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Krise der US-Kommunalobligationen

von Martin Weiss

Auch in der vergangenen Handelswoche setzte der deutsche Leitindex seine Klettertour fort. Am Freitag wurde der Handel bei einem Stand von 7426 Punkten beendet.
Das wiederum entspricht einem abermaligen Wochenplus in Höhe von 0,8 Prozent. Der Leitindex pendelte fast die gesamte Woche über um die Marke um 7400 Punkte, wobei am Mittwoch ein neues Drei-Jahres-Hoch bei 7438 erreicht wurde.

US-Indizes im Euphorie-Rausch
Auch jenseits des Atlantiks setzte sich der Höhenrausch fort. Der marktbreite S&P 500 beendete die Woche bei 1304 Punkten bzw. einem Wochenplus von gut einem Prozent. Der Dow Jones konnte ebenfalls ein knappes Prozent auf 12391 Punkte zulegen. Nippons Leitindex entwickelte sich gar noch besser. Am Ende sprang ein Plus von 2,24 Prozent auf 10842 Yen heraus. Insbesondere die Abkopplung des US-Aktienmarkts von den Verwerfungen an den Rentenmärkten, insbesondere bei den Kommunalobligationen, wird nicht von nachhaltiger Dauer sein. Auch diese Echo-Blase wird eines Tages platzen.

Schwere Krise der US-Kommunalobligationen
Denn die Fakten lassen sich kaum beschönigen. Der Markt für Kommunalobligationen, die US-Municipal Bonds, hat ein schwerwiegendes Problem. In den vergangenen Wochen kam es zu bemerkenswerten Entwicklungen. Die Summe aller ausstehenden US-Kommunalobligationen beträgt 2,9 Billionen Dollar. In den vergangenen Wochen erlitt ein Großteil dieser Schuldverschreibungen empfindliche Kursverluste. Für einen Markt, der sich normalerweise durch große Stabilität auszeichnet, ist das eine bemerkenswerte Bewegung. Es ist der größte Kurseinbruch seit dem Höhepunkt der Finanzsystemkrise des Jahres 2008. Dadurch sind die Zinsen für Kommunalobligationen mit langen Laufzeiten auf ein Zweijahreshoch gestiegen.

Vor allem private Gläubiger betroffen
Während der Finanzsystemkrise von 2007 bis 2009 waren Banken und Broker die offensichtlichsten Verlierer. Sie hatten sich in großem Stil vor allem mit Hypothekenkrediten verzockt. In der sich jetzt abzeichnenden Krise werden überwiegend amerikanische Privatanleger betroffen sein. Denn der Großteil der ausstehenden Kommunalobligationen befindet sich in ihren Depots. Hier ein paar Fakten: Der Bankensektor hält Kommunalobligationen in Höhe von 228 Mrd. Dollar. Der Versicherungssektor bringt es auf 448 Mrd. Und Privatanleger haben Direktanlagen in dieser Vermögensklasse von 1.060 Mrd. Dollar. Hinzu kommen indirekte Anlagen über Geldmarktfonds, Investmentfonds und ETFs in Höhe von 995 Mrd. Dollar, die überwiegend von Privatanlegern gehalten werden. Aufgrund der steuerlichen Anreize, die der Staat in diesem Bereich gesetzt hat, sind Kommunalobligationen bei Privatanlegern extrem beliebt. Wie so häufig in der Finanzmarktgeschichte könnte sich der Wunsch, Steuern zu sparen, als teures Vergnügen herausstellen.

Rettung durch die Bundesregierung?
Wird die Bundesregierung mit Rettungspakten zu Hilfe eilen? Wird es nach der Rettung maroder Banken und Versicherungen demnächst eine vergleichbare Rettung maroder Länder, Städte und Gemeinden geben? In unserer verrückten Zeit ist das natürlich möglich. Allerdings hat das Defizit des Bundeshaushalts ebenfalls längst alle Rekorde gebrochen. Vielleicht ist auch hier bereits eine Grenze erreicht, deren Überschreiten zu drastischen - und natürlich kontraproduktiven - Zinssteigerungen führt.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de