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EU-sozialistische Umverteilung wird fortgesetz

Samstag, 21. Mai 2011, 07:59
Zum Beginn der Woche beschlossen die Finanzminister der Euro-Zone einstimmig das 78-Milliarden-Euro-Paket, mit welchem das ansonsten in Bälde bankrotte Portugal gerettet werden soll. Diese international umverteilten Gelder sollen dem hoch verschuldeten Land nach ersten Berechnungen bis 2013 reichen. Danach soll sich die Lage in Portugal verbessert haben und das Land selbst wieder am Markt Kapital aufnehmen können. Die Wahrscheinlichkeit für dieses Szenario geht gegen null und wir erachten es als sicher, dass künftig, wie in Griechenland, weitere Gelder von anderen Staaten nach Portugal fließen. Der bundesdeutsche Steuerzahler haftet mittlerweile für mindestens 400 Mrd. Euro an Krediten, die im Zuge der Banken- und Papiergeldkrise gegeben wurden, wobei Ausleihungen der Bundesbank und andere verdeckte Operationen in dieser Zahl noch nicht inbegriffen sind.
Medial wurde dieses Thema in dieser Woche vermehrt aufgegriffen und in Diskussionsrunden, wie Eins gegen Eins, Maischberger oder das Duell bei n-tv, diskutiert. Jedoch gelang es in keiner der Diskussionen, zum Kern der Problematik vorzudringen. Wenigstens sah Olaf Henkel bei Maischberger die Situation klar und kam der Wahrheit damit sehr nahe, indem er sagte, dass „die Spareinlagen der Bundesbürger bereits weg seien und man es den Sparern bisher nur noch nicht sagte“. Die durch ein staatlich unterstütztes Bankensystem künstlich geschaffene Geldmenge schuf nur eine Illusion von Wohlstand, die real nicht existiert. Die vermeintlichen Vermögen wurden längst umverteilt.

Es gibt nur zwei Wege aus dieser verfahrenen Situation. Entweder lässt man den ganzen Berg an Papiergeld in einem deflationären Crash zusammenbrechen, was die nüchterne Offenlegung der Verluste für jeden Bundesbürger mit sich bringen würde. Dennoch würden hierbei in erster Linie die Verursacher und Schöpfer der Probleme zur Kasse gebeten und zur Rechenschaft gezogen, wobei der Steuerzahler geschont bliebe. Die andere Lösung ist jene, die besonders Sozialisten präferieren, dass der Staat die Verursacher der Krise schützt, rettet und gar über die Umverteilung von realen Werten belohnt, indem er Geld schöpft und damit jeden Bundesbürger noch zu den bisherigen realen Verlusten zusätzlich besteuert und völlig enteignet. Dieses Vorgehen, wie wir es aus den Rettungsmaßnahmen der EU kennen, kann keines der Probleme lösen. Es wird lediglich der Vorgang der weiteren Enteignung durch Staat und Gelderzeuger durch Inflation vor dem Bundesbürger versteckt. Der reale Crash in allen Vermögensklassen wird deshalb weiter gehen und der Bürger, entgegen dem sozialen Schein der Sozialisten aller Couleur, weiter enteignet. Der Großteil der Vermögen der Bundesbürger ist weg und die Rettungsaktionen der Regierungen sorgen lediglich dafür, dass die Restvermögen auf die Verursacher übertragen werden, doch können sie, die wirtschaftliche, kulturelle und soziale Situation in Europa nicht verbessern.
Schulden steigen - Wirtschaftstätigkeit schwächt sich abDie USA erreichten in dieser Woche die Schuldenobergrenze in Höhe von 14.294 Milliarden US-Dollar, weshalb der US-Finanzminister Timothy Geithner ab der kommenden Woche die Zahlungen in zwei staatliche Rentenfonds aussetzen wird, um die Liquidität weiterhin sicherstellen zu können. Keine Gelder erhalten mehr der Beamtenpensionsfonds und der Fonds für körperlich behinderte Bürger des Landes. Diese und weitere Maßnahmen werden der US-Regierung noch bis zum 2. August Luft verschaffen, bevor die Vereinigten Staaten einen Zahlungsausfall auf ihre emittierten Schuldenpapiere erklärenmüssten. Historisch wurde die Schuldenobergrenze schon viele Male erreicht und bisher einigte sich der Kongress immer auf eine Anhebung dieser Grenze, weshalb auch kein Marktteilnehmer mit einem Bankrott der USA rechnet. Die Schuldenobergrenze ist wie die Defizitgrenze der EU nur ein guter Vorsatz, der je nach politischem Gutdünken ignoriert und geändert werden kann. US-Präsident Obama warnte vor dem Hintergrund der möglichen Zahlungsunfähigkeit nun vor einer Rezession, die die jüngste noch übertreffen könnte, wenn sich der Kongress nicht auf eine Anhebung einigen könne. Interessant ist der Zeitpunkt der Warnung, da auch wir noch in diesem Jahr mit einem starken Einbruch der Wirtschaft und der Finanzmärkte rechnen, der den von 2008 weit in den Schatten stellen sollte. Die japanische Wirtschaft macht hierbei den Vorreiter und ist nun offiziell in die Rezession eingetreten, wobei diese bereits seit dem 4. Quartal 2010 rückläufig war.

Im 1. Quartal 2011 schrumpfte das BIP um 0,9% und damit stärker als zumeist erwartet. Wir sehen für Japan auf absehbare Zeit keine wirtschaftliche Erholung und im Gegenteil binnen der nächsten zwei Jahre eine stark ausgeprägte Stagflation auf das Land zukommen, welche die europäische und amerikanische Rezession noch in den Schatten stellen dürfte. Angesichts dieser Aussichten beließ die Bank of Japan ihre extrem lockere Geldpolitik wie erwartet unverändert.

Vor all diesen Hintergründen wäre es töricht Edelmetallbestände bereits kurz vor der Fortsetzung der Krise frühzeitig zu verkaufen. Doch George Soros machte genau das und verkaufte Goldforderungen in Höhe von rund 800 Mio. Dollar Anfang Mai. Während diese Meldung als Verkaufssignal und Indiz für das Ende der Goldhausse um die Welt ging, sehen wir darin ein Kaufsignal. George Soros sah vermutlich, ebenso wie wir, die Korrektur kommen und verkaufte seine Goldforderungen in Form von ETCs auf dem Markt. Ihm dürfte bewusst sein, dass die kommende Korrektur die letzte Möglichkeit für einen günstigen Einstieg in physische Edelmetalle sein dürfte und die wertlosen Papierforderungen auf Gold keine Zukunft mehr haben werden. Die bereits eingeläutete Korrektur dürfte die letzte Möglichkeit sein, sich von Papiergold und -silber zu trennen und zu günstigen Preisen in die physischen Edelmetalle zu investieren, da die letzte Phase der Preisbewegung sehr schnell und exponential, unter Mangel an physischem Angebot, vonstattengehen kann.

Weitere Beobachtungen

Die Erzeugerpreise in der Bundesrepublik stiegen im April um +6,4% gegenüber dem Vorjahr an.
Die Verbraucherpreise in der Europäischen Währungsunion stiegen im April zum Vorjahr um 2,8% an.
Die Industrieproduktion im Euroraum ohne Baugewerbe fiel im März 2011 zum Vormonat um 0,2%. Zum Vorjahr erhöhte sich die Produktion von niedrigem Niveau aus, um 5,3%. Damit liegt das Vorkrisenniveau immer noch in weiter Ferne.

Das vor dem Bankrott stehende Weißrussland ist auf Milliardenkredite aus dem Ausland angewiesen. Russland und Europa bieten Mittel an, um ihren Einfluss und den Zugriff auf Rohstoffe weiter auszudehnen.

AUTOR
Markus Blaschzok, Dipl.-Betriebswirt (FH), CFTe, ist Chef-Analyst bei pro aurum. Er untersucht die mittel- bis langfristige Entwicklung der Finanz-, Rohstoff- und insbesondere der Edelmetallmärkte und ist Autor des wöchentlich erscheinenden pro aurum Marktkommentars sowie verschiedener Fachpublikationen. Als Verfechter der Österreichischen Schule der Nationalökonomie verfolgt er einen ganzheitlichen Analyseansatz. Er hält Vorträge zu Themen der Österreichischen Schule, wie beispielsweise den monetär bedingten Konjunkturzyklen als Ursache von Wirtschaftskrisen und der Vermögenssicherung mit Edelmetallen und Rohstoffen.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » Pro Aurum