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Wie entwickeln sich eigentlich die Krisen-Staaten in Europa?

Dienstag, 20. September 2011, 12:57
von Sven Weisenhaus
nachdem ich Ihnen gestern Konjunkturdaten der letzten Woche präsentiert habe, die einen durchaus positiven Eindruck hinterließen und ein oberflächlich recht positives Bild der aktuellen Lage vermitteln könnten, möchte ich heute einen Blick hinter die Kulissen werfen.

Wie entwickeln sich eigentlich die Krisen-Staaten in Europa?

Hierzu habe ich einen sehr guten Artikel in der Financial Times Deutschland (FTD) gelesen, der die Entwicklung der krisengeplagten Euro-Staaten betrachtet. Und hier gibt es Licht und Schatten.

Griechenland - der Pleitegeier kreist immer tiefer

So musste am vergangenen Wochenende die Regierung in Athen ihre Konjunkturprognose für das laufende Jahr nach unten korrigieren. Statt des angepeilten Minus von 3,8 % des Bruttoinlandsprodukts (BIP) wird nun sogar ein Minus von 5,3 % erwartet.

Zudem räumte der Wirtschaftsminister Michalis Chrysochoidis ein, dass es angesichts der Lage in Griechenland unmöglich sei, das Defizitziel von 7,6 % der Wirtschaftsleistung zu erreichen.

Die Einhaltung insbesondere der Sparziele ist jedoch die Voraussetzung für die Auszahlung der nächsten Tranche aus dem Rettungspaket. Und ohne dies wäre Griechenland sehr bald pleite. Das Bargeld reicht nach aktuellen Regierungsangaben bis Oktober.

Die Angst vor diesem Ereignis ließ die Kurse griechischer Staatsanleihen erneut einbrechen. Die Kosten für die Absicherung griechischer Staatsanleihen gegen einen Zahlungsausfall erreichten ebenfalls ein Rekordhoch.

Portugal befindet sich auf Kurs

Anders als Griechenland liegt Portugal auf Kurs, seine Defizitziele zu erreichen. Auf 5,9 % des BIP will die Regierung den Fehlbetrag in diesem Jahr drücken. Und das, obwohl die Wirtschaft nach aktuellen Prognosen sowohl in 2011 als auch in 2012 jeweils um 1,8 % schrumpfen wird.

Die Kurse portugiesischer Staatsanleihen haben sich in den vergangenen Wochen entsprechend bereits leicht erholt. Dennoch liegen die Zinsen nach wie vor auf einem derart hohen Niveau, dass das Land sie nicht zahlen könnte, weshalb auch hier der Rettungsschirm noch aufgespannt bleiben muss. Es zeigt sich aber, dass mit entsprechenden Bemühungen eine Besserung erreicht werden kann.

Irland befindet sich auf gutem Weg

Der einstige keltische Tiger Irland befindet sich nach Einschätzung der internationalen Geldgeber auf einem guten Weg. Auch hier werden die Defizitziele erreicht und wohl sogar unter der vereinbarten Zielmarke von 10,6 % des BIP liegen. Trotz der Sparpolitik erwartet die Regierung im laufenden Jahr ein Wachstum von 0,8 %. Es wäre das erste Plus seit drei Jahren und das einzige Land, welches sich aktuell unter dem Rettungsschirm befindet und ein Wirtschaftswachstum aufweist.

Die Risikoprämien auf irische Staatsanleihen sind in den vergangenen Wochen entsprechend deutlich gesunken. Und auch die Kosten für die Absicherung gegen eine irische Staatspleite, erkennbar an den CDS-Prämien, sinken.

Italien und Spanien auf dem besten Wege unter den Rettungsschirm?

Das sich auch Italien auf dem besten Weg unter den Rettungsschirm befindet, hängt laut der FTD mit der seit Jahren schwachen Wirtschaftsentwicklung im Land zusammen. Wachstumsraten von mehr als zwei Prozent gab es dort demnach schon lange nicht mehr und im dritten Quartal wird die Wirtschaft laut OECD-Prognose sogar um 0,1 % schrumpfen.
Teilweise musste Italien zuletzt so hohe Zinsen auf seine Staatsanleihen anbieten wie seit Einführung des Euro nicht mehr.

Und auch Spanien muss sich größte Mühe geben, um nicht zu den Pleitekandidaten gezählt zu werden. So erreichte das Haushaltsdefizit in 2010 mehr als 9 %, soll jedoch in diesem Jahr auf 6 % gedrückt werden. Spanien hat hierzu ein Sparprogramm aufgelegt und ähnlich wie in Deutschland wurde auch hier eine Schuldenbremse in der Verfassung verankert.
Wenigstens die Wirtschaft scheint noch intakt, denn die Regierung rechnet mit einem Wachstum von 1,3 % in diesem Jahr.
Die Renditen spanischer Staatsanleihen ging in den vergangenen Wochen deutlich zurück.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de