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Weshalb die Politik die Situation vollkommen verkennt

Donnerstag, 27. Oktober 2011, 05:44
von Miriam Kraus

Warum?
Nun, zum einen kann das Versicherungs-Hebel-Modell nicht funktionieren. Ich leihe doch auch niemandem 100 Euro, wenn er mir lediglich die Rückzahlung von 20 Euro garantiert. Oder anders gesagt: das erhöht das Vertrauen in die Wackelstaaten nicht. Ich befürchte sogar, dass es eher zu noch mehr Misstrauen führen wird.

Außerdem bleibt die Frage, weshalb man einem Wackelstaat dann überhaupt noch unbesicherte Anleihen abkaufen sollte. Was wiederum dazu führt, dass mehr Anleihen (und vielleicht auch mehr Staaten) abgesichert werden müssen.

Im Endeffekt könnte das dann nicht nur, nicht zum gewünschten Ergebnis einen Zinsrückgangs, sondern sogar noch zu einer weiter steigenden Zinsbelastung für die betroffenen Staaten führen.

Und im Umkehrschluss erhöht sich schließlich auch das Risiko für die übrigen Staaten - denn steigt das Risiko für die Wackelstaaten weiter, dann wächst auch das Risiko, dass die Garantiesummen schließlich abgerufen werden müssen. Das aber belastet dann die Staatskassen der großen Einzahlerländer. Und um das vorweg zu nehmen, könnte schon im Vorfeld dieses Risiko eingepreist werden und die Refinanzierungskosten der Einzahler-Staaten steigen. Damit hätten wir dann den echten Ansteckungsfall.

Zweitens: die Banken! Die Banken werden wohl gezwungen innerhalb eines halben Jahres ihre Eigenkapitalquote zu erhöhen. So weit, so gut!

Jetzt die Crux: das dürfen sie wohl erstens nicht tun, indem sie ihre Bilanzen abbauen. Soll heißen, sie dürfen nicht im großem Umfang Staatsanleihen verkaufen, um Geld zu machen. Zweitens sollen sie ihre Dividendenzahlungen runter fahren, was nicht gerade ein Anreiz ist, um potenzielle Investoren anzulocken, die ihr Eigenkapital aufstocken könnten.

Drittens bleiben den Banken somit nur noch zwei Möglichkeiten, um ihr Eigenkapital aufzustocken. Zum einen der Gang zum Staat und zum anderen eine verminderte Kreditvergabe.

Beide Wege sind überaus schlecht. Müssen die Staaten erneut Kapital in die Banken buttern, dann erhöht sich die finanzielle Bürde der Staaten. In dem Zusammenhang ist besonders auch Frankreich in der Klemme. Wenn wir Pech haben, kreieren unsere Staaten damit, ihre eigene Bankenkrise. Mal abgesehen davon, dass sich z.B. Griechenland seine Banken gar nicht mehr leisten kann, weshalb wir (oder der EFSF) für die griechischen Banken einstehen müssten, was wiederum die finanzielle Bürde aller erhöht.

Im zweiten Falle, wenn die Banken ihr Eigenkapital aufstocken, indem sie Investitionen zurückfahren und weniger Kredite ausgeben, dann landet die gesamte Krise wieder in der Realwirtschaft. Was das heißt, muss ich Ihnen ja nicht erklären....eine striktere Kreditvergabe der Banken, beeinträchtigt immer das Wachstum.

Und was Griechenland angeht....nun ja, die Griechen hätten ihre Haircut schon vor Monaten gebraucht. Wenn aber die Gläubiger (also die Banken) auf 50% verzichten müssen, dann kann das nicht freiwillig geschehen. Zumindest, wenn es sich um französische Banken handelt. Während die deutschen Banken einen 50%-Haircut im Großen und Ganzen recht gut überstehen werden, sieht es bei den Franzosen schon schlechter aus. Da bleibt nur zu hoffen, dass diese Mehrbelastung, am Ende nicht auch den französischen Staat den Kopf kosten wird...womit das Ende der Zone dann aber näher rücken dürfte.

So long liebe Leser...Sie werden verstehen, dass ich angesichts dessen, erstens nicht sehr zuversichtlich bin, zweitens das mitternächtliche Gipfel-Kränzchen nicht sonderlich ernst nehmen kann und drittens die Politik als Entscheidungsträger für fehl am Platz halte...vielleicht wäre es besser, wenn die Politiker lieber alle noch mal nach Hause gingen, über alles gründlich nachdächten und schließlich die Eurozonen-Bürger entscheiden ließen, wie es weiter gehen soll.....bis morgen und liebe Grüße...

Ihre Miriam Kraus

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de