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Warten auf Godot

Mittwoch, 22. Juni 2011, 05:01
von Miriam Kraus
Ich hätte zwar auch nicht gedacht, dass ich solches einmal schreiben würde, doch tatsächlich: mit Spannung warte ich heute Abend auf die Abstimmung im griechischen Parlament. Aber seien wir doch ehrlich zu uns. In Wirklichkeit warten wir doch alle nur darauf, dass endlich Beruhigung einkehrt. Oder um es anders zu sagen: der Markt wartet auf seinen ganz persönlichen Godot, der zwar auch nicht eintreffen wird, doch alleine das Warten führt ja schon zum Zeitvertreib.

Na gut, ich lasse mal Samuel Becketts Theaterstück außen vor und sage stattdessen klar, was ich eigentlich sagen will: wir warten schlicht und ergreifend darauf, dass die Häuptlinge alles dafür tun werden, dass wir Griechenland weiter am Tropf halten dürfen, damit das Finanzsystem sich nicht selbst massakriert. Griechenland weiter am Tropf halten zu dürfen löst zwar keine Probleme, verschafft dem Markt aber eine Art illusorischen Zwischenraum, in dem er auf bessere Zeiten hoffen darf. Mir soll's Recht sein...

Warten auf die Griechen

Heute Nacht blickt die Welt auf Athen und hofft, dass das griechische Parlament Häuptling Papandreou sein Vertrauen bekundet. Das ist deshalb wichtig, weil die Griechen nur als Einheit auch die geforderten Sparanstrengungen unternehmen können. Und weil die EU-Häuptlinge zuvor ein Symbol des guten Willens von den Griechen eingefordert haben, bzw. ein einiges und inniges Ja der Griechen zu den Sparanstrengungen, bevor sie die nächste Finanztranche ans Mittelmeer schicken wollen.

Den Häuptlingen zittern die Knie

Allerdings gewinnt man kaum den Eindruck, dass hier tatsächlich die EU oder der IWF diejenigen sind, welche den Joker in der Hand halten. Nach außen mag zwar Druck auf die Griechen ausgeübt werden, doch eigentlich sollte allen Beteiligten im Spiel klar sein, dass die Griechen die nächste Finanztranche so oder so und unbedingt erhalten müssen. Sonst droht die offizielle Pleite, mit allen möglichen Konsequenzen, vor denen man so große Angst hat.

Natürlich wäre es nicht schön, wenn die Griechen Nein zum Sparpaket sagen sollten. Das würde die EU-Häuptlinge in eine überaus peinliche Lage bringen. Aber mal ganz unter uns: was bliebe den Häuptlingen denn anderes übrig, als die Griechen dennoch mit des Steuerzahlers Geld zu versorgen?

Unter diesem Aspekt dürfen wir wohl auch die nun hektisch vorgebrachten weiteren Hilfspläne betrachten, welche Barroso, Schäuble und Co. wohl vor allem deshalb äußern, um den Griechen das Sparpakets- und Papandreou-Ja schmackhaft zu machen.

EU-Kommissions-Häuptling Barroso kann sich zum Beispiel vorstellen, dass die Griechen rund 1 Milliarde Euro aus EU-Töpfen erhalten um ihre Wirtschaft anzukurbeln. Bundesfinanz-Häuptling Schäuble erkennt in den Griechen gar die Retter der deutschen Energiewende und stellt sich da ein solares Griechenland vor, von dem wir dann fröhlich unseren Strom kaufen.

Na ja, immerhin haben sie gemerkt, dass die Griechen, ohne eine funktionsfähige Wirtschaft, niemals wieder auf die Beine kommen, geschweige denn auch nur einen Cent ihrer Kredite abbezahlen können.

Ob's was bringt?! Wer weiß, schauen wir mal....

Der Markt jedenfalls scheint im Moment Hoffnung zu schöpfen...hoffen wir mal, dass die Griechen heute Nacht nicht zu rebellisch werden. Das könnte den Euro sonst im schwach-volumigen Overnight-Handel ganz schön drücken. Und morgen müssten mindestens Angie und Nic schon in aller Frühe vor die Kameras treten und erklären, weshalb die Griechen trotzdem weiterhin Geld bekommen. ;-)

So long liebe Leser...damit verabschiede ich mich für heute....morgen möchte ich dann mit dem Thema Fremdwährungen weiter machen, genauer gesagt mit dem Schweizer Franken...doch zuvor müssen wir uns noch mit einem wichtigen dazugehörigen Thema auseinander setzen: der Kaufkraftparität

Die Kaufkraftparität

von Thomas Kallwass (Gastbeitrag)

Der Kaufkraftparität kommt beim Diamant FX Portfolio große Bedeutung zu. Wir nutzen die Kaufkraftparität für einen Großteil unserer grundsätzlichen Anlageentscheidungen. Also bei der Entscheidung, wie wir uns in den einzelnen Währungen positionieren sollten.

Kurzfristige Transaktionen in einer langfristigen Strategie

Beim Diamant FX Portfolio verfolgen wir nur auf den ersten Blick eine kurzfristige Tradingstrategie. Denn die Basis für kurzfristige Tradingentscheidungen ist eine langfristige Strategie in jeder einzelnen Währung. Und Grundlage für diese Strategie ist im Wesentlichen die Abweichung der Wechselkurse von der Kaufkraftparität.

Was ist die Kaufkraftparität?

Doch was ist die Kaufkraftparität genau? Die Kaufkraftparität - oder englisch Purchasing Power Parity (PPP) - ist ein theoretisches Modell, das die unterschiedliche Kaufkraft zweier Währungen vergleichbar machen soll.

Am besten kann man sich die Kaufkraftparität anhand eines konkreten Beispiels vorstellen. Nehmen wir an, Sie möchten einen VW Golf kaufen. Der kostet in Deutschland 20.000 Euro und in den USA 22.000 US-Dollar. Der aktuelle Wechselkurs des EURUSD beträgt 1,4. Das bedeutet, Ihre 20.000 Euro sind 28.000 US-Dollar wert. Würden Sie den VW Golf nicht in Deutschland, sondern den USA kaufen, müssten Sie also nur 15.700 Euro und nicht 20.000 Euro ausgeben.

Offenbar ist der Euro in diesem Beispiel überbewertet. Die Kaufkraft Ihres Geldes ist in den USA höher als in Deutschland, Sie bekämen für Ihr Geld in den USA mehr Waren als im Heimatland. Ein Kaufkraftausgleich wäre erst mit einem Kurs von 1,1 erreicht. Bei einem Wechselkurs von 1,1 könnten Sie mit Ihren 20.000 Euro in Deutschland genauso viel kaufen wie in den USA - es wäre Kaufkraftparität hergestellt.

Berechnung der Kaufkraftparität mit Hilfe eines Warenkorbes

In der Realität ist der genaue Wechselkurs, mit dem die Kaufkraftparität hergestellt würde, natürlich nicht ganz so einfach zu ermitteln. Schließlich gibt es hunderttausende verschiedene Produkte und Dienstleistungen, die nicht alle im gleichen Verhältnis teurer oder günstiger sind. Daher bedient man sich zur Berechnung der Kaufkraftparität eines Warenkorbes, in dem verschiedenste Waren und Dienstleistungen zusammengefasst werden. Dann ermittelt man die Preise für diese Waren und Dienstleistungen in den beiden zu untersuchenden Ländern und berechnet daraus die Kaufkraftparität.

Es handelt sich also in jedem Fall um einen theoretischen Durchschnittswert. Denn ein Wechselkurs, der in unserem Auto-Beispiel Kaufkraftparität herstellen würde, könnte bei einer Bohrmaschine genau den gegenteiligen Effekt auslösen.

Wechselkurse orientieren sich an Kaufkraftparität

Für uns besonders wichtig ist ein Effekt, den man in der Historie bei allen Währungen beobachten konnte: Langfristig orientiert sich der Wechselkurs so gut wie immer an der Kaufkraftparität. Er ist zwar fast niemals wirklich mit der Kaufkraftparität identisch, im Durchschnitt entspricht er ihr auf Dauer jedoch so gut wie immer: In manchen Jahren liegt der Wechselkurs über der Parität, in manchen Jahren darunter.

Wissen um die Historie erleichtert Handelsentscheidungen

Aus diesem Wissen heraus lässt sich eine strategische Position am Devisenmarkt ableiten. Wenn wir wissen, dass der Wechselkurs einer bestimmten Währung derzeit über der Kaufkraftparität liegt, so ist es statistisch gesehen wahrscheinlich, dass die Kurse in der Zukunft sinken werden und auf das Niveau der Kaufkraftparität sinken oder dieses Niveau sogar unterschreiten. Langfristig gesehen ist eine Shortposition in dieser Situation also statistisch gesehen erfolgversprechender als eine Longposition.

Langfristig ist diese Strategie kaum zu schlagen

Natürlich gibt es kurzfristig keine Erfolgsgarantie, denn aus der Kaufkraftparität lassen sich keine kurzfristigen Kursbewegungen ableiten. Unser Handelsmodell basiert vielmehr auf langfristigen statistischen Erwartungswerten. Um auch kurzfristig erfolgreich zu sein, haben wir unser Handelsmodell dementsprechend natürlich noch um ein ausgefeiltes Risikomanagement ergänzt.

Herzliche Grüße

Ihr Thomas Kallwass

Hinweis: Thomas Kallwaß analysiert die Devisenmärkte und bietet Ihnen mit Diamant FX Portfolio Profite mit Kursgewinnen, Zinsen und Carry-Trades, sowie ein exklusives Abkommen, das Lesern die Fixkosten auf kleine Orders erspart. Ebenfalls besteht die Möglichkeit Diamant FX Portfolio für 3 Monate zu testen. Hier erhalten Sie weiterführende Informationen: Diamant FX Portfolio

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de