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Noch mehr Beweise für eine Manipulation

TED BUTLER COMMENTARY

(Diese Abhandlung wurde vom Silberanalysten Theodore Butler geschrieben, einem unabhängigem Berater. Investment Rarities stimmt diesen Ansichten, die sich bewahrheiten können oder aber auch nicht, nicht notwendigerweise zu.)

3 Monate sind jetzt vergangenen, seitdem die CFTC ihre neueste Untersuchung zu den Manipulationsvorwürfen am COMEX Silbermarkt begonnen hat. Das war das dritte Mal in den vergangenen 4 Jahren oder so, dass die Kommission solche Manipulationsvorwürfe für den Silbermarkt überprüft hat. Bei den ersten beiden Untersuchungen kam die CFTC zum Schluss, dass es keine Beweise für eine Manipulation gab. Die aktuelle Untersuchung wurde in Folge der Erkenntnisse aus dem Bank Participation Report vom August eingeleitet, der deutlich machte, dass eine oder 2 U.S Banken netto Silber Short-Positionen in Höhe von umgerechnet 25% der jährlichen Weltminenproduktion hielten. Ich für meinen Teil würde behaupten, dass die Existenz einer solchen großen, konzentrierten Position allein, egal auf welchem Rohstoffmarkt, Beweis genug für eine Manipulation ist.
Seit dem die Untersuchung nun schon läuft, habe ich Ihnen weitere Indizien für eine Manipulation geliefert, einschließlich der absichtlich erzwungenen Liquidationen von bis zu 15.000 Kontrakten von Long Silver/Short Gold Spreads, so wie es die wöchentlichen Commitment of Traders Reports (COT) in den letzten zwei Monaten deutlich gemacht haben. Bitte erinnern Sie sich daran, dass die Zahlen aus dem Bank Participation Report und den COTs von den CFTC selber kommen, und wir also davon ausgehen müssen, dass sie auch fehlerfrei sind. Heute werde ich versuchen Ihnen, basierend auf den in COTs enthaltenen Daten, weitere Beweise für eine Manipulation zu liefern.
Dies alles sollte man vor dem Hintergrund sehen, dass die Konzentration eine notwendige Zutat für die Manipulation ist. Eine Manipulation wäre vollkommen unmöglich, ohne dass einige wenige Händler eine konzentrierte Position hielten. Deswegen legt die CFTC in ihren COT Berichten, für alle Rohstoffe die unter ihre Aufsicht fallen, auch die Konzentrationsdaten bei. Diese Zahlen sind der aller erste Indikator, das Frühwarnsystem für eine Manipulation. Ganz zufällig ist das ein großartiges System, und ich kann die Kommission für den Entwicklung und den Unterhalt dieses Systems nur beglückwünschen. Das Problem ist nur, dass dieses großartige System jetzt deutliche Manipulationswarnsignale aussendet und diese aber ignoriert werden. Das ist wie wenn man die blinkenden Angriffssignale auf dem Raketenfrühwarnradar ignoriert. Warum macht man sich überhaupt die Mühe mit so einem Frühwarnsystem, wenn man die Warnsignale dann ignoriert?
Auf einem wirklich freien Markt gäbe es normalerweise ein Gleichgewicht zwischen den großen Käufern und Verkäufern. Auf regulierten Future-Märkten erkennt man das häufig an den mehr oder weniger gleich großen Positionen der größten Longs und Shorties. Mit anderen Worten, die Menge an Long-Kontrakten, die von den größten Händlern gehalten wird, sollte ungefähr mit der Anzahl an Kontrakten vergleichbar sein, die von den größten Short-Händlern gehalten wird. Und das ist tatsächlich auch normalerweise der Fall, wie von den vielen COTs auch bestätigt wird. Allerdings ist das definitiv nicht auf dem Silbermarkt der Fall – und genau diese Anomalie ist ein weiterer Beweis für eine Manipulation. Es ist die dominierende Position der großen Silber-Shorties, die hier die Preiskontrolle ausüben.
Ich weiß, dass dieses Thema recht kompliziert ist, aber vergessen Sie nicht, dass diese Zahlen und Beweise hauptsächlich für die Profis in der CFTC ausgelegt sind, und die sollten eigentlich keine Probleme haben die eigentliche Bedeutung zu erfassen.
Von den COTs gibt es zwei verschiedene, eine Kurzfassung (short Format) und eine ausführliche Fassung (long Format). Und in jeder ausführlichen Fassung der COTs, wird in jeder Woche der Anteil am Markt, den die größten 4 und größten 8 Händler halten, sowohl netto, als auch brutto in Prozenten angegeben. Brutto kann man im Grunde hier vernachlässigen und allein auf das Netto schauen. Schauen Sie sich nur die Kategorie „Futures only“ an, und lassen Sie den „Futures plus Options“ Datensatz bei Seite. Schauen Sie sich den neuesten Bericht vom 19. Dezember an, für alle Positionen einschließlich dem 16. Dezember. Sie müssen sich die Futures an allen Rohstoffbörsen anschauen. Alle Berichte finden sie hier:

» http://www.cftc.gov/marketreports/commitmentsoftraders/index.htm

Insgesamt umfassen die Berichte 116 verschiedene Märkte. Angefangen bei Agrarprodukten, dann Metalle, Energie, Aktienindizes, Währungen, etc. Die allergrößte Mehrheit der Märkte weißt einen Prozentanteil der 4 größten Long-Händler auf, der ungefähr mit dem Anteil am Markt der 4 größten Short-Händler vergleichbar ist. Das Verhältnis von Märkten, wo die 4 größten Longs einen größeren Anteil hielten als die größten Shorties, und Märkten, wo die 4 größten Shorties einen größeren Anteil am Gesamtmarkt hielten als die großen Longs, war mit 54:62 im Grunde recht gleichmäßig verteilt. In den meisten Fällen lagen die großen Longs nur ein paar wenige Prozentpunkte über den großen Shorties und umgekehrt. Und das ist auch wie man sich im Allgemeinen die Verteilung auf einem freien Markt vorstellen würde.
Bei Silber kam man dem nicht mal nahe. Die vier größten Shorties für COMEX Silber hielten einen Marktanteil der 3,7 größer war, als das, was die 4 größten Long-Händler hielten. Die vier größten Shorties hielten einen Anteil von 46,3% des Marktes, im Gegensatz zu einem Anteil von 12,5%, den die größten Longs hielten. Auf keinem anderen Markt gibt es so eine große Diskrepanz. Tatsächlich halten die 4 größten Silber Shorties eine Position, die mehr als doppelt so groß ist wie die Position der 8 größten Silber-Longs und das ist etwas, dass man auf keinem anderen Markt zu sehen bekommt.
Diese Silberanomalie ist kein Phänomen, dass man nur in dieser einen Woche hätte beobachten können. Diese Konfiguration besteht nun schon seit Jahren, auch wenn sie sich in letzter Zeit wesentlich extremer darstellt. In den vergangenen paar Jahren gab es nur ganz wenige Gelegenheiten, wo die großen Shorties nicht eine Position gehalten haben, die doppelt oder dreimal oder bis zu 4 mal so groß war, wie die Position der großen Longs. Und das kann man von keinem anderen Markt behaupten. Ganz eindeutig zeigen die eigenen Daten der CFTC, dass die großen Silber Shorties durchgehen eine extreme Dominanz über die großen Longs (und auch alle anderen Marktteilnehmer auf der Long-Seite) ausübten. Egal welchen objektiven Maßstab man für die Konzentration ansetzt, egal aus welcher erdenklichen Perspektive man es betrachtet, so erscheint der COMEX Silbermarkt immer der extremste. Warum ist das so und was bedeutet das?
Ganz einfach: In Abwesenheit von glaubhaften Anhaltspunkten, die das Gegenteil beweisen würden, heißt das ganz eindeutig, dass Silber manipuliert wird. Bei Manipulation geht es ganz allein um Dominanz und Kontrolle über einen Markt, und die Zahlen zeigen deutlich, dass die großen Shorties den COMEX Silbermarkt dominieren und kontrollieren. Das heißt auch, dass die Untersuchung der CFTC und ihre Nachfragen nach Beweismitteln eindeutig ein Spiel auf Zeit sind. Die CFTC muss erklären, warum eine oder zwei Banken 25% der gesamten Weltminenproduktion halten, und nicht nach weiteren Beweisen Ausschau halten, besonders wenn sich neue Beweise förmlich aufstapeln. Sie müssen endlich erklären, warum die großen Shorties immer einen weit größeren Marktanteil halten als die großen Longs, egal ob der Preis jetzt bei $20 oder $10 steht. Die Kommission muss endlich die ökonomische Rechtmäßigkeit dieser perma-konzentrierten, großen Short-Positionen erklären, die anscheinend vollkommen unabhängig von jeder Preisänderung oder Änderung der Weltwirtschaftslage bestehen.
Wir alle haben mittlerweile vom Madoff-Betrug gehört und den Schaden, den er den Anlegern zufügt hat, und genauso was für eine Blamage das für die SEC war. So erstaunlich daran war, dass alle vorangegangenen Warnungen ignoriert wurden. Genauso erstaunlich war, dass so viele ganz basale Fragen bezüglich der fehlenden Volatilität in der Performance einfach nicht gestellt wurden. Genauso unerklärlich ist, wie Madoffs Transaktionen vollkommen unbemerkt geblieben sind, vor allem wenn man sich die Größe der Positionen anschaut, und genauso schockierend ist das vollkommene Fehlen eines staatlichen Wirtschaftsprüfers und das Ignorieren der Sorgfaltspflicht.
Selbst der Vorsitzende der SEC, Chris COEX, hat mittlerweise zugegeben, dass seine Behörde Mist gebaut hat. Zu seiner Verteidigung muss man sagen, dass er niemals die glaubhaften Beweisen für Madoffs Fehlverhalten zu sehen bekommen hatte, weil sie nur an die Mitarbeiter, nicht aber an die Kommission geschickt wurden sind. Aber das ist ganz sicher nicht der Fall bei Silber und der CFTC, wo die Manipulationsvorwürfe bezüglich des Silbermarktes mehrfach an den Vorsitzenden und alle Kommissare von vielen hunderten von Lesern geschickt wurden.
Es gibt zwingende Fragen die mit den Beweisen für eine Manipulation des Silbermarktes einhergehen.
1. Welche ökonomische Rechtfertigung gibt es für die großen Silber Shorties?
2. Warum genau sollte eine U.S. Bank so eine große Short-Position für Silber halten?
3. Wie kann so eine große Short-Position glattgestellt werden, ohne ein chaotisches Preisgeschehen mit sich zu ziehen?
4. Wenn diese konzentrierten Short-Positionen nicht existieren würden, wo stände dann der Silberpreis?
5. Warum findet man am Silbermarkt das extremste Konzentrationsniveau von allen?
Das sind die Fragen, die die Regulierungsbehörde ansprechen muss. Wenn Sie all dem zustimmen, würde ich Sie dazu aufrufen, die CFTC zu einer Antwort zu drängen. Diese Woche wurde vom gewählten Präsidenten Obama Gary Gensler zum neuen Vorsitzenden der CFTC einberufen. Das ist jetzt der ideale Zeitpunkt, um die Manipulationsvorwürfe auf dem Silbermarkt aufzuklären. Wenn vor 10 Jahren in aller Öffentlichkeit einfache Fragen bezüglich Madoff gestellt worden wären, dann hätte viel Schaden verhindert werden können. Jetzt ist es an der Zeit Fragen zu Silber zu stellen.
Wlukken@cftc.gov
Mdunn@cftc.gov
Bchilton@cftc.gov
Jsommers@cftc.gov
Alavik@cftc.gov
Sobie@cftc.gov

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