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Konzentrieren Sie sich jetzt auf das Wesentliche

Samstag, 19. März 2011, 08:19
Aktuell und auf unbestimmte Zeit, zusätzlich verstärkt durch die modernen Medien, lenken die Politik – wegen des Ölkriegs um Libyen – und die Atomkatastrophe in Japan von der Frage ab, für die sich Anleger am meisten interessieren: Was bedeutet das für die eigenen Finanzen, also für Einkommen und Vermögen, dessen Struktur und Belastbarkeit, für die weitere Entwicklung von Konten und Depots, für Versicherungen und Altersvorsorge, Euro-Kaufkraft – sprich Inflation - und Immobilien, Gold und Silber?
Schon diese kleine Aufzählung dürfte Ihnen klar machen, um was für eine komplexe Fragestellung es hier geht. Damit Sie die richtigen Antworten finden, sollten Sie von nun an täglich mindestens eine Stunde für das gedankliche Durchspielen von Alternativen aufwenden. Also simulieren, woher beispielsweise im Fall eines vorübergehenden Einkommensrückgangs finanzielle Reserven mobilisiert werden könnten, welche Versicherungen inzwischen überflüssig geworden sind und welche man neu abschließen sollte, ob das ursprünglich für die Altersvorsorge geplante Haus nicht doch lieber abzustoßen sei oder wie die ganze Finanzwelt sich verändern dürfte, sobald die hoch verschuldeten Länder unter Führung der USA zu der einfachsten – und wahrscheinlichsten - Methode greifen, um ihre Schulden loszuwerden: Sie ganz einfach weginflationieren.
Über diese Art von geistiger Gymnastik hinaus besteht eigentlich kein größerer Handlungsbedarf und schon gar nicht irgendein Anlass zum Aktivismus. Denn wie auch immer sich die Ereignisse in Libyen, Japan und sonst noch wo zuspitzen, am Ende werden die Rahmenbedingungen für Ihre Dispositionen ganz andere sein als heute. Daraus folgt: Simulieren ja, handeln eher nicht – es sei denn, Sie sind zurzeit aktien-, anleihen-, immobilien- oder anderswie lastig, dann empfiehlt sich der eine oder andere Verkauf, damit Sie über genug Liquidität für spätere Schnäppchenkäufe verfügen.
Was für Schnäppchen? Die Chancen, die japanische Aktien bei einem nochmaligen Kursverfall bieten, habe ich in der vergangenen Woche erwähnt – vorausgesetzt natürlich, dass der Großraum Tokio weiter bewohnbar bleibt. Auch so manche Immobilienaktie ist beobachtens- und bei vorübergehenden Kursrückgängen kaufenswert. Nehmen wir die zuletzt genannten, etwa conwert als Kooperationspartner der Deutsche Bank-Fondsgesellschaft DWS im Sektor Wohnen und IVG als Turnaround mit interessanter Eigentümerstruktur (Großaktionär: die Mann-Gruppe), aber noch einigen zu erledigenden Aufgaben, u.a. bei der gewerblichen Squaire-Vermietung am Frankfurter Flughafen.
Bei den Edelmetallen und ihren Aktien von Schnäppchen zu sprechen, scheint sich in Anbetracht der immer noch hohen Preise bzw. Kurse zu verbieten, aber der Schein dürfte aufgrund der folgenden Überlegungen trügen: Am Weginflationieren der Staatsschulden führt kein Weg mehr vorbei, weil es keine realistische Alternative gibt. Folglich führt nach wie vor auch an Edelmetallen und Edelmetallaktien kein Weg vorbei. Das heißt, im Verhältnis zu dem zukünftig zu erwartenden Preisgipfel werden sich die aktuellen Preise in der Retrospektive als Schnäppchen erweisen. Das gilt auch für die meisten Edelmetallaktien, wobei hier bereits jetzt ein Favoritenwechsel zu beobachten ist: Relativ starken Junior- und speziell Silberaktien stehen Konzernaktien mit eher verhaltener Kursentwicklung gegenüber, besonders zu beobachten bei Barrick, Newmont und Kinross.
Bleiben wir noch etwas bei diesem Metier, weil eine weitere interessante Beobachtung darin besteht, dass auch Konzernaktien sich unterschiedlich entwickeln. So reüssieren zum Beispiel Goldcorp und Randgold nach der technischen Abwärtsreaktion, während vor allem Newmont und Kinross zurückbleiben. Sieht man sich die Kursentwicklung von Goldcorp und Randgold seit 2009 an, fällt auf, dass sie – um die üblichen Knubbel bereinigt – fast geradlinig nach oben geht. Dasselbe Bild ergibt sich bei der Betrachtung der Charts einiger Silberaktien, wie Pan American Silver, Fresnillo und Silver Wheaton, wohingegen Silver Standard etwas zurückhängt, Endeavour Silver wegen des anstehenden Wechsels zur New York Stock Exchange zwischendurch mit einer bemerkenswerten relativen Stärke geglänzt hat und Coeur d'Alene wie gewohnt durch hektische Kurssprünge nach oben und unten auffällt.
Alle Aktienbeispiele belegen, wie sehr es auf den Einzelfall ankommt, das heißt, wie intensiv Sie allein schon das Edelmetallszenario verfolgen müssen, um auf dem Laufenden zu bleiben. Und dann kommen noch die anderen Szenarien hinzu, handele es sich um Aktien außerhalb des Edelmetallsektors, um Immobilien und ihre Aktien oder um die große weite Welt von Libyen bis Japan, wieder zurück, dann anderswo hin und das Ganze in Beziehung gesetzt zum persönlichen Finanzstatus – alles in allem eine große Herausforderung an das eigene Gehirn und an Instinkte, kurzum, ein Anlass nicht nur zum Simulieren, sondern auch zum Spekulieren.
Niemand kann Ihnen die damit einher gehenden Aufgaben abnehmen, bestenfalls finden Sie in Ihrer Familie oder im Freundeskreis quasi Sparringspartner. Ich selbst bevorzuge beide und ergänze die diesbezügliche Kommunikation, abgesehen von den hin und wieder anstehenden Entscheidungen, um die Lektüre aller möglichen wirtschafts- und börsenhistorischen Stoffe, vom Tulpenschwindel in Holland bis zur Gründerzeit im Deutschen Reich, von den turbulenten 20er Aktienjahren bis zum Entstehen und Kollabieren des Londoner Goldpools in den 60er Jahren mit der Folge, dass der Goldpreis sich anschließend auf Dollar-Basis im Extrem vervierundzwanzigfacht hat. Daran sollten Sie jetzt wieder denken, nachdem der Goldpreis sich seit seinem Tief vor fast genau zehn Jahren in Dollar noch nicht einmal versechsfacht hat.
Da das Verfolgen wichtiger Ereignisse mitsamt der dazugehörigen Kommunikation und Lektüre sehr viel Zeit erfordert, müssen Sie sich auf bestimmte Themen und die entsprechenden Medien konzentrieren, sonst kommt es zu Fehlentscheidungen. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit schlage ich Ihnen aktuell die folgenden Themen vor: Energie, speziell Erdöl und Atomenergie, Libyen und andere arabische Staaten, Naher Osten, China, USA, Währungen, Staatsschulden, Wirtschafts- und Börsengeschichte, Wasserversorgung, Edelmetalle, Rohstoffe, Aktien, Immobilien und Zinsen. Welche Konsequenzen Sie dann für Ihre Geldentscheidungen ziehen, ist ganz individuell Ihre eigene Angelegenheit. Und zu guter Letzt: Berater jeder Art sollten Sie immer nur zur Klärung spezifischer Fragen heranziehen, aber nie, um von ihnen eine Finanzplanung für Sie erstellen zu lassen. Das lehrt die Erfahrung.

Manfred Gburek, 18. März 2011

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » gburek.eu