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Inflationsrate bei 3% - die Stagflation ist da

Samstag, 22. Oktober 2011, 09:50
Das politische Verwirrspiel zur Täuschung des Souveräns bezüglich der wahren fiskal- und gelpolitischen Ziele erreichte in dieser Woche wieder eine neue Qualität. Nachdem der EFSF-(Banken-)Rettungssfonds nach ersten Überlegungen per Bankenlizenz über die EZB gehebelt werden sollte, denkt man mittlerweile über eine nicht so offensichtliche Lösung nach, um den Garantierahmen inoffiziell ausweiten zu können, ohne über die Parlamente und die Wähler gehen zu müssen. Nun will man mit einer teilweisen Versicherung von Staatsanleihen die vielfache Hebelung des Ausleihvolumens ermöglichen.

Da es bei diesem Modell zu größeren Ausfällen bei den Gläubigern kommen könnte, ist bei der aktuellen Eigenkapitalsituation der Banken nicht damit zu rechnen, solange diese noch ausfallgefährdete Staatsanleihen im Portfolio haben und diese nicht über die EZB oder den EFSF sozialisiert wurden. Ob es nun auf die eine oder andere Weise geschieht, ist grundsätzlich nebensächlich. Beide Wege werden letztlich über erhöhte Staatsschulden durch Haftungsleistungen und durch Enteignung mittels einer weiteren Aufblähung der Geldmengenbasis auf die Steuerzahler abgewälzt werden. Das ist der einzig gangbare Weg für die Regierenden, um ein zentral geplant und gelenktes Europa umsetzen zu können.
Gegen die Krise lehnt sich seit wenigen Wochen vermeintlich die weltweite „Occupy Wall Street„ Bewegung. Kennzeichnend für diese Demonstrationen, die zu ersten Ausschreitungen führten, sind Forderungen, welche die Verursacher der Krise stärken, anstatt ihnen entgegen zu treten. Geführt von Sozialisten, welche grundlegende ökonomische Zusammenhänge ignorieren, skandieren viele unwissende Protestler im Einklang mit den Redelsführern die meist sinnlosen Parolen, die an der Ursache des Problems bewusst vorbei führen und den „1%„, denen sie vermeintlich entgegen treten, gar nutzen, anstatt ihnen zu schaden. Die „Campaign for Liberty„, die „Ron Paul Revolution„ sowie die „Tea Party„ Bewegung in den USA, über die wir mehrmals berichteten, füllten vor 2-3 Jahren bereits ganze Footballstadien mit Liberalen und Libertären, die an den wirklichen Ursachen und den Grundfesten des Finanzsystems rüttelten. Die Ursache liegt in den Zentralbanken und in dem Geldmonopol der Staaten, was auf den „Occupy Wall Street„ Demonstrationen gänzlich ausgeblendet wird. Auch die neue Diskussion über die Einführung eines Trennbankensystems, um das Investmentbanking vom Kreditgeschäft zu trennen, ist Augenwischerei und verkehrt die Ursachen sogar noch in das Gegenteil. Man fühlt sich in das Jahr 1933 zurückversetzt, als man zum Beginn der Weltwirtschaftskrise in den USA mit dem Glass-Steagall Act, das gleiche Ablenkungsmanöver fuhr. Bis heute habe ich keinen Analysten oder Marktreporter in den Medien vernehmen können, der nicht das Investmentbanking als spekulativ und das „ordinäre„ Kreditgeschäft als solide bezeichnet hätte. Eine Investmentbank kann nur das Kapital verlieren, das ihr zur Verfügung steht. Kreditbanken schöpfen jedoch Geld aus dem Nichts und sind damit Verursacher aller Konjunkturzyklen und Finanzier sonst ökonomisch unmöglich hoher Staatsverschuldungen. Auch hier wird die unwissende Masse bewusst auf die falsche Spur geführt.
Ohne Identifizierung und Bennenung des Problems, wird dieses auch nicht gelöst werden können und so verwundert es nicht, dass die US-Notenbank FED die Konjunkturaussichten wieder schlechter einstufte und keine Verbesserung sah. Auch die Bundesregierung senkte nun als Letzter, mit einigen Monaten Nachlauf zu Anderen und mit einem Jahr Nachlauf zu unseren Prognosen, die Konjunkturaussichten für das kommende Jahr auf ein Prozent. Deflationiert mit der richtigen Preissteigerungsrate wird es zu einem Rückfall in die Rezession kommen. Die Immobilienmärkte in den USA bleiben schwach und in Deutschland zeichnet sich seit Längerem eine weitere Eintrübung ab. Der Immobilienfonds „Axa Immoselect„, der zwei Jahre lang eingefroren war, wird nun aufgelöst. Auch weitere Immobilienfonds stehen vor der Auflösung und auf den Gesamtmarkt dürften jetzt schwere Zeiten zukommen, da die Inflation massiv auf die Preis- und Zinsentwicklung einwirken wird. Wir raten bereits seit Jahren zu Investmentzwecken nicht in Immobilien zu investieren, da diese in der kommenden Krise real massiv an Wert verlieren werden. Insgesamt sehen wir weder von der Seite der Regierung, der Opposition, noch vom Volke aus Initiativen, die der weiteren Rohstoffhausse irgendwie entgegen träten, sodass die Aussichten für Gold und Silber weiterhin äußerst optimistisch bleiben.

Weitere Entwicklungen
 Griechenland verhandelt mit der Schweiz über ein mögliches Steuerabkommen, um vermögende Griechen, die Ihr Geld ins Ausland schafften, noch besteuern und die Staatskasse aufbessern zu können.

 Die EU plant ein Verbot ungedeckter Kreditausfallversicherungen für Staatsanleihen.

 Die EU will den Ratingagenturen verbieten Bonitätsbewertungen von kriselnden Euroländern zu veröffentlichen, damit der Markt vermeintlich nicht merkt, wie schlimm die Lage ist. Das Beseitigen des Fieberthermometers, anstatt die Ursache des Fiebers zu bekämpfen, ist keine Lösung und kann noch größere Verwerfungen verursachen, wenn keine fiebersenkenden Maßnahmen eingeleitet werden.

 Die Erzeugerpreise in der Bundesrepublik stiegen im September zum Vorjahr um 5,5% an. Zum Vormonat stiegen die Preise um 0,3%. Besonderen Einfluss auf die Berechnung hatten stark gestiegene Preise für Mineralölerzeugnisse (+18,3%) und Nahrungsmittel (5,8%). Dies unterstützt unsere Berechnungen, wonach trotz der Abkühlung der Wirtschaftstätigkeit mit unverändert hohen Preissteigerungen bei Konsumgütern zu rechnen ist. In den USA stiegen die Konsumentenpreise im September zum Vorjahr um 3,9% und damit ähnlich stark wie in der Europäischen Union (3%).

Die Bad Bank der Hypo Real Estate (FMS Wertmanagement), benötigt in Bälde weitere Gelder vom Staat, nachdem allein im ersten Halbjahr 2011 ein Nettoverlust von 690 Mrd. Euro realisiert wurde. Griechische Staatsanleihen im Volumen von 7,2 Mrd. Euro stehen immer noch in den Büchern. Das Budget der Bad Bank ist bereits aufgebraucht, sodass im beim nächsten Verlust der Bankenrettungsfonds SoFFin Gelder nachschießen muss. Im Zuge der aktuellen Krise sind weitere Ausfälle und Lasten für den Bund zu erwarten.

Markus Blaschzok, Markus Blaschzok, Dipl.-Betriebswirt (FH), CFTe, ist seit 2001 Mitglied in der Vereinigung Technischer Analysten Deutschlands (VTAD). Als Verfechter der Österreichischen Schule der Nationalökonomie verfolgt er einen ganzheitlichen Analyseansatz. Er hält Vorträge zu Themen der Österreichischen Schule, wie beispielsweise den monetär bedingten Konjunkturzyklen als Ursache von Wirtschaftskrisen, sowie der Vermögenssicherung mit Edelmetallen und Rohstoffen. Von 2009 bis 2011 schrieb er als Chef-Analyst bei pro aurum einen wöchentlich erscheinenden Marktkommentar und untersuchte erfolgreich die mittel- bis langfristige Entwicklung der Finanz-, Rohstoff- und insbesondere der Edelmetallmärkte. Weiterhin ist er Autor verschiedener Fachpublikationen und gibt Schulungen in Bereichen der Österrreichischen Schule der Nationalökonomie.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » Markus-Blaschzok.de

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