, die derzeit einen Wert von 11 Milliarden $ haben, aber davon sind jedes Jahr wohl nur 50 bis 100 Millionen Unzen (oder 500 Millionen $ bis 1 Milliarde $) für den Verkauf verfügbar. Nicht 11 Milliarden $.

Wie wir schon zuvor gesagt hatten, betrifft dieses Phänomen nicht nur den Silbersektor, es gilt für alle anderen Investitionsanlagen. Aber weil der Lagerbestand beim Silber von vorne herein schon so begrenzt ist, hat dieser Umstand eine besondere Bedeutung für Investitionen. Schaut man sich zum Beispiel dieses Phänomen beim Gold an, zeigt sich, dass von den existierenden 5 Milliarden Unzen Gold nur 250 Millionen Unzen bis 500 Millionen Unzen jedes Jahr für den Verkauf verfügbar wären. Das zeigt jedoch auch, dass zu den aktuellen Preisen immer noch Gold im Wert vom 200 Milliarden $ bis 400 Milliarden $ jährlich für den Verkauf verfügbar ist. (Es ist dasselbe vierhundertfache Dollarverhältnis von Gold zu Silber.) Mein Argument hier ist simpel: Auf eine Sache, von der (in Dollars gerechnet) nur eine halbe bis eine ganze Milliarde zum Verkauf verfügbar ist, wird viel weniger Verkaufsdruck zukommen, als auf eine Sache, bei der potentiell 200 Milliarden $ bis 400 Milliarden $ zum Verkauf verfügbar sind.

Eine weitere Beobachtung: Die eigentliche, prozentuale Menge einer Anlage, die für den Verkauf verfügbar ist, wird vom Preis beeinflusst. Bei niedrigen Preisen ist weniger verfügbar, als bei hohen Preisen verfügbar wäre. Die Menge dessen, was existiert und dessen, was verfügbar ist, fällt bei der Angebot-und-Nachfragerechnung in den Bereich Angebotsseite. Niedrige Preise schränken das Angebot ein (Verfügbarkeit), wohingegen hohe Preise die Bereitstellung von Angebot für den Markt forciert. Die aktuell niedrigen Silberpreise werden notwendigerweise das Angebot einschränken und die Verfügbarkeit unter die normalen Stände von 5% - 10% für die Veräußerung von langfristigen Anlagen sinken lassen.

Was ich Ihnen hier vorstellen möchte, ist der Unterschied zwischen dem, was existiert und dem, was für den Verkauf verfügbar ist. Wir können zwar bis auf die Unze genau die Menge des sichtbar existieren Silbers bestimmen (in den ETFs und in den COMEX-Beständen), doch keiner von uns kann sagen, wie viel von diesem Silber jetzt wirklich (zu den ungefähren Marktpreisen) zum Verkauf verfügbar ist. Nur weil wir es aufgelistet sehen, heißt das noch lange nicht, dass es für den Verkauf verfügbar wäre. Selbst die eigentlichen Eigentümer des Silbers in den COMEX-Lagern sind beispielsweise häufig überrascht, wenn sie erfahren, dass ihr Silber zum Silberbestand gezählt wird. Das erste, was ich von ihnen höre, wenn sie das erfahren, ist: "Mein Silber ist nicht zu verkaufen." Und genau das meine ich.

Dass Unterschied zwischen dem, was existiert und dem, was für den Verkauf zur Verfügung steht, so unterbewertet wird, kann als mächtiger bullischer Faktor für Silber gewertet werden - einfach nur weil er nicht endlos unterbewertet werden kann. Schon die geringe Menge des noch existierenden Silber ist ja an sich ein bullischer Faktor. Dass diese Menge durch die reale Verfügbarkeit noch weiter geschmälert wird, ist schwer zu begreifen. Und wenn es in Ihrem Kopf jetzt drunter und drüber geht bei der Frage, wie wenig echtes Silber zu den ultraniedrigen Preisen noch zum Verkauf vorhanden ist, dann brauchen sie nicht weiter zu schauen als bis zur großen Silbermanipulation. Es die einzige plausible Erklärung, die es dafür gibt. Helfen Sie mir, diese Manipulation zu bekämpfen, aber haben Sie keine Angst vor ihr. Ziehen Sie Ihren Vorteil daraus, indem Sie etwas von den geringen, noch verfügbaren Silbermengen kaufen.

Spitzt sich die Angebotslage zu?

Es gibt eine Reihe von Entwicklungen, die darauf hinweisen könnten, dass sich die Angebotslage beim Großhandelssilber zuspitzt. Die Silbermengen, die seit Anfang des Jahres in den großen Silber-ETF (SLV) flossen, sind beeindruckend gewesen. Es sieht so aus, als ob die Index-Fonds ihre Portfolios neu angepasst haben und das hat dazu geführt, dass die SLV-Bestände mit nahezu 230 Millionen Unzen einen neuen Rekord erreicht haben - das ist ein Anstieg um 11 Millionen Unzen seit Anfang letzten Jahres.

Zudem sind die COMEX-Liefermuster für den normalerweise ruhigen Kontraktmonat Januar nicht so ruhig ausgefallen - bei den wirklichen Auslieferungen wurden viel höhere Niveaus als normal erreicht, es wurden über 12.000 Kontrakte (6 Millionen Unzen) ausgeliefert. Damit setzt sich ein seit Oktober letzten Jahres bestehendes Liefermuster für die traditionell eher ruhigen Monate fort. In den letzten 6 Monaten hat zudem ein ungewöhnlich großer Transfer von gelagertem Silber (in den von der COMEX anerkannten Lagerhäusern) aus der registrierten in die berechtigte Kategorie (eligible) stattgefunden. Er hatte einen Umfang von ca. 15 Millionen Unzen. Die plausibelste Erklärung dafür ist, dass das Silber in die billiger zu unterhaltende "berechtigte" Kategorie verschoben wurde, weil es dort für längere Zeit fest bleiben (und nicht wieder ausgeliefert werden) soll. Interessanterweise stimmt die in die berechtigte Kategorie gelieferte Silbermenge (3000 Kontrakte) zufällig mit der von den Raptoren (den 9 + Commercials) in Empfang genommenen Menge aus der letzten großen Dezemberlieferung überein. Ich habe noch nie zuvor gesehen, dass die Raptoren solche Silberlieferungen entgegengenommen haben.

In der "Buschfunk-Kategorie" habe ich aus einer sehr glaubwürdigen Quelle erfahren, dass der Central Fund of Canada neue Wertpapiere für seinen reinen Goldfond herausgegeben hat (im Gegensatz zu ihrem Gold/Silber-Mischfond), um Schwierigkeiten bei der Beschaffung des schwer erhältlichen Silbers aus dem Weg zu gehen. Das war zweifellos die Idee ihrer Emissionsbanken. Falls es stimmt (und daran glaube ich), so zeugt dies von einer Anpassung an die Silbermanipulation - oder von der Belohnung schlechten Verhaltens.

Abschließend möchte ich noch sagen, dass mich ein Leser auf eine Webseite der Regierung hingewiesen hat, auf der Bürger Kommentare zu verschiedensten Angelegenheiten hinterlassen können. Das Ganze nennt sich Citizen’s Briefing Book und kann unter folgender Adresse erreicht werden: » http://citizensbriefingbook.change.gov

Die Kommentare zur Silbermanipulation sind durchdacht und interessant. Geben Sie "commodity futures trading commission" ein, um diese zu lesen, zu bewerten und um Ihre eigenen Kommentare einzustellen.


© Theodore Butler

(Diese Abhandlung wurde vom Silberanalysten Theodore Butler, einem unabhängigen Berater, verfasst. Investment Rarities teilt seine Ansichten nicht notwendigerweise, diese können sich als richtig oder falsch herausstellen.) Exklusiv übersetzt für GoldSeiten.de. Das Original wurde am 20.01.2009 auf der Website » www.investmentrarities.com veröffentlicht.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » Goldseiten.de