StartseiteAllgemeinesBeständeAnlageAnalysenNewsWissenAutorenChartsHandelForum

News:

News zu Silber

News zu Edelmetallen

News zu Minen

News zu Wirtschaft

News zu Währungen

News zu Wirtschaft:

Wirtschaft 2007

Wirtschaft 2008

Wirtschaft 2009

Wirtschaft 2010

Wirtschaft 2011

Allgemein:

Startseite

News (RSS)

News-Select (RSS)

Link´s

Sitemap

Kontakt

Disclaimer

Schulden sind Mist

Dienstag, 19. Juli 2011, 08:05
von Bill Bonner

Die Schuldensituation auf der einen Seite des Atlantiks ist kaum anders als die auf der anderen Seite. Aber die meisten Investoren scheinen das nicht zu sehen. Das ist wirklich schade. Anstatt dass wir Amerikaner von unseren Cousins in Europa lernen, ist dies nicht der Fall. Die Erfahrung, die Europa gerade macht, teilt uns doch anschaulich mit, wie eine Schuldenkrise funktioniert. Und sie gibt eine Idee davon, was in viel größerem Maßstab in Amerika passieren wird.

Die Schulden müssen zerstört werden. Und der Prozess des Zerstörens der Schulden geht über Pleiten, "hair cuts", Abschreibungen, zurückzahlen - schmerzvoll und unvermeidbar. Die Mühlsteine der Schulden mahlen langsam...aber unerbittlich. Wir haben gesehen, wie das in Griechenland läuft. Irgendwann in der Zukunft wird es eine Fortsetzung dieser Sache in Griechenland geben. Und die Fortsetzung wird dann in den USA spielen.

Griechenland ist nie ein verlässlicher Schuldner gewesen. Stattdessen hat Griechenland einige Male gewaltige Schulden angetürmt und dann die Staatspleite erklärt. Die Hälfte seiner Geschichte als unabhängige, moderne Nation hat Griechenland ein Schuldenproblem gehabt.

Aber in den Tagen nach der Einführung des EURO war Griechenland nur ein Kreditrisiko wie viele andere. Vorher waren die Geldgeber vorsichtig gewesen. Sie hatten Angst, dass die Griechen die Staatspleite erklären würden, oft einfach in Form einer drastischen Abwertung ihrer Währung, der Drachme. Deshalb verlangten die Geldgeber höhere Zinsen, um das Risiko abzudecken. Das - natürlich - erhöhte die Kreditkosten für die Griechen, und es hielt ihre Ausgaben in Schach, da das Kreditnehmen nicht so leicht war.

Aber dann traten die Griechen der Eurozone bei. Und es sah so aus, als ob das Risiko entfernt worden war. Kredite an die Griechen wurden nun in Euro vergeben; die Gläubiger brauchten nicht länger eine Abwertung der Drachme zu fürchten. Sie verlangten deshalb nur wenig mehr Zinsen von Griechenland, als sie von Deutschland und Frankreich forderten. Die Zinssätze wurden "harmonisiert".

Ein fader Beigeschmack ergab sich, als die europäischen Banken in die Kreditkrise des Jahres 2008 gerieten. Schnell wurde es offensichtlich, dass die Griechen immer noch Griechen waren. Sie hatten sich zu stark verschuldet. Sie hatten zu viel Geld ausgegeben. Jetzt stand es in Frage, dass sie ihre Schulden zurückzahlen konnten. Die Renditen griechischer Staatsanleihen stiegen. Das machte es für die Griechen schwerer, alte Schulden zu bedienen und gleichzeitig neue aufzunehmen. Und es stellte die Solvenz der großen europäischen Banken in Frage, die Milliarden in griechische Staatsanleihen gesteckt hatten.

Das wiederum führte dazu, dass EU, EZB und IWF intervenierten. Wenn der freien Markt den Griechen kein Geld leihen würde, dann würden das die Behörden tun. Die EZB brachte 90 Mrd. Dollar auf. Das war überragend.

Und vielleicht dumm. Die griechische Zentralbank soll über nur 815 Mio. Euro verfügt haben - weniger als 1% des Betrages der griechischen Schulden. Die EZB half nur unter Bedingungen, die Deutschen waren da treibende Kraft. Aber man kann es versuchen, wie man will - aus einem Zorbas wird kein Helmut.

Die Leute gingen auf die Straße, wollten das Finanzministerium anzünden, gingen nicht zur Arbeit - als die Regierung Sparmaßnahmen durchsetzen wollte. Das ist für IWF und EZB ein noch größerer Problem: Denn Griechenland braucht immer mehr Geld. An den freien Märkten kann es sich kein Geld leihen. Deshalb werden immer weitere Tranchen fällig werden, wenn das so weiter geht.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de