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Konjunkturdaten spiegeln die aktuelle Lage wieder

Freitag, 22. April 2011, 14:02
von Sven Weisenhaus
auch wenn die neuesten Konjunkturdaten eigentlich keine neue Erkenntnis liefern, möchte ich kurz der Vollständigkeit halber darüber berichten. Zumal dies wieder das Bild der aktuellen Lage komplettiert.

Mal wieder etwas positivere Daten vom US-Immobilienmarkt
Die Zahl der Wohnbaubeginne stieg hochgerechnet um 7,2 % auf 549.000, wie das Handelsministerium am Dienstag mitteilte. Erwartet worden waren "nur" 540.000.
Die Zahl der Baugenehmigungen für Eigenheime stieg um 11,2 %. Auf das Jahr hochgerechnet lag die Anzahl der genehmigten Anträge bei 594.000 und damit ebenfalls über den Erwartungen.

Keine Änderung bei der Inflationsgefahr
Der Index der Erzeugerpreise gewerblicher Produkte lag laut den Berechnungen des Statistischen Bundesamtes im März 2011 um 6,2% höher als im März 2010. Der Index stieg gegenüber dem Vormonat Februar um 0,4%. Dabei war erneut der Faktor Energie für gut die Hälfte der gesamten Jahresveränderungsrate verantwortlich.

Rückgänge in den Stimmungsindikatoren weiterhin erwartungsbedingt
Nachdem ich am 23. März erstmalig schrieb, dass ich in der nächsten Zeit insbesondere in den Stimmungsindikatoren Rückgänge erwarte, und hier insbesondere was die Erwartungskomponente angeht, folgte nur zwei Tage später der Geschäftsklimaindex des Münchner Instituts für Wirtschaftsforschung (ifo) für den Monat März. Die Umfrage unter 7000 Managern ergab einen Rückgang des Index von 111,3 auf 111,1 Punkte und dieser Rückgang war nach Angaben des ifo-Instituts allein erwartungsbedingt.
Nun folgte der Wert für den Monat April und dieser sank zum zweiten Mal in Folge, dieses Mal von 111,1 Punkten im März auf nun 110,4.

(Quelle: ifo Institut für Wirtschaftsforschung e.V.)

"Wie bereits im Vormonat resultiert die Abschwächung einzig aus weniger positiven Erwartungen.", gibt das ifo-Institut dazu an, während sich "die aktuelle Geschäftslage den Firmenangaben zufolge erneut verbessert". Die Erwartungen wurden mit 104,7 Zählern angegeben, gegenüber 106,5 im Vormonat. Die Lage stieg von 115,8 auf 116,3.

Im Februar hatte der wichtigste Gradmesser der deutschen Wirtschaft noch den höchsten Stand seit der Wiedervereinigung erreicht. Mit den nun leichten Rückgängen, die eben nur erwartungsbedingt sind, hat sich die Situation nicht verschlechtert. Es ist nur völlig normal, dass bei einem aktuell derart hohem Niveau etwas pessimistischer in die Zukunft geblickt wird.

Portugal muss Rekordzinsen zahlen
Das pleitebedrohte Euro-Land Portugal, nach Griechenland und Irland der dritte Eurostaat, der Milliardenhilfen zur Vermeidung einer Staatspleite in Anspruch nimmt, brachte am Mittwoch am Kapitalmarkt kurzläufige Staatsanleihen im Gesamtwert von einer Milliarde Euro unter, muss dafür aber neue Rekordzinsen zahlen. Für eine Anleihe mit dreimonatiger Laufzeit und einem Volumen von 680 Millionen Euro stieg die Rendite mit 4,046 % im Vergleich zur letzten entsprechenden Ausgabe (3,403 %) deutlich an. Für die Anleihen mit sechsmonatiger Laufzeit im Gesamtwert von 320 Millionen Euro erreichte die Rendite den Rekordwert von 5,529 %.

Umschuldungsmöglichkeiten
Umschuldungsmöglichkeiten am Beispiel Griechenland zeigte Frau Miriam Kraus im Rohstoff-Daily in der Ausgabe am vergangenen Mittwoch auf. Im ersten Teil schrieb sie über "Haircut" und die Verlängerung von Laufzeiten als mögliche Lösungsansätze, im zweiten Teil berichtete sie über "Brady Bonds" und den "Pariser Club". Was das ist , erfahren Sie mit einem Klick auf den jeweiligen Link. In jedem Fall eine empfehlenswerte Lektüre.

Nicht nur Griechenland verschwendet Milliarden
Am Montag berichtete ich über einige Kuriositäten, mit denen die Griechen ihre Milliarden verschwenden. Leider gibt es aber auch in Deutschland Verschwendung von Steuergeldern im großen Stil. Damit erzähle ich Ihnen sicher nichts neues. Aber kürzlich hat der Bund der Steuerzahler (BdSt) eine Streichliste veröffentlicht mit 31 absurden Beispielen aus dem Bundeshaushalt, die demnach komplett gestrichen werden könnten.

Konkrete Beispiele für Steuerverschwendung in Deutschland

im März berichtete der BdSt im Rahmen der „Aktion Frühjahrsputz" jeden Tag über eine weitere skurrile, überteuerte und unsinnige Fördermaßnahmen des Bundes. Hier einige Beispiele:

"Gut 2,2 Millionen Euro der Steuerzahler spendiert das Ministerium den sieben Teilnehmern des Projekts "Gesund Wohnen mit Stil". Für ältere Menschen soll im Wesentlichen ein Bewegungssessel entwickelt werden, der Gesundheitsdaten misst und mit dem Fernseher verbunden ist, um abgestimmte und motivierende Bewegungstipps zu geben.

Damit die Vielfalt der unzähligen Heil-, Duft-, Gewürz- und Färbepflanzen, deren Verwendungsmöglichkeiten, Herkunft und historische Bedeutung nicht in Vergessenheit geraten, erhält das Deutsche Gartenbaumuseum in Erfurt 247.399 Euro vom Bundeslandwirtschaftsministerium, um Pflanzenliebhabern, Privatgärtnern und Landwirten im Rahmen einer Wanderausstellung die Nützlichkeit der Pflanzen näher zu bringen.

1971 gründete die Bundesregierung ihren "Sachverständigenrat für Umweltfragen" (SRU). Seit 1992 gibt es den „Wissenschaftlichen Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen" (WBGU). Und im Jahr 2001 wurde der Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) geschaffen. 2009 war es dann nach Meinung des Bundesforschungsministeriums höchste Zeit, die Nachhaltigkeit zu untermauern - der "BioÖkonomieRat" wurde gegründet. Die ersten drei Ratsjahre sollen die Steuerzahler jetzt knapp 2,1 Millionen Euro kosten.

Das Bundesentwicklungsministerium gönnt den politischen Stiftungen der sechs im Bundestag vertretenen Parteien 240 Millionen Euro pro Jahr für deren umfangreiche entwicklungspolitische Aktivitäten rund um den Globus. Deren Netzwerke, mit 316 Ausland- und Projektbüros, in denen über 260 eigene und mehr als 1.700 angeheuerten Kräfte arbeiten, kosten eine Menge Steuergeld. Ob mehrere Büros in Mexico-City, Singapur oder Rio und Sao Paulo - die Stiftungen legen je nach politischer Couleur ihre eigenen Schwerpunkte bei der Entwicklungsarbeit in den Bereichen Demokratie, Umwelt oder Sozialwesen fest."

(Quelle: Bund der Steuerzahler Deutschland e. V.)

In aller Kürze noch einige Beispiele:

"355.000 Euro für Kamillen-Erntemaschinen: Das Bundeslandwirtschaftsministerium fördert u. a. die Entwicklung einer neuen Erntemaschine für Kamillenblüten. Das soll die Steuerzahler in den Jahren 2010-2013 rund 355.000 Euro kosten.
1,1 Millionen Euro für eine Handy-Mitfahrzentrale: Vier IT-Unternehmen dürfen insgesamt 1,1 Millionen Euro aus dem Etat des Bundeswirtschaftsministeriums "verforschen". Das gut klingende Ziel lautet "Green Mobility". Ermöglicht werden soll, per Handy kurzfristig Auto-Mitfahrgelegenheiten zu suchen oder anzubieten.
260.000 Euro für Torf-Lippenpflegestifte: Das Bundesforschungsministerium fördert mit knapp 260.000 Euro die Entwicklung eines neuartigen Lippenpflegestifts. Basis des neuen Pflegestifts soll Torf sein.
1,4 Millionen Euro für PC-Spiele: Das Bundesbildungsministerium fördert mit 1,44 Millionen Euro ein Projekt, das "spielerisch IT-Kompetenzen" vermitteln soll. "SpITKom" zielt dabei auf junge Azubis im Baugewerbe.
3.000 Euro für den Deutschen Pflügerrat: Das Pflügen ist zum Wettkampfsport geworden. Der Weltpflügerrat veranstaltet sogar Weltmeisterschaften im Pflügen. Aber muss das Bundeslandwirtschaftsministerium dem Deutschen Pflügerrat jährlich 3.000 Euro zu überweisen, damit dieser Mitglied im Weltpflügerrat sein kann?"

(Quelle: Bund der Steuerzahler Deutschland e. V.)

Dies waren nur einige Beispiele. Auch wenn einzelne Projekte auf den ersten Blick durchaus sinnvoll erscheinen, so muss die Frage erlaubt sein, ob solche Maßnahmen in Zeiten von massiver Ver-und Überschuldung nicht zurück gestellt werden sollten, da sie doch allesamt den Eindruck von Luxusproblemen erwecken. Zudem ist sehr zweifelhaft ist, ob sie den öffentlichen Aufgaben entsprechen und somit vom Steuerzahler finanziert werden müssen.

Wenn Sie sich für die übrigen Kuriositäten interessieren oder das hier geschilderte ausführlicher nachlesen wollen, dann können Sie sich auf der entsprechenden Internetseite des Bund der Steuerzahler eigentlich nur die Hände über dem Kopf zusammenschlagen.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de