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So wird die US-Inflationsrate schöngerechnet

Freitag, 27. Mai 2011, 12:04
von Michael Vaupel

*** Hier nun die gestern angesprochenen Beispiele für die US-Inflations-Berechnungen des BLS (Bureau of Labor Statistics).
Hier die Beispiele für historische „Anpassungen" bei der Berechnung der Inflationsrate (Konsumentenpreise):
Für Juni 2002 fand ich dies: "Extreme values and/or sharp movements which might distort the seasonal pattern are estimated and removed from the data prior to calculation of seasonal factors."

Zu Deutsch sinngemäß: Extreme Preisbewegungen, welche das "saisonale Muster" stören könnten, werden aus der Berechnung der saisonalen Faktoren rausgenommen.
Raus genommen wurden deswegen die Preise von Benzin, Erdgas, Motoröl, Schulbücher. Der Kaffeepreis wurde ebenfalls raus genommen, weil der wegen schlechtem Wetter stark gestiegen war.
Im Juni 2004 wurde "berücksichtigt", dass bei Milchprodukten eine höhere Nachfrage nach Käse stattgefunden habe. Was soll das nun wieder bedeuten? Wird deshalb ein Käsepreis-Anstieg nicht berücksichtigt, weil ja „die Nachfrage gestiegen ist"?

Bei neuen Autos und neuen Trucks werden neue Modelle als „Preisrückgang" bewertet. Die neuen Modelle zum gleichen Preis bieten bessere Leistung, das impliziert einen Preisrückgang, welcher so eingerechnet wird.
Juli 2005. Da wurde beim Preis für „frisches Gemüse" berücksichtigt, dass es wegen eines Hurrikans zu Zerstörungen gekommen war. Bei den Strompreisen wurden Anpassungen vorgenommen, weil die Nachfrage wegen „wärmer als erwartetem Wetter" gestiegen war (Klima-Anlagen).
Dezember 2006. Der Kaffeepreis ist stark gestiegen. Wird „raus genommen", da das eine „extreme price volatility" - extreme Preisvolatilität - gewesen sei. Bei den Strompreisen wurde ein „Rückgang der Erdgas-Lagerbestände" berücksichtigt. Was soll das wieder bedeuten? Weil die Vorräte an Erdgas gefallen und die Strompreise gestiegen sind, soll nicht der volle Anstieg des Strompreises berücksichtigt werden?

*** Was ist nun davon zu halten?
„Kreative Buchführung", könnte ich wohlwollend sagen...tue es aber nicht, da ich hier ganz bestimmt nichts schön reden möchte. Im Gegenteil.
Wenn Preise raus genommen werden, weil sie „zu stark gestiegen sind" (nein, offiziell wird das natürlich nicht mit dem Anstieg begründet, sondern mit der Volatilität)....
...da frage ich mich: werden sie auch raus genommen, wenn sie gefallen sind?
Diese ganzen Berechnungsbeispiele stinken doch. Und dennoch hinterfragen Millionen Trader weltweit es nicht, wenn über den Ticker neue Zahlen zur „Kern-Inflationsrate" kommen.
Es gibt Ausnahmen: John Williams von Shadow Government Statistics.
Dieser kritische Geist (guter Mann!) berechnet die US-Inflationsrate so, wie es seiner Ansicht nach ehrlich wäre.
Und er kommt meiner Ansicht nach zu sehr interessanten Ergebnissen. Beispiel: Wenn die offiziellen Zahlen so berechnet würden, wie es 1980 der Fall war (ohne Herausrechnen „extremer Preisbewegungen" etc.), dann läge die US-Inflationsrate heute...

...bei....
...rund 10,5%.
Zweistellig! Und mit steigender Tendenz.
Die Zeichen sind an der Wand.

Meine Prognose: Die Inflation wird ihr hässliches Haupt wieder zeigen. Zumindest in den USA. Schon jetzt sehen wir eine Inflation bei verschiedenen Anlagen und eine versteckte bei den Verbraucherpreisen.

Wer Ohren hat, der höre. Geeignete Anlagen sind in so einem Fall: Natürlich die Edelmetalle. (Deshalb freue ich mich über die Korrektur beim Silber). Inflationsgeschützte Anleihen (der Kupon wird bei steigender Inflation nach oben angepasst). Value Aktien (mit hohem Buchwert, die steigen erfahrungsgemäß, wenn die Preise allgemein steigen). Und generell "reale Werte", sprich Dinge die sich anfassen lassen. Immobilien. Grundstücke. Physische Metalle.

Bleiben Sie wachsam! Und ein angenehmes Wochenende.
Ihr

Michael Vaupel
Diplom-Volkswirt / M.A
Chefredakteur Traders Daily

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de