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Silberkurs für Investoren

Studiert man Gold, so kommt man auch zu Silber

Gold die Sonne

Diese Edelmetalle wurden schon vor mehr als 5000 Jahre gemeinsam in Gesteine entdeckt. Beides sind die erstgenannten Metalle in der Bibel und wurden zusammen bei heiligen Ritualen verwendet. Diese Metalle werden seit Jahrtausenden von der Allgemeinheit als edel und wertvoll angesehen. Silber trägt nicht umsonst den Beinamen „Gold des kleinen Mannes“. Schaut man sich das Gold-Silber-Preisverhältnis der letzten Jahrhunderte an, so schwankte dieses stark um den Median bei 15. Da die Vorkommen im Vergleich zu anderen Bodenschätzen sowie die Produktionskapazitäten von Edelmetallen – im krassen Gegensatz zur unendlich steigerbaren Papiergeldproduktion – auf natürliche Weise begrenzt ist, bestückte der Mensch solch wahrhaft „edle“ Metalle mit relativen Eigenschaften wie „selten“, „kostbar“ und „wertvoll“.

Die Kaufkraftentwicklung eines U.S. Dollars von 1800 bis 1995. Um einen 1995er Dollar zurück auf das 1913er (ein Jahr später wurde das Federal Reserve System erfunden) Niveau zu bringen, bräuchte man 20 davon. Mit anderen Worten: Ein Dollar aus dem Jahre 1913 war 1995 nur noch 5 Cent wert ($0.05 x 20 = $1). Wie hat sich Gold und Silber in der gleichen Zeitspanne entwickelt? Eine damals ubiquitäre $20 Goldmünze (in etwa eine Unze) aus dem Jahre 1913 hätte $400 im Jahr 1995 gekostet ($20 x 20 = $400), was ungefähr dem Goldpreis von 1995 nahe kam: $320. Der Preis war ca. 20% unter diesem theoretischen Wert. Schaut man sich nun den Silberpreis an, so erhält man ein gänzlich anderes Bild: 1913 kostete eine Unze Silber $1,29 – und hätte 1995 den Wert von $25,80 haben müssen ($1,29 x 20 = $25,80). Eine Wertdifferenz von 550%!

Gold- Warum ist sein ansehen wertvoller als Silber

Silber der Mond

Ist es weil der Silbergehalt im Gestein höher ist als Gold? Und ist es, weil Silber in den Währungsreserven keine Bedeutung hat und offiziell demonetisiert wurde? Ist es, weil Silber zum Rohstoff abstieg und mittlerweile 95% der jährlichen Neuförderrung von der Industrie verkonsumiert wird? Oder ist es, weil Gold über lange Zeiten seinen Wert behaupten konnte, wohingegen die Silberpreisbewegungen eher volatil, launisch und unberechenbar erschienen?
Was lässt uns glauben, dass Silber derzeit unterbewertet ist und ein noch größeres Preissteigerungspotenzial hat als sein großer Bruder Gold? Spekulation? Glauben & Hoffnung? Nein, es sind Fakten und Daten, die uns die Geschichte größtenteils bereits gelehrt hat, allerdings auf fahrlässiger Weise von der Allgemeinheit vernachlässigt und folglich vergessen wurden.
Der Silberanteil (im Boden) im Vergleich zu Gold ist wesentlich grösser, womit Gold seltener und folglich (langfristig) auch wertvoller erscheint. Platin beispielsweise kommt noch seltener vor als Gold, weswegen es u.a. auch von den Marktteilnehmern höher gepreist wird. Der Silberanteil (überm Boden) im Vergleich zu Gold ist aber wesentlich geringer, welche Eigenschaft Silber seltener und (kurzfristiger) wertvoller macht (bzw. machen sollte). Solch interne Marktgegebenheiten können den Preis über lange Strecken beeinflussen und dirigieren.
95% der jährlichen Goldförderung geht in die Schmuckindustrie und weniger als 5% verbraucht die Industrie. Der Großteil allen gehobenen Goldes ist noch im Marktkreislauf. Bei Silber sieht die Geschichte der letzten 50 Jahre genau entgegengesetzt aus: Die gesamte jährliche Neuförderung wird von der Industrie verkonsumiert. Dem nicht genug, denn das Angebot aus der Neuproduktion reicht seit Jahren nicht mehr, um die steigende Nachfrage der Industrie zu sättigen:

Das jährliche Defizit wird aus Lagerständen bereitgestellt. Normalerweise löst sich ein Angebot-Nachfrage-Defizit von alleine: Über den Preis. Warum wird das Defizit seit Jahren mit dem Abbau von Lagerbeständen gesättigt? Warum nicht über einen höheren Preis (=Nachfrage sinkt)? Manipulation? Vielleicht weil Silber im Gegensatz zu vielen anderen Rohstoffen preisunelastisch ist? Wie bereits im Editorial angesprochen ist Silber in den meisten Anwendungsfeldern nicht substituierbar, sprich ein steigender Preis würde die Nachfrage verhältnismäßig nur schwach senken können.
Der Silberanteil im Großteil der Produkte ist relativ gering – sowohl in Hinsicht auf die Gesamtkosten als auch auf das Gesamtprodukt. Ein ansteigender Preis würde die Nachfrage nicht effektiv stoppen können. Auf der Angebotsseite das gleiche Spiel: Da Silber größtenteils ein Nebenprodukt aus der Förderung anderer Metalle ist, verhält sich der Preis in Verbindung mit dem Angebot nicht auf elastische Weise (steigt der Preis, so auch die Produktion). Das Produktionsausweitungspotenzial von Silber hängt primär nicht vom Silberpreis ab, sondern vom Preis der Primärmetalle. Verdoppelt sich zum Beispiel der Kupferpreis, so wäre dies ein Grund, die Kupferförderung auszuweiten. Wenn sich der Kupfer oder Zinkpreis aber beispielsweise halbieren würde, dann wird die Produktion runter gefahren; ganz gleich ob sich der Silberpreis verdoppelt oder verdreifacht. Die Produktion und der Konsum von Primärmetallen wie Kupfer oder Zink, welche hauptsächlich von der Automobil- & elektrischen Industrie nachgefragt werden, hängen stark von den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ab. Die Nachfrage nach Kupfer, Zink oder Blei und folglich deren Produktion sinken in Rezessionszeiten wesentlich schärfer als die Nachfrage nach Silber.
Silber ist eines der am vielfältigsten benutzten Metalle und hat vielfach kein konkurrierendes Substitutionsmetall. Gold wird gehoben und anschließend gehortet. Silber wird gehoben und sofort verbraucht (und somit größtenteils verloren). Während die überirdischen Goldbestände kontinuierlich wachsen, verringern sich die Silberbestände. Momentan gibt es etwa zehnmal so viel Gold wie Silber „auf“ der Erde, wobei sich das Verhältnis sich täglich ausweitet.
Silber ist mittlerweile zu einem „Nebenprodukt“ im Bergbau abgestiegen. Mehr als 75% des produzierten Silbers stammt aus der spezialisierten Primär Förderung von Gold, Zink, Kupfer oder Blei.
Die spezialisierten Silberprojekte weltweit können an einer Hand abgezählt werden, weil der Silberpreis über lange Zeit drastisch unterhalb der durchschnittlichen Produktionskosten notierte. Nun drängt sich die Frage auf, wie hoch der Anteil des noch potenziell förderbaren Silbers ist, um auf den Silberpreis Einfluss ausüben zu können. Silber wird heutzutage etwa siebenmal so oft produziert wie Gold (Im Jahre 1650 produzierte die Welt noch 44 mal so viel Silber wie Gold). Ein weiteres geologische Eigenart: Je tiefer man bohrt, desto höher ist der Goldanteil im Boden. Bei Silber ist es genau umgekehrt: Das meiste Silber wird kurz unterhalb der Erdoberfläche gefunden.

Die Nachfrage nach Silber bleibt trotz jährlichen Angebotsdefiziten hoch. Die Produktion konnte mit dieser Nachfrage über Jahre hinweg nicht mithalten. Die Angebotslücke wurde dank Recycling, Einschmelzungen, sowie institutionellen und Regierungsverkäufen gestopft. Regierungen besitzen so gut wie keine Bestände mehr an Silber. Trotz dieser für den zukünftigen Silberpreis fundamental positiven Daten kam das kalt glänzende Metall nicht in den Fokus der Investmentwelt. Wie ist es möglich, dass der Silberpreis trotz dieser fundamentalen Aspekte in den 1990ern Jahre stagnierte? Entweder sind die Fundamentaldaten rund um Silber falsch oder der Preis. Wenn der Preis nicht falsch wäre, so ergäbe es sich kein Grund zum Kauf. An der Börse sucht man nicht fair gepreiste, sondern unterbewertete Anlagen.
Die Annahme, dass der Preis falsch ist basiert auf dem Marktmechanismus, dass der Papiermarkt in Silber den physischen Silbermarkt dominieren kann. Papierkontrakte auf Silber können nicht mehr wert sein als physisches Silber, doch sehr wohl können sie weniger wert oder gar wertlos sein – im Gegensatz zu physischem Silber. Die Knappheit von der die Rede ist, bezieht sich nur auf physisches Silber. Die Papierkontrakte sind nicht knapp.

Wenn es an den Papiersilbermärkten keine Knappheit geben kann und die Short-Positionen allein an der COMEX-Börse grösser sind als die gesamten existierenden Lagerbeständen oder Jahresproduktion, kann Silber nicht fair gepreist sein. Futures & Optionen machen in etwa 500 Millionen Unzen aus. Aus Leasing-Kontrakten ergeben sich etwa 1 Mrd. Unzen. Diese Short-Positionen müssen den Preis nach unten getrieben haben. Es kann aber auch nicht sein, dass diese großen Positionen von der Knappheit des physischen Silbers unberührt bleiben. Wenn die physische Knappheit offensichtlich wird, und der Preis steigt, wird es im Silbermarkt Veränderungen geben. Im Jahr 2000 wurden die Regeln für Palladium & Platin an der Tokyo Commodity Exchange und der New York Mercantile Exchange einfach geändert. Behalten Sie stets im Auge, dass Regeln nur geändert werden können, wenn sie sich auf Papiersilber beziehen. Nur wer physisches Silber besitzt, darf heutzutage noch ruhig schlafen.